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Linux - Wegweiser für NetzwerkerOnline-VersionCopyright © 2001
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Kapitel 17
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Das Versenden von E-Mail war schon immer eine der geläufigsten Netzwerkanwendungen, seit es die ersten Netze gibt. E-Mail (vom englischen electronic mail) begann als sehr primitiver Dienst, der einfach eine Datei von einer Maschine auf eine andere transportierte und an die mailbox-Datei der Empfängerin anhängte. Dieses Prinzip hat sich im wesentlichen bis heute nicht geändert. Allerdings haben ein stetig wachsendes Netz mit seinen komplexen Anforderungen an das Routing und die ständig zunehmende Zahl der übertragenen Botschaften ein ausgefeilteres Konzept nötig gemacht.
Heute existiert eine ganze Reihe von Standards für den Transport von Mail. Internet-Sites verwenden ein Format, das ursprünglich in RFC-822 definiert, aber seitdem um einige RFCs erweitert wurde, die die maschinenunabhängige Übertragung von nahezu allem Möglichen beschreiben, wozu auch Grafiken, Sound-Dateien und spezielle Zeichensätze gehören.1 Der CCITT hat noch einen weiteren Standard — X.400 — definiert. Es wird noch in manchen großen Unternehmens- und Regierungsbereichen eingesetzt, stirbt aber langsam aus.
Für Unix-Systeme wurde eine ganze Reihe von Programmen für den Transport von E-Mail implementiert. Eins der bekanntesten ist das von Eric Allman an der Universität Berkeley entwickelte sendmail. Eric Allman vertreibt sendmail nun kommerziell, das Programm bleibt aber freie Software. sendmail wird in einigen Linux-Distributionen als Standard-Mail-Programm eingesetzt. Auf die Konfiguration von sendmail gehen wir in Kapitel 18 Sendmail, ein.
Linux verwendet auch Exim, das von Philip Hazel von der Universität Cambridge geschrieben wurde. Die Konfiguration von Exim beschreiben wir in Kapitel 19 Inbetriebnahme von Exim.
Verglichen mit sendmail, ist Exim noch relativ neu. Für die große Mehrheit der Systeme mit E-Mail-Bedarf sind ihre Kapazitäten nahezu gleich.
Sowohl Exim als auch sendmail unterstützen eine Reihe von Konfigurationsdateien, die an Ihr System angepaßt werden müssen. Abgesehen von den Informationen, die nötig sind, um das lokale Mail-System zum Laufen zu bringen (wie beispielsweise der Hostname), lassen sich eine ganze Reihe weiterer Parameter einstellen. sendmails Haupt-Konfigurationsdatei ist zu Anfang völlig unverständlich. Die Datei sieht in etwa so aus, als sei Ihre Katze über die Tastatur spaziert, während Sie die Shift-Taste gedrückt hielten. Exims Konfigurationsdateien sind dagegen klarer strukturiert und einfacher zu verstehen als die von sendmail. Exim bietet jedoch keine direkte UUCP-Unterstützung und kommt nur mit Domainadressen zurecht. Das ist in der heutigen Zeit allerdings keine allzu große Einschränkung mehr, wie es vielleicht anfangs einmal der Fall war, da die meisten Systeme mit den Beschränkungen von Exim leben können. Trotzdem ist der Aufwand, den Sie für beide betreiben müssen, in ungefähr derselbe.
In diesem Kapitel beschäftigen wir uns damit, was E-Mails überhaupt sind und welche Aufgaben auf die Administratoren zukommen. Kapitel 18 Sendmail, und Kapitel 19 Inbetriebnahme von Exim, geben nähere Anleitungen zur Einrichtung von sendmail und Exim sowie einige Anleitungen zum Einstieg. Mit deren Hilfe sollten Sie in der Lage sein, kleinere Sites einzurichten, aber das ist natürlich noch lange nicht alles. Wenn Sie wollen, können Sie Stunde um Stunde vor Ihrem Computer damit verbringen, die tollsten Features zu konfigurieren.
Gegen Ende dieses Kapitels werden wir uns kurz mit der Einrichtung von elm beschäftigen, einem auf Unix-ähnlichen Systemen (inklusive Linux) sehr beliebten Benutzerprogramm für E-Mail.
Weitere Informationen zum Thema E-Mail unter Linux finden Sie im Electronic Mail-HOWTO von Guylhem Aznar,2 das regelmäßig in die Newsgruppe comp.os.linux. answers gepostet wird. Die Quellcode-Distributionen von elm, Exim und sendmail enthalten sehr ausführliche Dokumentationen, die die meisten Ihrer Fragen zur Einrichtung dieser Programme beantworten sollten und auf die wir in den nachfolgenden Ausführungen auch verweisen werden. Wenn Sie nach Informationen über E-Mail im allgemeinen suchen, finden Sie im Literaturverzeichnis am Ende dieses Buches eine Liste relevanter RFCs.
1. |
Wenn Sie das nicht glauben, lesen Sie RFC-1437! |
2. |
Guylhem ist erreichbar unter guylhem@danmark.linux.eu.org. |
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