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Galileo Computing - Programming the Net
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Java ist auch eine Insel (2. Aufl.) von Christian Ullenboom
Programmieren für die Java 2-Plattform in der Version 1.4
Java ist auch eine Insel (2. Auflage)
gp Kapitel 15 Komponenten, Container und Ereignisse
  gp 15.1 Es tut sich was – Ereignisse beim AWT
  gp 15.2 Varianten, das Fenster zu schließen
    gp 15.2.1 Eine Klasse implementiert die Schnittstelle WindowListener
    gp 15.2.2 Adapterklassen nutzen
    gp 15.2.3 Innere Mitgliedsklassen und innere anonyme Klassen
    gp 15.2.4 Generic Listener
  gp 15.3 Komponenten im AWT und in Swing
    gp 15.3.1 Peer-Klassen und Lightweight-Komponenten
    gp 15.3.2 Die Basis aller Komponenten: Component und JComponent
    gp 15.3.3 Proportionales Vergrößern eines Fensters
    gp 15.3.4 Dynamisches Layout während einer Größenänderung
    gp 15.3.5 Hinzufügen von Komponenten
  gp 15.4 Das Swing-Fenster JFrame
    gp 15.4.1 Kinder auf einem Swing-Fenster
    gp 15.4.2 Schließen eines Swing-Fensters
  gp 15.5 Ein Informationstext über die Klasse JLabel
    gp 15.5.1 Mehrzeiliger Text
  gp 15.6 Die Klasse ImageIcon
    gp 15.6.1 Die Schnittstelle Icon
    gp 15.6.2 Was Icon und Image verbindet
  gp 15.7 Eine Schaltfläche (JButton)
    gp 15.7.1 Der aufmerksame ActionListener
    gp 15.7.2 Generic Listener für Schaltflächen-Ereignisse verwenden
    gp 15.7.3 AbstractButton
    gp 15.7.4 JToggleButton
  gp 15.8 Tooltips
  gp 15.9 Horizontale und vertikale Schieberegler
    gp 15.9.1 Der AdjustmentListener, der auf Änderungen hört
  gp 15.10 JSlider
  gp 15.11 Ein Auswahlmenü – Choice, JComboBox
    gp 15.11.1 ItemListener
  gp 15.12 Eines aus vielen – Kontrollfelder (JCheckBox)
    gp 15.12.1 Ereignisse über ItemListener
  gp 15.13 Kontrollfeldgruppen, Optionsfelder und JRadioButton
  gp 15.14 Der Fortschrittsbalken JProgressBar
  gp 15.15 Rahmen (Borders)
  gp 15.16 Symbolleisten alias Toolbars
  gp 15.17 Menüs
    gp 15.17.1 Die Menüleisten und die Einträge
    gp 15.17.2 Menüeinträge definieren
    gp 15.17.3 Mnemonics und Short-Cuts (Accelerator)
    gp 15.17.4 Beispiel für ein Programm mit Menüleisten
  gp 15.18 Popup-Menüs
  gp 15.19 Alles Auslegungssache: Die Layoutmanager
    gp 15.19.1 Null-Layout
    gp 15.19.2 FlowLayout
    gp 15.19.3 BorderLayout
    gp 15.19.4 GridLayout
    gp 15.19.5 Der GridBagLayout-Manager
    gp 15.19.6 Weitere Layoutmanager
  gp 15.20 Der Inhalt einer Zeichenfläche: JPanel
  gp 15.21 Das Konzept des Model-View-Controllers
  gp 15.22 List-Boxen
  gp 15.23 JSpinner
  gp 15.24 Texteingabefelder
    gp 15.24.1 Text in einer Eingabezeile
    gp 15.24.2 Die Oberklasse der JText-Komponenten: JTextComponent
    gp 15.24.3 JPasswordField
    gp 15.24.4 Validierende Eingabefelder
    gp 15.24.5 Mehrzeilige Textfelder
    gp 15.24.6 Die Editor-Klasse JEditorPane
  gp 15.25 Bäume mit JTree-Objekten
    gp 15.25.1 Selektionen bemerken
  gp 15.26 Tabellen mit JTable
    gp 15.26.1 Ein eigenes Modell
    gp 15.26.2 AbstractTableModel
    gp 15.26.3 DefaultTableModel
    gp 15.26.4 Ein eigener Renderer für Tabellen
  gp 15.27 JRootPane und JLayeredPane
  gp 15.28 Dialoge
    gp 15.28.1 Der Farbauswahldialog JColorChooser
    gp 15.28.2 Der Dateiauswahldialog
  gp 15.29 Das Java Look&Feel
  gp 15.30 Die Zwischenablage (Clipboard)
  gp 15.31 Undo durchführen
  gp 15.32 Ereignisverarbeitung auf unterster Ebene
  gp 15.33 AWT, Swing und die Threads
    gp 15.33.1 Warum Swing nicht Thread-sicher ist
    gp 15.33.2 Swing-Elemente bedienen mit invokeLater() und invokeAndWait()
  gp 15.34 Selbst definierte Cursor
    gp 15.34.1 Flackern des Mauszeigers bei Animationen vermeiden
  gp 15.35 Mausrad-Unterstützung
  gp 15.36 Benutzerinteraktionen automatisieren


