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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger

Java ist auch eine Insel von Christian Ullenboom
Programmieren für die Java 2-Plattform in der Version 5 (Tiger-Release)
Buch: Java ist auch eine Insel
gp Kapitel 17 Servlets und Java Server Pages
  gp 17.1 Dynamische Web-Seiten und Servlets
    gp 17.1.1 Was sind Servlets?
    gp 17.1.2 Was sind Java Server Pages?
    gp 17.1.3 Vorteil von JSP/Servlets gegenüber CGI-Programmen
  gp 17.2 Vom Client zum Server und wieder zurück
    gp 17.2.1 Der bittende Client
    gp 17.2.2 Was erzeugt ein Web-Server für eine Antwort?
    gp 17.2.3 Wer oder was ist MIME?
  gp 17.3 Servlets und Java Server Pages entwickeln und testen
    gp 17.3.1 Servlet-Container
    gp 17.3.2 Web-Server mit Servlet-Funktionalität
  gp 17.4 Java Server Pages in Tomcat und Eclipse
    gp 17.4.1 Download und Installation
    gp 17.4.2 Ablageort für eigene JSP-Seiten
    gp 17.4.3 Web-Applikationen
    gp 17.4.4 Das Sysdeo-Plugin
  gp 17.5 Skript-Elemente
    gp 17.5.1 Scriptlets
    gp 17.5.2 Ausdrücke
    gp 17.5.3 Deklarationen
    gp 17.5.4 Kommentare und Quoting
    gp 17.5.5 Entsprechende XML-Tags
  gp 17.6 Implizite Objekte
  gp 17.7 Was der Browser mit auf den Weg gibt – HttpServletRequest
    gp 17.7.1 Verarbeiten der Header
    gp 17.7.2 Hilfsfunktion im Umgang mit Headern
    gp 17.7.3 Übersicht der Browser-Header
  gp 17.8 Formulardaten
  gp 17.9 Das HttpServletResponse-Objekt
    gp 17.9.1 Automatisches Neuladen
    gp 17.9.2 Seiten umlenken
  gp 17.10 JSP-Direktiven
    gp 17.10.1 page-Direktiven im Überblick
    gp 17.10.2 include-Direktive
    gp 17.10.3 Mit JSPs Bilder generieren
  gp 17.11 Aktionen
    gp 17.11.1 Aktion include
    gp 17.11.2 Aktion forward
    gp 17.11.3 Aktion plugin
  gp 17.12 Beans
    gp 17.12.1 Beans in JSP-Seiten anlegen, Attribute setzen und erfragen
    gp 17.12.2 Der schnelle Zugriff auf Parameter
  gp 17.13 Kleine Kekse: die Klasse Cookies
    gp 17.13.1 Cookies erzeugen und setzen
    gp 17.13.2 Cookies vom Servlet einlesen
    gp 17.13.3 Kleine Helfer für Cookies
    gp 17.13.4 Cookie-Status ändern
    gp 17.13.5 Langlebige Cookies
    gp 17.13.6 Ein Warenkorbsystem
  gp 17.14 Sitzungsverfolgung (Session Tracking)
    gp 17.14.1 Das mit einer Sitzung verbundene Objekt HttpSession
    gp 17.14.2 Werte mit einer Sitzung assoziieren und auslesen
    gp 17.14.3 URL-Rewriting
    gp 17.14.4 Zusätzliche Informationen
  gp 17.15 Tag-Libraries
    gp 17.15.1 Standard Tag Library (JSTL)
    gp 17.15.2 Jakarta Taglibs Project
  gp 17.16 Servlets
    gp 17.16.1 Servlets compilieren
    gp 17.16.2 Wohin mit den Servlets: das classes-Verzeichnis
    gp 17.16.3 Servlets mit dem Sysdeo-Plugin unter Eclipse
    gp 17.16.4 Servlet-Mapping
  gp 17.17 Der Lebenszyklus eines Servlets
    gp 17.17.1 Initialisierung in init()
    gp 17.17.2 Abfragen bei service()
    gp 17.17.3 Mehrere Anfragen beim Servlet und die Thread-Sicherheit
    gp 17.17.4 Das Ende eines Servlets
  gp 17.18 Das HttpServletResponse-Objekt
    gp 17.18.1 Wir generieren eine Web-Seite
    gp 17.18.2 Binärdaten senden
    gp 17.18.3 Komprimierte Daten mit Content-Encoding
    gp 17.18.4 Noch mehr über Header, die der Server setzt
  gp 17.19 Objekte und Dateien per POST verschicken
    gp 17.19.1 Datei-Upload
  gp 17.20 Servlets und Sessions
  gp 17.21 Weiterleiten und Einbinden von Servlet-Inhalten
  gp 17.22 Inter-Servlet-Kommunikation
    gp 17.22.1 Daten zwischen Servlets teilen
  gp 17.23 Internationalisierung
    gp 17.23.1 Die Länderkennung des Anfragers auslesen
    gp 17.23.2 Länderkennung für die Ausgabe setzen
    gp 17.23.3 Westeuropäische Texte senden
  gp 17.24 Tomcat: Spezielles
    gp 17.24.1 Tomcat als Service unter Windows NT ausführen
    gp 17.24.2 Interessante Links zum Thema Servlets/JSP


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17.23 Internationalisierundowntop

Im Zuge der weltweiten Verbreitung des Internets werden die Angebote immer internationaler. Eine Anleitung zum Basteln von eigenen Klostopfern, die vor Jahren nur in Englisch auf der Anbieterseite zu finden war, ist mittlerweile so lokalisiert wie die nationalen Zeitungen. Java als plattformunabhängige Sprache darf sich natürlich nicht an eine Landessprache fesseln und bietet über die Locale-Klasse mittels unterschiedlicher Formatierungsklassen vielfältige Ausgabemethoden an.

