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Galileo Computing - Programming the Net
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Java ist auch eine Insel (2. Aufl.) von Christian Ullenboom
Programmieren für die Java 2-Plattform in der Version 1.4
Java ist auch eine Insel (2. Auflage)
gp Kapitel 25 Dienstprogramme für die Java-Umgebung
  gp 25.1 Die Werkzeuge im Überblick
  gp 25.2 Der Compiler javac
    gp 25.2.1 Der Java-Interpreter java
  gp 25.3 Das Archivformat Jar
    gp 25.3.1 Das Dienstprogramm Jar benutzen
    gp 25.3.2 Das Manifest
    gp 25.3.3 Jar-Archive für Applets und Applikation
  gp 25.4 Mit JavaDoc und Doclets dokumentieren
    gp 25.4.1 Mit JavaDoc Dokumentationen erstellen
    gp 25.4.2 Wie JavaDoc benutzt wird
    gp 25.4.3 Eine Dokumentation erstellen
    gp 25.4.4 JavaDoc und Doclets
  gp 25.5 Dienstprogramme zur Signierung
    gp 25.5.1 Mit keytool Schlüssel erzeugen
    gp 25.5.2 Signieren mit jarsigner
  gp 25.6 Konvertierung von Java Byte Code in ein Windows–Exe mit JET
  gp 25.7 Manteln von Javaklassen in ein Windows-Exe mit JexePack
  gp 25.8 Decompiler
    gp 25.8.1 Jad, ein schneller Decompiler
    gp 25.8.2 SourceAgain
    gp 25.8.3 Dekompilieren erschweren
  gp 25.9 Obfuscate Programm RetroGuard
  gp 25.10 Source-Code Beautifier
  gp 25.11 Ant
    gp 25.11.1 Bezug und Installation von Ant
    gp 25.11.2 Properties
    gp 25.11.3 Externe und vordefinierte Properties
    gp 25.11.4 Weitere Leistungen


Galileo Computing

25.2 Der Compiler javac  downtop

javac übersetzt den Quellcode einer Datei in Java-Bytecode. Jede Klasse, die innerhalb einer Datei definiert wurde, wird zu einer Klassendatei umgewandelt. Ergibt es sich, dass zu einer Klasse (nennen wir sie A) eine Abhängigkeit zu einer anderen Klasse (nennen wir sie B) besteht, wenn zum Beispiel A von B erbt, und liegt B nicht als Bytecode-Datei vor, dann wird B automatisch mitkompiliert. Der Compiler überwacht dabei automatisch die Abhängigkeiten zwischen den Quelldateien. Der allgemeine Aufruf ist:

$ javac [ Optionen ] Dateiname(n).java
Tabelle 25.1   Optionen des Compilers javac
Option Bedeutung
-classpath   Path Eine Liste von Pfaden, durch die der Compiler die Klassendateien finden kann. Diese Option überschreibt die unter Umständen gesetzte Umgebungsvariable CLASSPATH   und ergänzt sie nicht. Es können mehrere Verzeichnisse durch Semikolon (Windows) oder Doppelpunkt (Unix) getrennt werden.
-d   Verzeichnis Gibt an, wo die übersetzten .class-Dateien gespeichert werden. Ohne Angabe werden die Dateien im Verzeichnis der Quelldateien abgelegt.
-deprecation Als deprecated, veraltetet, markierte Methoden (JavaDoc-Comment @deprecated) werden angezeigt.
-g Erzeugt Debug-Informationen. Die Option muss gesetzt sein, damit der Debugger verwendet werden kann.
-nowarn Deaktiviert die Ausgabe von Warnungen. Fehler (Errors) werden noch angezeigt.
-sourcepath Quellpfad Ähnlich wie -classpath, nur wird in sourcepath nach den Quelldateien gesucht.
-verbose Ausgabe von Meldungen über geladene Quell- und Klassendateien während der Übersetzung.


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25.2.1 Der Java-Interpreter java  toptop

Der Java-Interpreter führt den Java-Bytecode in der Laufzeitumgebung aus. Dazu sucht der Interpreter in der als Parameter übergebenen Klassendatei nach der speziellen main()-Methode. Der allgemeine Aufruf ist:

$ java [ Optionen ] Klassenname [ Argumente ]

Ist die Klasse in einem Paket definiert, muss der Name der Klasse voll qualifiziert sein. Das heißt, wenn etwa die Klasse Haupt im Paket com.javatutor, also im Unterverzeichnis com/javatutor, angesiedelt ist, dann muss als Klassenname com.javatutor.Haupt angegeben werden. Die benötigten Klassen müssen die Laufzeitumgebung finden können. Der Interpreter wertet jedoch wie der Compiler die Umgebungsvariable CLASSPATH aus und lässt sich alternativ den Klassenpfad durch die Option -classpath angeben.

Die Argumente sind optional und werden beim Aufruf an die Klasse übergeben.

Tabelle 25.2   Optionen des Interpreters java
Option Bedeutung
-client Wählt die Java HotSpot Client VM, Standard
-server Wählt die Java HotSpot Server VM
-cp,   -classpath   Path Eine Liste von Pfaden, wo der Compiler die Klassendateien finden kann. Diese Option überschreibt die unter Umständen gesetzte Umgebungsvariable CLASSPATH und ergänzt sie nicht. Es können mehrere Verzeichnisse durch Semikolon (Windows) oder Doppelpunkt (Unix) getrennt werden.
-D   Ressource = Wert Setzt den Wert einer Ressource, etwa java -Djdbc.drivers=sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver XY
-help   oder   -? Listet alle vorhandenen Optionen auf
-jar Startet Klasse aus dem Jar-Archiv, falls sie in der Manifest-Datei genannt ist. Die Haupt-Klasse lässt sich aber immer noch angeben.
-verbose Informationen über die Laufzeitumgebung -verbose:class gibt Information über geladene Klassen -verbose:gc informiert über GC -verbose:jni informiert über native Aufrufe
-version Zeigt die aktuelle Version an
-X Zeigt nicht standardisierte Optionen an
-Xdebug Startet mit Debugger
-Xincgc Schaltet die inkrementelle GC ein
-Xms x Anfangsgröße des Speicherbereichs für die Allokation von Objekten
(x MB), voreingestellt sind 2 MB

-Xmx x

Maximal verfügbarer Speicherbereich für die Allokation von Objekten. Voreingestellt sind 64 MB. x beschreibt als einfache Zahl die Bytes oder Kilobytes mit einem angefügten k oder Megabyte (angefügtes m).

-Xnoclassgc

Schaltet die GC für geladene, aber nicht mehr benötigte Klassen aus

-Xprof

Der Interpreter schreibt Profiling-Informationen in der Datei java.prof

-Xrs

Reduziert intern die Verwendung von Unix-Signalen durch die Laufzeitumgebung. Das ergibt gegebenenfalls eine schlechtere Performance, aber bessere Kompatibilität mit diversen Unix/Solaris-Versionen.





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