Galileo Computing < openbook >
Galileo Computing - Programming the Net
Galileo Computing - Programming the Net


Java ist auch eine Insel (2. Aufl.) von Christian Ullenboom
Programmieren für die Java 2-Plattform in der Version 1.4
Java ist auch eine Insel (2. Auflage)
gp Kapitel 14 Grafikprogrammierung mit dem AWT
  gp 14.1 Das Abstract-Window-Toolkit
  gp 14.2 Fenster unter grafischen Oberflächen
    gp 14.2.1 Fenster öffnen
    gp 14.2.2 Größe und Position des Fensters verändern
    gp 14.2.3 Fenster und Dialog-Dekoration
  gp 14.3 Das Toolkit
    gp 14.3.1 Einen Hinweis beepen
  gp 14.4 Grundlegendes zum Zeichnen
    gp 14.4.1 Die paint()-Methode
    gp 14.4.2 Auffordern zum Neuzeichnen mit repaint()
  gp 14.5 Punkte, Linien und Rechtecke aller Art
    gp 14.5.1 Linien
    gp 14.5.2 Rechtecke
  gp 14.6 Alles was rund ist
  gp 14.7 Polygone und Polylines
    gp 14.7.1 Die Polygon-Klasse
    gp 14.7.2 N-Ecke zeichnen
    gp 14.7.3 Vollschlanke Linien zeichnen
  gp 14.8 Zeichenketten schreiben
    gp 14.8.1 Einen neuen Zeichensatz bestimmen
    gp 14.8.2 Zeichensätze des Systems ermitteln
    gp 14.8.3 Die Klasse FontMetrics
    gp 14.8.4 True Type Fonts
  gp 14.9 Clipping-Operationen
  gp 14.10 Farben
    gp 14.10.1 Zufällige Farbblöcke zeichnen
    gp 14.10.2 Farbanteile zurückgeben
    gp 14.10.3 Vordefinierte Farben
    gp 14.10.4 Farben aus Hexadezimalzahlen erzeugen
    gp 14.10.5 Einen helleren oder dunkleren Farbton wählen
    gp 14.10.6 Farbmodelle HSB und RGB
    gp 14.10.7 Die Farben des Systems
  gp 14.11 Bilder anzeigen und Grafiken verwalten
    gp 14.11.1 Eine Grafik zeichnen
    gp 14.11.2 Grafiken zentrieren
    gp 14.11.3 Laden von Bildern mit dem MediaTracker beobachten
    gp 14.11.4 Kein Flackern durch Double-Buffering
    gp 14.11.5 Bilder skalieren
  gp 14.12 Programm-Icon setzen
    gp 14.12.1 VolatileImage
  gp 14.13 Grafiken speichern
    gp 14.13.1 Bilder im GIF-Format speichern
    gp 14.13.2 Gif speichern mit dem ACME-Paket
    gp 14.13.3 JPEG-Dateien mit dem Sun-Paket schreiben
    gp 14.13.4 Java Image Management Interface (JIMI)
  gp 14.14 Von Produzenten, Konsumenten und Beobachtern
    gp 14.14.1 Producer und Consumer für Bilder
    gp 14.14.2 Beispiel für die Übermittlung von Daten
    gp 14.14.3 Bilder selbst erstellen
    gp 14.14.4 Die Bildinformationen wieder auslesen
  gp 14.15 Filter
    gp 14.15.1 Grundlegende Eigenschaft von Filtern
    gp 14.15.2 Konkrete Filterklassen
    gp 14.15.3 Mit CropImageFilter Teile ausschneiden
    gp 14.15.4 Transparenz
  gp 14.16 Alles wird bunt mit Farbmodellen
    gp 14.16.1 Die abstrakte Klasse ColorModel
    gp 14.16.2 Farbwerte im Pixel mit der Klasse DirectColorModel
    gp 14.16.3 Die Klasse IndexColorModel
  gp 14.17 Drucken
    gp 14.17.1 Drucken mit dem einfachen Ansatz
    gp 14.17.2 Ein PrintJob
    gp 14.17.3 Drucken der Inhalte
    gp 14.17.4 Komponenten drucken
    gp 14.17.5 Den Drucker am Parallelport ansprechen
  gp 14.18 Java 2D-API
    gp 14.18.1 Grafische Objekte zeichnen
    gp 14.18.2 Geometrische Objekte durch Shape gekennzeichnet
    gp 14.18.3 Eigenschaften geometrischer Objekte
    gp 14.18.4 Transformationen mit einem AffineTransform-Objekt
  gp 14.19 Graphic Layers Framework
  gp 14.20 Grafikverarbeitung ohne grafische Oberfläche
    gp 14.20.1 Xvfb-Server
    gp 14.20.2 Pure Java AWT Toolkit (PJA)