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15.19 Alles Auslegungssache: Die Layoutmanager  downtop

Ein Layoutmanager ist dafür verantwortlich, Elemente eines Container nach einem bestimmten Verfahren anzuordnen. Ein Container wir Frame oder JFrame fragt bei einer Neudarstellung immer seinen Layoutmanager, wie er seine Kinder anordnen soll. Ein Layoutmanager kann mit setLayout() zugewiesen werden.

Abbildung

Tipp   Fitt’s Law beschreibt die Zeit, die benötigt wird, von einem Anfangspunkt zu einem Endpunkt zu kommen. Diese Zeit ist abhängig vom Logarithmus der Strecke zwischen dem Start- und Endpunkt und der Größe des Ziels. Daher gilt: Platziere die Elemente einer Oberfläche so, dass sie leicht zu erreichen sind. Je weiter das Ziel entfernt ist und je kleiner der Button ist, desto länger dauert die Operation.


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15.19.1 Null-Layout  downtop

Der Parameter null setzt keinen Layoutmanager und die Komponenten können absolut positioniert werden. Das sollte für das Layout nicht die Regel sein, da Änderungen an der Zeichensatzgröße hässliche Effekte nach sich ziehen. Die Oma, die die Font-Größe auf 40 stellt, sieht dann in einer Schaltfläche vielleicht nur eine halbe, abgeschnittene Zeichenkette.

Beispiel   Ordne zwei Schaltflächen mit dem null-Layout an.
setLayout( null ); 
JButton b = new JButton( "Snug Weste blau, innen rot" );
b.setBounds( 0, 0, 200, 50 );
container.add( b );
b = new Button( "HPX Gore-tex Ocean Jacket" );
b.setBounds( 250, 0, 150, 50 );
container.add( b );


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15.19.2 FlowLayout  downtop

Der FlowLayout-Manager setzt seine Elemente von links nach rechts in eine Zeile. Die Komponenten behalten ihre Größe, das heißt, der Layoutmanager gibt keine neue Größe vor. Passen nicht alle Elemente in eine Zeile, so werden sie untereinander angeordnet. Ist dies nötig, so kann durch einen zusätzlichen Parameter bestimmt werden, ob die Zeilen zentriert, rechts- oder linksbündig erscheinen sollen. Ohne Einstellung ist die Anzeige zentriert.

