25.2 Der Compiler javac
 
javac übersetzt den Quellcode einer Datei in Java-Bytecode. Jede Klasse, die innerhalb einer Datei definiert wurde, wird zu einer Klassendatei umgewandelt. Ergibt es sich, dass zu einer Klasse (nennen wir sie A) eine Abhängigkeit zu einer anderen Klasse (nennen wir sie B) besteht, wenn zum Beispiel A von B erbt, und liegt B nicht als Bytecode-Datei vor, dann wird B automatisch mitkompiliert. Der Compiler überwacht dabei automatisch die Abhängigkeiten zwischen den Quelldateien. Der allgemeine Aufruf ist:
$ javac [ Optionen ] Dateiname(n).java
Tabelle 25.1
Optionen des Compilers javac
Option
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Bedeutung
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-classpath
Path
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Eine Liste von Pfaden, durch die der Compiler die Klassendateien finden kann. Diese Option überschreibt die unter Umständen gesetzte Umgebungsvariable CLASSPATH
und ergänzt sie nicht. Es können mehrere Verzeichnisse durch Semikolon (Windows) oder Doppelpunkt (Unix) getrennt werden.
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-d
Verzeichnis
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Gibt an, wo die übersetzten .class-Dateien gespeichert werden. Ohne Angabe werden die Dateien im Verzeichnis der Quelldateien abgelegt.
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-deprecation
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Als deprecated, veraltetet, markierte Methoden (JavaDoc-Comment @deprecated) werden angezeigt.
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-g
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Erzeugt Debug-Informationen. Die Option muss gesetzt sein, damit der Debugger verwendet werden kann.
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-nowarn
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Deaktiviert die Ausgabe von Warnungen. Fehler (Errors) werden noch angezeigt.
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-sourcepath Quellpfad
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Ähnlich wie -classpath, nur wird in sourcepath nach den Quelldateien gesucht.
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-verbose
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Ausgabe von Meldungen über geladene Quell- und Klassendateien während der Übersetzung.
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 25.2.1 Der Java-Interpreter java
 
Der Java-Interpreter führt den Java-Bytecode in der Laufzeitumgebung aus. Dazu sucht der Interpreter in der als Parameter übergebenen Klassendatei nach der speziellen main()-Methode. Der allgemeine Aufruf ist:
$ java [ Optionen ] Klassenname [ Argumente ]
Ist die Klasse in einem Paket definiert, muss der Name der Klasse voll qualifiziert sein. Das heißt, wenn etwa die Klasse Haupt im Paket com.javatutor, also im Unterverzeichnis com/javatutor, angesiedelt ist, dann muss als Klassenname com.javatutor.Haupt angegeben werden. Die benötigten Klassen müssen die Laufzeitumgebung finden können. Der Interpreter wertet jedoch wie der Compiler die Umgebungsvariable CLASSPATH aus und lässt sich alternativ den Klassenpfad durch die Option -classpath angeben.
Die Argumente sind optional und werden beim Aufruf an die Klasse übergeben.
Tabelle 25.2
Optionen des Interpreters java
Option
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Bedeutung
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-client
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Wählt die Java HotSpot Client VM, Standard
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-server
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Wählt die Java HotSpot Server VM
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-cp,
-classpath
Path
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Eine Liste von Pfaden, wo der Compiler die Klassendateien finden kann. Diese Option überschreibt die unter Umständen gesetzte Umgebungsvariable CLASSPATH und ergänzt sie nicht. Es können mehrere Verzeichnisse durch Semikolon (Windows) oder Doppelpunkt (Unix) getrennt werden.
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-D
Ressource = Wert
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Setzt den Wert einer Ressource, etwa
java -Djdbc.drivers=sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver XY
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-help
oder
-?
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Listet alle vorhandenen Optionen auf
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-jar
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Startet Klasse aus dem Jar-Archiv, falls sie in der Manifest-Datei genannt ist. Die Haupt-Klasse lässt sich aber immer noch angeben.
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-verbose
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Informationen über die Laufzeitumgebung
-verbose:class gibt Information über geladene Klassen
-verbose:gc informiert über GC
-verbose:jni informiert über native Aufrufe
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-version
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Zeigt die aktuelle Version an
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-X
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Zeigt nicht standardisierte Optionen an
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-Xdebug
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Startet mit Debugger
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-Xincgc
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Schaltet die inkrementelle GC ein
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-Xms x
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Anfangsgröße des Speicherbereichs für die Allokation von Objekten
(x MB), voreingestellt sind 2 MB
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-Xmx x
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Maximal verfügbarer Speicherbereich für die Allokation von Objekten. Voreingestellt sind 64 MB. x beschreibt als einfache Zahl die Bytes oder Kilobytes mit einem angefügten k oder Megabyte (angefügtes m).
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-Xnoclassgc
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Schaltet die GC für geladene, aber nicht mehr benötigte Klassen aus
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-Xprof
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Der Interpreter schreibt Profiling-Informationen in der Datei java.prof
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-Xrs
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Reduziert intern die Verwendung von Unix-Signalen durch die Laufzeitumgebung. Das ergibt gegebenenfalls eine schlechtere Performance, aber bessere Kompatibilität mit diversen Unix/Solaris-Versionen.
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