Galileo Computing

14.9 Clipping-Operationen  toptop

Alle primitiven Zeichenoperationen wirken sich auf den gesamten Bildschirm aus und sind nicht auf bestimmte Bereiche eingeschränkt. Wenn wir Letzteres erreichen wollen, setzen wir einen so genannten Clipping-Bereich, außerhalb dessen nicht mehr gezeichnet wird. Leider war in der Vergangenheit die Implementierung dieses Clippings immer etwas anfällig gegenüber Fehlern, sodass eine falsche Zeichnung durchaus vorkommen kann. Wer da auf Nummer sicher gehen will, sollte ein Offscreen-Bild anlegen, Operationen auf diesem Image machen und dann das Bild zeichnen. Doch bleiben wir beim herkömmlichen Clipping. Dies ist eine Eigenschaft des aktuellen Graphic-Objekts. Mit der Methode clipRect(int x, int y, int width, int height) lässt sich dieser Bereich einschränken. Dann erfolgen alle Operationen in diesem Bereich. Das folgende Programm erzeugt zwei Clipping-Bereiche und füllt einen sehr großen Bereich aus, der aber nicht sichtbar ist:

Listing 14.8   ClipDemo.java

import java.awt.*;

public class ClipDemo extends Frame
{
  public void paint( Graphics g )
  {
    Graphics gcopy = g.create();

    // Clipping auf

    g.clipRect( 100, 100, 100, 100 );
g.setColor( Color.orange ); g.fillRect( 0, 0, 500, 500 ); g.setColor( Color.black ); g.drawOval( 150, 100, 100, 100 ); // Zweiter Clipping-Bereich g.clipRect( 250, 250, 50, 50 );
g.setColor( Color.blue ); g.fillRect( 0, 0, 5000, 5000 ); // Die ursprüngliche Größe zurücksetzen gcopy.setColor( Color.yellow ); gcopy.fillRect( 50, 50, 20, 50 ); gcopy.dispose(); } public static void main( String args[] ) { ClipDemo cd = new ClipDemo(); cd.setSize( 400, 400 ); cd.show(); } }
Abbildung 14.3   Clipping-Bereiche
Abbildung

Den alten Zustand für Graphics wiederherstellen

Für die Zeichenoperationen im Clipping-Bereich gibt es noch eine alternative Implementierung. Diese verzichtet auf die Kopie des Grafikkontexts mittels create() am Anfang und setzt am Schluss vor die Stelle von gcopy ein getGraphics(), mit dem sich der alte Kontext wiederherstellen lässt. Dann können wir wieder mit g.drawXXX() arbeiten und gcopy ist überflüssig. Mit dem Original können wir dann das Clipping zurücksetzen und wieder ohne Zuschnitt arbeiten. Wenn wir nach dem Clipping das Orignal nicht mehr benötigen, können wir selbstverständlich auf die Kopie verzichten.

Alternative Formen

Durch setClip() können alternativ zu den rechteckigen Formen auch beliebige Shape-Objekte die Clipping-Form vorgeben. Nachfolgende paint()-Methode benutzt als Beschnitt ein Dreieck:

Listing 14.9   ClipDemo.java

import java.awt.*;

public class ClipDemo extends Frame
{
  public void paint( Graphics g )
  {
    Rectangle r = g.getClipBounds();

    System.out.println( r );

    Polygon p = new Polygon(
      new int[]{200,100,300},
      new int[]{100,300,300}, 3
    );

    g.setClip( p );

g.setColor( Color.orange ); g.fillRect( 0, 0, 500, 500 ); } public static void main( String args[] ) { ClipDemo cd = new ClipDemo(); cd.setSize( 400, 400 ); cd.show(); } }

Bei alten Implementierungen funktioniert dies nicht. Auf der Konsole erscheint dann eine Fehlermeldung der folgenden Art:

java.lang.IllegalArgumentException:\ setClip(Shape) only supports Rectangle objects

Verdeckte Bereiche und schnelles Bildschirmerneuern

Clipping-Bereiche sind nicht nur zum Einschränken der Primitiv-Operationen sinnvoll. Bei Bereichsüberdeckungen in Fenstern liefern sie wertvolle Informationen über den neu zu zeichnenden Bereich. Bei einer guten Applikation wird nur der Teil wirklich neu gezeichnet, der auch überdeckt wurde. So lässt sich Rechenzeit sparen.

Beispiel   Informationen über Clipping-Bereiche
public void paint( Graphics g )
{
  Rectangle r = g.getClipBounds();

  System.out.println( r );
}

Das Programm erzeugt etwa

java.awt.Rectangle[x=4,y=23,width=392,height=373]
java.awt.Rectangle[x=104,y=87,width=292,height=309]
java.awt.Rectangle[x=104,y=87,width=286,height=211]
java.awt.Rectangle[x=104,y=87,width=243,height=196]
java.awt.Rectangle[x=104,y=87,width=221,height=219]
java.awt.Rectangle[x=101,y=89,width=221,height=219]
...





Copyright © Galileo Press GmbH 2003
Für Ihren privaten Gebrauch dürfen Sie die Online-Version natürlich ausdrucken. Ansonsten unterliegt das <openbook> denselben Bestimmungen, wie die gebundene Ausgabe: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.


[Galileo Computing]

Galileo Press GmbH, Gartenstraße 24, 53229 Bonn, Tel.: 0228.42150.0, Fax 0228.42150.77, info@galileo-press.de