Abbildung

Listing 15.24   x FlowLayoutDemo.java

package layout;

import java.awt.*; import javax.swing.*; public class FlowLayoutDemo { public static void main( String args[] ) { JFrame f = new JFrame(); f.setDefaultCloseOperation( JFrame.EXIT_ON_CLOSE ); Container c = f.getContentPane(); c.setLayout( new FlowLayout() ); JComboBox choice = new JComboBox(); choice.addItem( "Mike: Mein Gott Walter" ); choice.addItem( "Sweet: Co Co" ); JButton playButton = new JButton( "Play" ); c.add( choice ); c.add( playButton ); f.pack(); f.setVisible( true ); } }
Abbildung 15.17   FlowLayout mit Mike
Abbildung

Den Elementen kann zusätzlich mehr Freiraum (engl. gap) gegeben werden. Voreingestellt sind 5 Pixel. Die Ausrichtung (engl. Alignment), die beim Umbruch angegeben werden kann, ist eine ganzzahlige Konstante aus FlowLayout. Es stehen drei Klassen-Konstanten zur Verfügung: FlowLayout.LEFT, FlowLayout.CENTER und FlowLayout.RIGHT.

class java.awt.FlowLayout
implements LayoutManager, Serializable

gp  FlowLayout()
Erzeugt ein Flow-Layout mit 5 Pixeln horizontalem und vertikalem Freiraum.
gp  FlowLayout( int align )
Erzeugt ein Flow-Layout mit 5 Pixeln Freiraum und der angegebenen Ausrichtung.
gp  FlowLayout( int align, int hgap, int vgap )
Erzeugt ein Flow-Layout mit der angegebenen Ausrichtung und einem horizontalen beziehungsweise vertikalen Freiraum.
gp  int getAlignment()
Liefert das Alignment des Layoutmanagers. Möglich sind FlowLayout.LEFT, FlowLayout.RIGHT oder FlowLayout.CENTER.
gp  void setAlignment( int align )
Setzt das Alignment mit Hilfe der Konstanten FlowLayout.LEFT, FlowLayout.RIGHT oder FlowLayout.CENTER.
gp  int getHgap(), int getVgap()
Liefert den horizontalen/vertikalen Abstand der Komponenten.
gp  void setHgap( int hgap ), void setVgap( int vgap )
Setzt den horizontalen/vertikalen Abstand zwischen den Komponenten.
Tipp   Das Design der Oberfläche sollte ein Grafiker vornehmen – der versteht seine Arbeit.


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15.19.3 BorderLayout  downtop

Ein BorderLayout unterteilt seine Zeichenfläche in fünf Bereiche: Norden, Osten, Süden, Westen und Mitte. Wird das Fenster vergrößert, so bleiben die äußeren Ränder in ihrer Größe gleich, nur die Mitte (also der »Center«) vergrößert sich. Der Norden und Süden bekommen die Höhe der innen liegenden Komponenten, passen diese nur in der Breite an. Die Elemente rechts und links bekommen ihre gewünschte Breite, werden aber in der Höhe gestreckt.

Jedem dieser Bereiche ist eine Zeichenkette zugeordnet, die beim Setzen eines Elements diesem den Bereich zuordnet. Die Zeichenketten sind »North«, »South«, »East«, »West« und »Center«. Dem Layoutmanager fügen wir wie immer mit der add()-Methode eine Komponente hinzu. Diese Methode benutzt jedoch zwei Argumente, wobei das zweite Argument die Angabe der Himmelsrichtung ist. In der Klasse sind an Stelle der Zeichenketten Konstanten definiert, die bevorzugt zu nutzen sind.

Beispiel   Setze die Schaltfläche button in den Westen.
container.add( button, BorderLayout.WEST );

Wird die Funktion add() mit nur einem Parameter aufgerufen, so wird die Komponente automatisch in die Mitte (Center) gesetzt.

