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Linux ist ein ausgesprochen leistungsfähiges Betriebssystem, das MS-DOS/Windows normalerweise vollständig ersetzt. Allerdings können manche nie den Hals voll genug bekommen und wollen auch ihre anderen Betriebssysteme neben Linux weiterhin verwenden oder zumindest Dateien direkt mit diesen austauschen. Linux ermöglicht dies durch interne Erweiterungen, mit denen auf fremde Dateisysteme zugegriffen und Dateien darauf manipuliert werden können, durch Kompatibilitäts-Hilfsprogramme, mit denen MS-DOS gestartet werden kann, um DOS-Anwendungen auszuführen, oder mit einem Hilfsprogramm, mit dem Linux Xenix-Binärdateien ohne Rekompilieren ausführen kann. Aber das herausragendste Werkzeug im Bereich der Zusammenarbeit von Linux und Windows ist Samba, das wir hier so weit besprechen, daß Sie damit einen einfachen, aber funktionalen Server zum Laufen bringen können.
Samba ist das Paket, mit dem Sie von Windows aus auf Unix-Dateien und -Drucker zugreifen können, und es hat sich zu einem der bekanntesten Open Source-Programme überhaupt entwickelt. Man hat herausgefunden, daß Unix-Server mit Samba Windows-Rechner - abhängig von den Umständen - schneller bedienen können als Windows-Server selbst! Darüber hinaus hat sich Samba als sehr stabil und zuverlässig erwiesen.
Wir verwenden den Begriff Windows in diesem Kapitel etwas allgemeiner und bezeichnen damit alle DOS-basierten Betriebssysteme von Microsoft sowie dazu kompatible Betriebssysteme, wie beispielsweise MS-DOS, PC-DOS und DR-DOS/Novell DOS (alle mit oder ohne Windows 3.x), außerdem die verschiedenen Windows-Versionen selbst, unabhängig davon, ob sie auf einer separaten DOS-Installation aufsetzen (wie das ehrwürdige Windows 3.x) oder ob ein DOS-Kernel eingebaut ist (wie bei Windows 95 und Windows 98). Es sollte noch hinzugefügt werden, daß Windows NT/2000 eine völlig andere Sache ist und viele der hier beschriebenen Vorgehensweisen damit nicht oder anders funktionieren. Probieren Sie es im Zweifelsfall selbst aus.
Manche der hier beschriebenen Werkzeuge funktionieren sehr gut, während andere noch nicht für den Ernstfall einsatzbereit sind. Aber viele, die sonst keine Möglichkeit hätten, sich mit Linux auseinanderzusetzen, haben so die Gelegenheit, Linux auszuprobieren, ohne ihre verläßliche Arbeitsplattform aufzugeben oder einen zweiten Computer nur zum Herumspielen zu kaufen.
Sie sollten allerdings nicht jedes Kompatibilitätsversprechen begeistert und unkritisch aufnehmen. Nur weil etwas getan werden kann, heißt das noch lange nicht, daß das eine besonders schlaue Idee wäre. Ein praktisches Problem ist es beispielsweise, daß Sie den doppelten Festplattenplatz benötigen, wenn Sie zwei Betriebssysteme mit den dazugehörigen Dateien und Anwendungsprogrammen betreiben wollen, von den Konvertierungsprogrammen für Datei- und Grafikformate einmal ganz zu schweigen. Ihre Hardware, die für ein Betriebssystem optimiert wurde, ist vielleicht nicht für ein anderes optimiert, und Sie müssen sich überlegen, wie Sie Ihr Geld investieren wollen.
Wenn Sie ein Gerät haben, das Sie wegen seiner Windows-Unterstützung (wie beispielsweise ein USB-Gerät) gern benutzen wollen, für das es aber noch keine Linux-Treiber gibt, dann verzweifeln Sie nicht. Der Wunsch, alles zu besitzen, wird die Linux-Entwickler wahrscheinlich weiterhin vorantreiben, so daß wir durchaus mit Zuversicht erwarten können, daß es für jedes Gerät, das unter Windows unterstützt wird, auch irgendwann einen Linux-Treiber geben wird. Beispielsweise wird an USB-Geräten bereits gearbeitet; lesen Sie dazu http://video.komm.hdk-berlin.de/~rasca/uusbd-utils/ .
Das erste, was Sie wahrscheinlich mit Linux und Windows machen wollen, ist beide auf Ihrem Computer zu installieren und beim Booten zu entscheiden, welches der beiden Systeme Sie starten wollen. Im Abschnitt »Das System booten« in Kapitel 5 können Sie nachlesen, was Sie tun müssen, um dies zu erreichen. |
Als nächstes wollen Sie wahrscheinlich von Windows und Linux aus auf die gleichen Dateien zugreifen. Damit beschäftigen wir uns im nächsten Abschnitt. Sie werden dort auch lesen, daß das heutzutage in den meisten Fällen problemlos funktioniert, wenn Sie die notwendigen Tricks kennen.
Schließlich behandeln wir Werkzeuge, mit denen Sie (zumindest teilweise) einige Ihrer DOS- und Windows-Programme unter Linux ausführen können. An dieser Stelle verlassen wir die Schnellstraße und begeben uns auf holprige Nebenstraßen, die aber - wie so oft - den besten Ausblick bieten.
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