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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. Auflage

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Kapitel 5
Grundlagen der Systemverwaltung

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Wenn Sie auf Ihrem eigenen Linux-System arbeiten, müssen Sie sich so bald wie möglich mit den Fallstricken der Systemverwaltung vertraut machen. Sie werden das System nicht allzu lange lauffähig halten können, ohne gewisse Aufgaben wie die Systempflege, Softwareupdates oder andere Arbeiten durchzuführen.

Das Betreiben eines Linux-Systems ähnelt in gewisser Weise der Beschäftigung mit einem Motorrad. Fußnoten 1

Viele Motorradfans legen Wert darauf, ihre Maschine selbst zu warten - regelmäßiges Abschmieren, verschlissene Teile ersetzen usw. Mit Linux haben Sie Gelegenheit, diese Art von »eigenhändiger Wartungsarbeit« an einem komplexen Betriebssystem zu erleben.

Ein ambitionierter Systemverwalter kann beliebig viel Zeit damit verbringen, auf seinem System noch die letzten Ressourcen zu mobilisieren. Im Grunde genommen fallen Aufgaben der Systemverwaltung aber nur dann an, wenn eine größere Änderung eintritt - eine neue Festplatte wird integriert, ein neuer Benutzer bekommt eine Zugangsberechtigung, oder ein Stromausfall läßt das System abstürzen. All diese Situationen werden wir in den folgenden vier Kapiteln besprechen.

Linux zeigt sich erstaunlich zugänglich - in jeder Hinsicht. Das reicht von einfachen Aufgaben, wie einem Update der Shared Libraries, bis zu eher seltenen Dingen, wie dem Herumspielen mit dem Kernel. Der Quellcode von Linux ist frei verfügbar, und der Kern der Linux-Entwickler und -Benutzer war schon immer eine Gruppe von Leuten mit Hackermentalität; deshalb ist die Verwaltung eines Systems nicht nur eine Aufgabe für den Alltag, sondern auch eine großartige Gelegenheit, etwas zu lernen. Glauben Sie uns: Nichts ist schöner, als Freunden zu erzählen, wie Sie in weniger als einer halben Stunde ein Update von X11R6.1 auf X11R6.3 vorgenommen haben, während Sie gleichzeitig einen neuen Kernel mit Unterstützung für das ISO-9660-Dateisystem kompiliert haben. (Vielleicht wissen Ihre Freunde gar nicht, wovon Sie eigentlich reden; in dem Fall sollten Sie ihnen ein Exemplar dieses Buches geben.)

In den nächsten Kapiteln wollen wir Ihr Linux-System mit den Augen eines Mechanikers erforschen - wir zeigen Ihnen sozusagen, was sich unter der Motorhaube verbirgt - und Ihnen erklären, was Sie zur Pflege Ihres Systems tun müssen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie neue Softwareversionen einspielen und die Benutzer verwalten, erklären Dateisysteme und andere Ressourcen, zeigen, wie Sie Backups erstellen und was Sie in Notfällen tun müssen. Für den Fall, daß Sie noch nie mit einem Unix-System gearbeitet haben, nehmen wir Sie mit auf eine Testfahrt und weisen Sie in die Grundlagen der Systemverwaltung und -benutzung ein.

Sobald Sie einmal die richtigen Einträge in den Startdateien vorgenommen haben, wird Ihr Linux-System weitgehend selbständig laufen. Solange Sie mit der Konfiguration des Systems und der installierten Software zufrieden sind, ist der Aufwand zur Pflege des Systems gering. Trotzdem möchten wir die Benutzer von Linux ermutigen, mit dem System zu experimentieren und es nach eigenen Vorstellungen zu konfigurieren. Linux ist nicht in Stein gemeißelt, und wenn etwas nicht nach Ihren Wünschen funktioniert, sollten Sie in der Lage sein, es zu ändern. Für den Fall, daß Sie zum Beispiel lieber blinkenden, grünen Text auf einem blauen Hintergrund lesen als das übliche weiß auf schwarz, zeigen wir Ihnen, wie Sie das konfigurieren können. (Aber nur, wenn Sie versprechen, niemandem zu verraten, wer Ihnen das gezeigt hat.)

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Wir wollen an dieser Stelle darauf hinweisen, daß viele Linux-Systeme schicke Tools enthalten, die einige Aufgaben der Systemverwaltung vereinfachen. Zu diesen Werkzeugen gehören YaST auf SuSE-Systemen, LISA auf Caldera-Systemen und control-panel oder linuxconf auf Red Hat-Systemen. Diese Werkzeuge erledigen alles - von der Benutzerverwaltung über das Anlegen von Dateisystemen bis zum Abwasch. Diese Utilities können Ihnen das Leben leicht machen oder auch schwer - je nachdem, aus welcher Warte man das betrachtet. Wir wollen Ihnen in diesem Kapitel die »Eingeweide« der Systemverwaltung zeigen und die Tools vorführen, die zu jedem Linux-System gehören (ja, zu fast jedem Unix-System). Folgende Tools bilden die Grundlage für die Werkzeugkiste eines Systemverwalters: der sprichwörtliche Hammer, der Schraubenzieher und die Ratsche, mit denen Sie Ihre Arbeit zuverlässig erledigen. Natürlich können Sie auch mit der 40-PS-Kreissäge arbeiten - aber es ist immer von Vorteil, wenn man sich mit den Handwerkzeugen behelfen kann, falls der Strom einmal ausfällt. Empfehlenswerte Bücher für die weitergehende Lektüre zum Thema Systemverwaltung sind unter anderem das Unix System Administration Handbook sowie Unix-System-Administration.

 Fußnoten 1
Auf jeden Fall sieht einer der Autoren starke Ähnlichkeiten zwischen der Verwaltung eines Linux-Systems und Richard Pirsigs Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten. Hat Linux die Buddha-Natur?


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