Listing 15.25   BorderLayoutDemo.java

package layout;

import java.awt.*; import javax.swing.*; public class BorderLayoutDemo { public static void main( String args[] ) { JFrame f = new JFrame(); f.setDefaultCloseOperation( JFrame.EXIT_ON_CLOSE ); Container c = f.getContentPane(); c.setLayout( new BorderLayout(5, 5) ); c.add( new JButton("Nie"), BorderLayout.NORTH ); c.add( new JButton("ohne"), BorderLayout.EAST ); c.add( new JButton("Seife"), BorderLayout.SOUTH ); c.add( new JButton("waschen"), BorderLayout.WEST ); c.add( new JButton("Center") ); f.setSize( 400, 150 ); f.show(); } }
Abbildung 15.18   Der Layoutmanager BorderLayout
Abbildung

Da jedes Fenster automatisch mit einem Exemplar von BorderLayout verbunden ist, können wir uns die Zuweisung mit setLayout() eigentlich sparen – für die Übersichtlichkeit aber, falls es sich um ein Applet handelt, ist dies nötig, da dieses Programmstück dann in einem Panel abläuft.

class java.awt.BorderLayout
implements LayoutManager, Serializable

gp  BorderLayout()
Erzeugt eine neues BorderLayout, wobei die Komponenten aneinander liegen.
gp  BorderLayout( int hgap, int vgap )
Erzeugt ein BorderLayout, wobei zwischen den Komponenten ein Freiraum eingefügt wird. hgap spezifiziert den Freiraum in der Horizontalen und vgrap den in der Vertikalen. Die Freiräume werden in Pixeln gemessen.
gp  int getHgap(), int getVgap()
Gibt den horizontalen/vertikalen Raum zwischen den Komponenten zurück.
gp  void setHgap( int hgap ), void setVgap( int vgap )
Setzt den horizontalen/vertikalen Zwischenraum.
Hinweis   An Stelle von add(Komponente, BorderLayout.Orientierung) lässt sich eine Komponente auch mit der Variante add(Orientierungs-Zeichenkette, Komponente) hinzufügen. Diese Angabe ist jedoch veraltet und sollte nicht mehr verwendet werden.

class java.awt.Container
extends Component

gp  void add( Component comp, Object constraints )
Fügt die Komponente in den Container ein. Die Variable constraints ist mit North, South, East, West oder Center belegt. Es existieren statische Variablen mit den Himmelsrichtungen.

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15.19.4 GridLayout  downtop

Das GridLayout ordnet seine Komponenten in Zellen an, wobei die Zeichenfläche rechteckig ist. Jeder Komponente in der Zelle wird dieselbe Größe zugeordnet, also bei drei Elementen in der Breite ein Drittel des Containers. Wird dieser vergrößert, so werden die Elemente gleichmäßig vergrößert. Sie bekommen so viel Platz wie möglich.

Abbildung 15.19   Beispiel für GridLayout
Abbildung

class java.awt.GridLayout
implements LayoutManager, Serializable

gp  GridLayout()
Erzeugt ein GridLayout mit einer Zelle pro Komponente in einer Zeile.
gp  GridLayout( int rows, int cols )
Erzeugt ein GridLayout mit rows Zeilen oder cols Spalten. Die zu berechnende Anzahl sollte auf 0 gesetzt werden.
gp  GridLayout( int rows, int cols, int hgap, int vgap )
Erzeugt ein GridLayout mit rows Zeilen oder cols Spalten. Horizontale Freiräume werden an die rechten und linken Ecken jeder Zeile sowie zwischen den Spalten gesetzt. Vertikale Freiräume werden an die unteren und oberen Ecken gesetzt, zudem zwischen die Reihen.

Entgegen der Dokumentation erzeugen alle Konstruktoren eine IllegalArgumentException, falls die Anzahl der Zeilen und Spalten gleich 0 ist. Die Dokumentation spricht hier nur von einer Exception beim Konstruktor mit vier Parametern, verschweigt aber, dass der Konstruktor GridLayout(int rows,int cols) auch eine Exception auslösen kann, da dieser wiederum mit this(rows, cols, 0, 0) den anderen aufruft. Vom Standard-Konstruktor geht keine Gefahr aus, da dieser GridLayout mit this(1, 0, 0, 0) aufruft.

