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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. AuflageOnline-VersionBitte denken Sie daran: Sie dürfen zwar die Online-Version ausdrucken, aber diesen Druck nicht fotokopieren oder verkaufen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wünschen Sie mehr Informationen zu der gedruckten Version des Buches Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration oder wollen Sie es bestellen, dann klicken Sie bitte hier.
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Wir haben diesen Abschnitt aufgenommen, weil Sie sich dafür interessieren sollten, was hinter Ihrem Rücken auf dem System passiert.
Viele der Aktivitäten, die ein moderner Computer ausführt, sind so komplex, daß die Arbeit mit einer Datei oder anderen statischen Ressourcen nicht mehr erledigt werden kann. Die Programme müssen mit anderen Prozessen zusammenarbeiten.
Ein Beispiel ist FTP, das Sie vielleicht benutzt haben, um Linux-Software oder -Dokumentation auf Ihren Rechner herunterzuladen. Wenn Sie mit FTP ein anderes System ansprechen, muß auf dem anderen Rechner ein Programm laufen, das Ihren Verbindungswunsch akzeptiert und Ihre Befehle entgegennimmt. Zu diesem Zweck läuft auf der Gegenseite ein Programm namens ftpd. Das d im Namen steht für daemon (Dämon). Ein Dämon ist unter Unix die witzige Bezeichnung für einen Server, der die ganze Zeit über im Hintergrund läuft. Die meisten Dämonen dienen der Verwaltung von Netzwerken.
Sicherlich haben Sie das Schlagwort Client/Server schon bis zum Erbrechen gehört, aber hier erleben Sie dieses Konzept bei der Arbeit - unter Unix gibt es das schon seit Jahren.
Die Dämonen werden beim Booten des Systems gestartet. In den Dateien mit den Namen /etc/inittab und /etc/inetd.conf sowie in distributionsspezifischen Konfigurationsdateien können Sie nachsehen, wie das geschieht. Wir wollen hier nicht auf das Format dieser Dateien eingehen, deshalb nur so viel: Jede Zeile in diesen Dateien bezieht sich auf ein Programm, das beim Systemstart aufgerufen wird. Die distributionsspezifischen Dateien finden Sie entweder durch Nachschlagen in der mitgelieferten Dokumentation oder durch Suchen nach häufiger auftretenden Pfadnamen in /etc/inittab. Daran können Sie normalerweise den Verzeichnisbaum erkennen, in dem Ihre Distribution ihre Systemstartdateien ablegt.
Ein Beispiel: In /etc/inittab werden Sie eine oder mehrere Zeilen mit dem String getty
oder agetty
finden. Dieses Programm wartet auf Benutzer, die an einem Terminal einloggen wollen. Es ist das Programm, das den »login:
«-Prompt anzeigt, den wir am Anfang dieses Kapitels erwähnt haben.
Die Datei /etc/inetd.conf zeigt eine kompliziertere Methode, Programme zu starten. Dahinter steckt die Idee, daß ein Dutzend oder mehr Dämonen im Leerlauf (während sie auf Anforderungen warten) eine Menge der wertvollen Systemressourcen verschwenden würden. Statt dessen startet das System einen Dämon namens inetd. inetd sucht nach Verbindungen von Clients anderer Rechner und startet die entsprechenden Dämonen, sobald die ankommende Verbindung hergestellt ist. Bei einer FTP-Verbindung beispielsweise startet inetd den FTP-Dämon (ftpd). Auf diese Weise laufen auf dem System nur die Netzdämonen, die wirklich gerade gebraucht werden. In diesem Sinne ist inetd sozusagen die Verteilerstelle.
Im nächsten Abschnitt werden wir zeigen, wie Sie feststellen können, welche Dämonen auf Ihrem System laufen. Es gibt einen Dämon für jeden Dienst, den Ihr System anderen Systemen im Netz zur Verfügung stellt - fingerd bearbeitet finger-Anfragen, rwhod kümmert sich um rwho-Anfragen usw. Einige wenige Dämonen handhaben Anforderungen, die nicht aus dem Netzwerk stammen, wie zum Beispiel kerneld, der sich um das automatische Laden von Modulen in den Kernel kümmert.
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