Wenn wir nun Web-Seiten über Servlets erstellen, so müssen wir zwei Dinge beachten. Zunächst müssen wir erkennen, in welcher Anfragesprache der Auftrag kam. Dann müssen wir unsere generierte Seite den Ländereigenschaften anpassen. Dies kann in HTTP 1.1 durch die Sprache und die Kodierung geschehen.


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17.23.1 Die Länderkennung des Anfragers auslesen  downtop

Bei einer Seitenanfrage schickt der Client eine Länderkennung automatisch zum Server, die wir auslesen können. Sie sitzt im Header Accept-Language und hat etwa folgendes Format:


Accept-Language: de, en

Dies zeigt an, dass als Erstes Deutsch gesendet werden soll. Als Alternative ist aber auch Englisch erlaubt. Um an diese Kennung zu gelangen, bietet die Klasse HttpServletRequest die Methode getLocale() an, die ein Locale-Objekt liefert. Wie wir sehen, kann es auch mehrere Präferenzen geben. getLocale() liefert dann die erste eingestellte Sprache. Um an alle Sprachen zu gelangen, liefert getLocales() eine Enumeration von Locale-Objekten. Erinnern wir uns an das Servlet HeaderNames. Dies ergab beim Internet Explorer nur einen Spracheintrag. Der Vorteil der Methoden liegt darin, nun nicht mehr selbst Accept-Languages auslesen und interpretieren zu müssen.


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17.23.2 Länderkennung für die Ausgabe setzen  downtop

Der nächste Schritt besteht nun darin, die über getLocale() gefundene Länderkennung auch für die Ausgabe zu nutzen. Es ist leicht zu erraten, dass dazu die Methode setLocale(Locale) auf der Klasse ServletResponse definiert ist. Sie setzt einen Content-Language-Header und eine entsprechende Zeichenkodierung über Content-Type, dessen Bedeutung wir gleich kennen lernen. Die Befehle sollten in der aufgezeigten Reihenfolge ausgeführt werden:


res.setContentType( "text/html" );
Locale locale = req.getLocale();
res.setLocale( locale );
PrintWriter out = res.getWriter();

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17.23.3 Westeuropäische Texte senden  toptop

Ergibt die Sprache eine westeuropäische wie Deutsch, Englisch oder Schwedisch, so sind Sonderbuchstaben definiert, die nicht unbedingt im 7-Bit-ASCII-Alphabet liegen, etwa Umlaute. Diese Zeichen werden in HTML durch eine Sonderkennung nach folgendem Muster benannt: ein Und-Zeichen (&), der Name und ein Semikolon. So ergibt


&frac12;&times;&frac12;=&frac14;

die Ausgabe x = 1/2. Deutsche Sonderzeichen sind zum Beispiel &auml; (ä), &zlig; (ß).

Für jedes dieser benannten Einträge definiert der HTML-Standard auch Dezimalzahlen, die den Zeichenpositionen im Latin-1-Zeichensatz (ISO-8859–1) entsprechen. Die Schreibweise ist der der benannten Einträge ähnlich. An Stelle des Namens folgt hinter einem Hash (#) der Hexadezimalwert. So besitzt das Copyright-Zeichen etwa die HTML-Kennung &#169;, wobei der Name &copy; lautet.

Ein Nachteil bei diesen Kodierungen ist es, dass sie zwar für HTML gut funktionieren, aber bei der Textausgabe die Kennungen sichtbar werden. Eine Lösung ist durch den Unicode-Standard gefunden, der den Wertebereich sogar noch erheblich ausdehnt.

Unicode-Zeichen

Der Unicode-Standard definiert in der Version 2.0 genau 38.885 Zeichen. Die ersten 128 Zeichen entsprechen dem Latin-1-Standard (ISO-8859–1). Das gerade vorgestellte Zeichen für das Copyright liefert demnach die Hexadezimal-Repräsentation von 169, und dies ist \u00A9.

Immer dann, wenn Unicode-Zeichen in den HTML-Strom eingesetzt werden, muss eine Zeichensatzkodierung angegeben werden. Dazu müssen wir im Header für den Content-Type noch eine weitere Angabe machen, die wie folgt aussieht:


ContentType: text/html; charset=UTF-8

An der Zeichenkodierung UTF-8 erkennt nun der Browser, dass er die Daten nicht als einzelne Bytes interpretieren darf, sondern eine Interpretation vornehmen muss.

Einmal gesetzt, können weitere Unicode-Zeichen gesetzt werden, sofern dies die Anzeigeeinheit des Browsers unterstützt und das Betriebssystem die Zeichensätze bereitstellt. Hier ein Programm, welches erst das Copyright-Zeichen und dann das griechische Alphabet ausgibt.

Listing 17.25   greekAndUnicode.jsp


<%@ page contentType="text/html; charset=UTF-8" %>

<%= ’\u00a9%>

<%
    for ( char c = ’\u0391; c <= ’\u03A9; c++ )
      out.print( c );
 %>

Abbildung
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Ohne die explizite Angabe von UTF-8 kämen keine korrekten Zeichen, sondern – zumindest bei den griechischen Zeichen – nur Fragezeichen; ein Hinweis darauf, dass der Browser die Symbole nicht darstellen kann.





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