Beim Konstruktor, der Zeilen Spalten angibt, reicht es, lediglich eine Angabe für die Anzahl der Elemente in der Zeile oder Spalte zu machen; der Layoutmanager nutzt ohnehin nur eine Angabe und berechnet daraus die verbleibende Anzahl. Ein mit Zeilen oder Spalten parametrisierter Konstruktor erlaubt es – so wie beim BorderLayout – Zwischenraum einzufügen.

Beispiel   Setze ein Layout mit drei Zeilen.
container.setLayout( new GridLayout(3, 0xcafebabe) );

Bei nur vier Elementen können wir auf diese Anzahl von fiktiven Spalten gar nicht kommen. Bei gegebener Zeilenanzahl wird sie nicht genutzt.

GridLayout berechnet die Anzahl der passenden Spalten für die Anzahl der Komponenten. Das zeigt die Implementierung in der Methode preferredLayoutSize(), minimumLayoutSize() und layoutContainer(). (Schlechtes Design; in drei Methoden Duplizierung von Programmcode.)

if ( nrows > 0 )
ncols = (ncomponents + nrows – 1) / nrows; else nrows = (ncomponents + ncols – 1) / ncols;

Ist die Anzahl der Zeilen gleich 0, so berechnet der Layoutmanager den Wert aus der Anzahl der Spalten.

Tipp   Existiert eine Anzahl Zeilen, so ist die Angabe für die Spalten völlig uninteressant. Der Wert sollte daher zur Übersichtlichkeit auf 0 gesetzt werden.

Listing 15.26   GridLayoutDemo.java

package layout;

import java.awt.*; import java.text.*; import javax.swing.*; public class GridLayoutDemo { public static void main( String args[] ) { JFrame f = new JFrame(); f.setDefaultCloseOperation( JFrame.EXIT_ON_CLOSE ); Container c = f.getContentPane(); c.setLayout( new GridLayout(3, 2, 6, 2) ); c.add( new JLabel("Wie heißt du denn mein Kleiner?") ); c.add( new JTextField() ); c.add( new JLabel("Na, wie alt bist du denn?") ); c.add( new JFormattedTextField(DecimalFormat.getIntegerInstance()) ); c.add( new JLabel("Dann mal das Passwort eingeben:") ); c.add( new JPasswordField() ); f.pack(); f.show(); } }

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15.19.5 Der GridBagLayout-Manager  downtop

Die bisherigen Layoutmanager sind für Teilprobleme zwar einfach, lösen aber komplexe Layoutsituationen nur ungenügend; so blieb bisher nur der Weg über viele geschachtelte Panel-Objekte mit eigenen Layoutmanagern. Mit dem GridBagLayout hat Sun einen sehr flexiblen, aber auch komplizierten Layoutmanager eingefügt, mit dem sich jede Oberfläche gestalten lässt. Die Idee dabei ist, wie beim GridLayout, dass die Elemente in Zeilen und Spalten eingeteilt werden. Sind bei einem GridLayout jedoch alle Elemente gleich hoch und gleich breit, lässt sich beim GridBagLayout ein Element über mehrere Zeilen und Spalten ziehen und das Verhältnis bei der Vergrößerung des Containers angeben. Dafür wird ein zusätzliches Objekt eingeführt, welches jeder Komponente die Position und Ausrichtung aufzwingt. Dies ist die Klasse GridBagConstraints. Der Name Constraint, zu Deutsch Einschränkung, sagt aus, dass der Container versucht, diese Constraints einzuhalten.

