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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. Auflage

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Hardwareanforderungen

Mit der XFree86-Version 3.3.3.1 vom Januar 1999 werden die in diesem Abschnitt genannten Grafik-Chipsätze unterstützt. Die Dokumentation zu Ihrer Grafikkarte sollte darauf hinweisen, welchen Chipsatz die Karte benutzt. Falls Sie demnächst eine neue Grafikkarte anschaffen oder auf ein neues System mit eingebauter Grafikkarte umsteigen wollen, sollten Sie sich vom Händler genau erklären lassen, um welches Fabrikat, welches Modell und welchen Chipsatz es sich handelt. Es kann sein, daß der Händler erst nachfragen muß, bevor er Ihre Fragen beantworten kann; die meisten Händler werden dies für Sie tun. Viele Händler werden Ihnen mitteilen, daß es sich um eine »Standard-SVGA-Karte« handelt, die in Ihrem System »funktionieren sollte«. Weisen Sie dann darauf hin, daß Ihre Software (erwähnen Sie Linux und XFree86!) nicht alle Grafik-Chipsätze unterstützt und daß Sie genaue Informationen brauchen.

Eine gute Informationsquelle, was die Unterstützung von Grafik-Chipsätzen angeht und welcher X-Server jeweils benötigt wird, ist http://www.xfree86.org/cardlist.html .

Sie können auch mit dem Programm SuperProbe aus der XFree86-Distribution feststellen, welchen Chipsatz Ihre Grafikkarte benutzt. Wir gehen später noch genauer darauf ein.

Die folgenden beschleunigten und nichtbeschleunigten SVGA-Chipsätze werden in der Regel unterstützt; eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht:

Grafikkarten mit diesen Chipsätzen werden normalerweise für alle Bussysteme einschließlich PCI und AGP unterstützt.

Alle hier erwähnten Chipsätze werden mit 256 Farben, viele auch monochrom und mit 16 Farben unterstützt. Für manche gibt es auch Unterstützung mit höheren Farbtiefen.

Der Server für den Monochrom-Modus unterstützt außerdem generische VGA-Karten, wobei 64 KB Videospeicher in einer einzigen Bank verwendet werden, monochrome Hercules-Karten, die Karten Hyundai HGC1280, Sigma LaserView, Visa sowie monochrome Apollo-Karten. Außerdem sollte der VGA16-Server auf jeder SVGA-kompatiblen Karte laufen, nicht aber auf NV-1-Karten wie der Diamond Monster 3D.

Der VGA16-Server unterstützt Speicher-Banking bei ET4000-, Trident-, ATI-, NCR-, OAK- und Cirrus 6420-Chipsätzen, was virtuelle Bildschirmgrößen bis zu 1600x1200 Pixeln mit einem MB Videospeicher ermöglicht. Bei anderen Chipsätzen und X-Servern variiert die maximale Bildschirmgröße, aber mit den meisten modernen Chipsätzen sollten Sie mindestens 1024x768 bekommen können (das hängt auch vom verfügbaren Videospeicher und dem gewählten Farbmodus ab).

Diese Liste wird im Laufe der Zeit sicherlich erweitert werden. Die Release-Notes der jeweils aktuellen Version von XFree86 sollten eine komplette Liste der unterstützten Chipsätze enthalten. Bei Fragen sollten Sie zunächst diese Release Notes und die README-Dateien für Ihren Chipsatz lesen; das beantwortet meistens schon alle Fragen.

Neben diesen Chipsätzen gibt es in den 2.2er-Kerneln auch Unterstützung für Framebuffer-Geräte über den FBDev-Server; dieser Kernel verfügt über nichtbeschleunigte Unterstützung mehrerer Chipsätze, für die es noch keinen eigenen Server gibt. Einige wenige Hardware wird auch beschleunigt unterstützt. Wenn Ihre Grafikkarte von einem der »normalen« Server unterstützt wird, sollten Sie diesen verwenden und nicht den Framebuffer-Server.

Eines der Probleme, mit denen sich die Entwickler von XFree86 konfrontiert sehen, sind die unüblichen Mechanismen, die einige Hersteller von Grafikkarten einsetzen, um die Frequenzen (clock frequencies) festzulegen, mit denen die Karten betrieben werden. Manche dieser Hersteller geben entweder keine Unterlagen zur Programmierung der Karte heraus, oder sie verlangen von den Entwicklern eine Unterschrift unter einem Non-disclosure-Abkommen (etwa: Nicht-Veröffentlichung), bevor die Informationen freigegeben werden. Damit wäre offensichtlich die freie Verteilung von XFree86-Software nicht mehr möglich, worauf sich die Entwickler von XFree86 nicht einlassen wollen. Zum Glück nehmen diese Schwierigkeiten in letzter Zeit ab.

Wir empfehlen, für XFree86 unter Linux einen 486er-Rechner mit mindestens 16 MB RAM sowie eine Grafikkarte mit einem der weiter vorn erwähnten Chipsätze einzusetzen. Wenn Sie Wert auf wirklich schnelles Arbeiten legen, sollten Sie eine beschleunigte Karte, wie etwa eine mit S3-Chipsatz, benutzen. Prüfen Sie anhand der Dokumentation zu XFree86, ob Ihre spezielle Karte unterstützt wird, bevor Sie den Sprung wagen und teure Hardware anschaffen. In den Usenet-Gruppen comp.windows.x.i386unix und comp.os.linux.misc werden regelmäßig die Ergebnisse von Benchmarks mit verschiedenen Grafikkarten unter XFree86 veröffentlicht.

Eine kleine Randbemerkung: Das System eines der Autoren (Kalles) ist ein AMD K6-2 300 mit 128 MB RAM und einer PCI-Grafikkarte mit Permedia II-Chipsatz und 8 MB Videospeicher. Es ist in der Anzeigegeschwindigkeit bereits um einiges schneller als viele Workstations. XFree86 unter Linux zusammen mit einer beschleunigten SVGA-Karte bringt eine sehr viel bessere Performanz als viele kommerzielle Unix-Workstations (die oft nur einfache Framebuffer für die Grafik verwenden und beschleunigte Grafikkarten nur als teure Zusatzoption kennen).

Oft werden Benchmarks angegeben, die beweisen sollen, daß Linux und XFree86 schneller sind als viele kommerzielle Unix-Workstations. Dabei werden teilweise Werte von über 200 000 XStones (ein Meßwert für die Geschwindigkeit eines X-Servers) angegeben. Diese Vergleiche sind natürlich ziemlich wertlos, denn es gibt durchaus Unix-Workstations, die fünf Millionen XStones und mehr schaffen. Außerdem ist immer die Performanz bei den Anwendungen, die man benutzen möchte, maßgeblich. Man kann aber auf jeden Fall sagen, daß die Performanz von XFree86 unter Linux mit einer beschleunigten Grafikkarte für die überwiegende Zahl der Anwendungsfälle ausreicht.

Sie sollten Ihren Rechner mindestens mit 16 MB an physikalisch vorhandenem RAM und 32 MB virtuellem Speicher ausstatten. Denken Sie daran: Je mehr RAM vorhanden ist, desto weniger muß das System aufgrund knappen Speichers »swappen«. Weil das Auslagern und Zurückladen extrem langsam geschieht (Festplatten sind im Vergleich zum Speicher sehr langsam), brauchen Sie acht MB an RAM oder mehr, um mit XFree86 komfortabel arbeiten zu können. Die Leistung eines Systems mit nur acht MB RAM könnte gegenüber einem System mit sechzehn oder mehr MB an RAM wesentlich zurückfallen (bis auf ein Zehntel).



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