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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. Auflage

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Die Startdateien

Die Konfigurationsmöglichkeiten verleihen Unix eine enorme Flexibilität. Sie haben ihren Ursprung wahrscheinlich in zwei Charakterzügen, die bei Hackern häufig anzutreffen sind: Sie wollen ihre Arbeitsumgebung völlig unter Kontrolle haben, und sie sind bestrebt, die Arbeit mit einem Minimum an Tastatureingaben und sonstigen Handbewegungen zu erledigen. Deshalb enthalten alle wichtigen Utilities unter Unix - Editoren, Mailer, Debugger, Clients für das X Window System - Dateien, mit deren Hilfe Sie jegliche Voreinstellung für die Programme in einer atemberaubenden Vielfalt an Methoden umgehen können. Viele dieser Dateien haben Namen, die auf rc enden, was für resource configuration steht.

Startdateien stehen in der Regel in Ihrem Home-Verzeichnis. An der ersten Stelle des Namens steht ein Punkt, deshalb werden diese Dateien mit ls normalerweise nicht angezeigt. Keine dieser Dateien ist unbedingt erforderlich; die betreffenden Programme sind clever genug, die Voreinstellungen zu benutzen, falls keine Konfigurationsdatei existiert. Die meisten Leute sind allerdings froh, daß es Startdateien gibt. Hier ist eine Liste häufig benutzter Dateien:

.bashrc
Für die Shell bash. Es handelt sich um ein Shell-Skript, was bedeutet, daß Befehle und andere Programmkonstrukte enthalten sein können. Die folgende, sehr kurze Startdatei könnte von einem Werkzeug, das Ihren Account eingerichtet hat, in Ihr Home-Verzeichnis gestellt worden sein:
PS1=´\u$´ # Die Eingabeaufforderung enthält den Anmeldenamen # des Benutzers. HISTSIZE=50 # Abspeichern der 50 zuletzt eingegebenen Befehle. # Die Verzeichnisse, in denen nach Befehlen gesucht werden soll. PATH=/usr/local/bin:/usr/bin:/bin:/usr/bin/X11 # Um zu verhindern, daß der Benutzer sich aus Versehen ausloggt, # wird STRG-D als Auslogmethode abgeschaltet. IGNOREEOF=1 stty erase "^H" # Sicherstellen, daß die BACKSPACE-Taste wirklich löscht.
.bash_profile

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Kapitel 8

Ebenfalls für die Shell bash. Noch ein Shell-Skript. Der Unterschied zwischen dieser Datei und .bashrc ist, daß .bash_profile nur beim Einloggen abläuft. Diese Datei wurde ursprünglich eingerichtet, um interaktive Shells von solchen zu trennen, die zum Beispiel von cron (das wir in Kapitel 8, Andere Administrationsaufgaben, besprechen) im Hintergrund abgearbeitet werden. Auf modernen Computern mit dem X Window System hat diese Datei nur eine untergeordnete Bedeutung. Das liegt daran, daß beim Öffnen eines neuen xterm-Fensters nur die .bashrc aufgerufen wird. Wenn Sie ein Fenster mit dem Befehl xterm -ls öffnen, wird auch .bash_profile gestartet.

.cshrc
Für die C-Shell und tcsh. Auch dies ist ein Shell-Skript, das Konstrukte aus der C-Shell benutzt.
.login
Für die C-Shell und tcsh. Auch dies ist ein Shell-Skript mit Konstrukten aus der C-Shell. Ähnlich wie .bash_profile aus der Shell bash läuft auch dieses Skript nur beim Einloggen. Hier sind einige Befehle, die Sie vielleicht in Ihrer .cshrc oder .login vorfinden:
set prompt=´%´ # Ein einfaches % als Eingabeaufforderung.
set history=50 # Abspeichern der 50 zuletzt eingegebenen Befehle.
# Die Verzeichnisse, in denen nach Befehlen gesucht werden soll.
set path=(/usr/local/bin /usr/bin /bin /usr/bin/X11)
# Um zu verhindern, daß der Benutzer sich aus Versehen ausloggt,
# wird STRG-D als Auslogmethode abgeschaltet.
set ignoreeof
stty erase "^H" # Sicherstellen, daß die BACKSPACE-Taste wirklich löscht.
.emacs

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Kapitel 9

Für den Editor Emacs. Besteht aus LISP-Funktionen. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt »Emacs anpassen« in Kapitel 9.

.exrc
Für den Editor vi (auch unter dem Namen ex bekannt). Jede Zeile besteht aus einem Befehl für den Editor. Lesen Sie auch »vi erweitern« in Kapitel 9.
.fvwm2rc

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Kapitel 10

Für den Fenstermanager fvwm2. Besteht aus speziellen Befehlen, die von fvwm2 interpretiert werden. Im Abschnitt »fvwm2 konfigurieren« in Kapitel 10 finden Sie eine Beispieldatei.

.twmrc
Für den Fenstermanager twm. Besteht aus speziellen Befehlen, die twm interpretiert.
.newsrc
Für Newsprogramme. Enthält eine Liste aller Newsgruppen, die auf diesem Rechner gelesen werden können.
.Xdefaults
Für Programme, die das X Window System benutzen. Jede Zeile bezeichnet eine Art von Ressource (in der Regel der Name eines Programms und Optionen für dieses Programm) und den Wert, den diese Ressource annehmen kann. Diese Datei wird in »Die Ressource-Datenbank von X« in Kapitel 10 beschrieben.
.xinitrc
Für das X Window System. Besteht aus Shell-Befehlen, die immer dann aufgerufen werden, wenn Sie eine X-Sitzung starten. Im Abschnitt »X konfigurieren« in Kapitel 10 finden Sie weitere Details zur Arbeit mit dieser Datei.


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