GridBagConstraints

Ein Objekt vom Typ GridBagConstraints schreibt dem Layout ganz unterschiedliche Werte vor. Um eine Komponente in einem GridBagLayout zu positionieren, muss zuerst ein Exemplar von GridBagConstraints konstruiert werden. Anschließend wird eine Komponente mit setConstraints(Komponente, GridBagConstraints) beim GridBagLayout angemeldet. Danach muss nur noch die Komponente, wie bei jedem anderen Container auch, mit add() hinzugefügt werden.

Der prinzipielle Weg soll kurz skizziert werden:

// Am Anfang Container und Layoutmanager besorgen

Container container; ... GridBagLayout gbl = new GridBagLayout(); container.setLayout( gbl ); // Für alle Komponenten Component component; ... GridBagConstraints gbc = new GridBagConstraints(); gbc.XXX = YYY; // notwendige Einstellungen machen // Am Manager Constraints für Komponente anmelden gbl.setConstraints( component, gbc ); // Element in den Container einfügen container.add( component );

GridBagConstraints-Objekt aufbauen

Um ein GridBagConstraints-Objekt aufzubauen, gibt es zwei Möglichkeiten. Es lässt sich mit dem Standard-Konstruktor erzeugen oder mit einem parametrisierten Konstruktor, der jedoch gleich elf Werte annehmen möchte. Wir entscheiden uns für den Standard-Konstruktor und setzen die Werte über die Objektvariablen. Die wichtigsten Werte sind: Position der Elemente und Ausmaße. Beim Aufbau eines eigenen Layouts ist es sinnvoll, die Elemente in Zeilen und Spalten einzutragen, und dann aufzuschreiben, welche Größe sie einnehmen.

Widmen wir uns nun dem Programm, das ein Layout mit 5 Zeilen und 2 Spalten realisiert. Gewünscht ist eine Realisierung der folgenden Abbildung:

Abbildung 15.20   Beispiel für ein GridBagLayout
Abbildung

Die Schaltfläche »1« nimmt Platz für 2 Spalten ein. Hinsichtlich der Ausdehnung soll die Komponente den ganzen restlichen Platz einnehmen. In der dritten Zeile ist die Schaltfläche »4«, die 2 Spalten einnimmt. Bei »5« und »6« ist es gegenüber »1«, »2« und »3« umgekehrt.

Wichtige Attribute des GridBagConstraints: Breite, Höhe und Ausdehnung

Für das GridBagConstraint jeder Komponente sind vier Variablen besonders wichtig:

class java.awt.GridBagConstraints
implements Cloneable, Serializable

gp  int gridx, int gridy
gridx
gibt die Position links vom Anzeigebereich an und gridy die Position direkt über dem Anzeigebereich der Komponente. Das Element ganz links hat den Wert 0, ebenso ist der obersten Zelle der Wert 0 zugeordnet. Wenn die Komponenten automatisch rechts beziehungsweise unter die letzte Komponente platziert werden, wird die Konstante GridBagConstraints.RELATIVE vergeben, dass heißt, die Komponente wird direkt an der letzten Komponente in der Zeile oder Spalte positioniert. Der Standardwert ist RELATIVE mit dem Wert –1.

Stehen die Werte fest, gilt das für Komponenten, die immer die gleiche Größe von einer Zelle und einer Spalte haben. Das ist aber nicht immer der Fall, und daher lässt sich die Ausdehnung in der Horizontalen und Vertikalen angeben. Dann nimmt ein Element für eine Überschrift etwa 2 Spalten ein.

gp  int gridwidth, int gridheight
Anzahl der Kästchen in einer Zeile und Spalte, die einer Komponente zur Verfügung stehen. Ist der Wert mit der Konstanten GridBagConstraints.REMAINDER belegt, so bedeutet dies, dass das Element das letzte der Zeile oder Spalte ist. GridBagConstraints.REMAINDER trägt den Wert 0. Der Standard für beide Werte ist 1. Wurde die letzte Komponente allerdings schon mit gridwidth gleich GridBagConstraints.REMAINDER eingefügt, so wird die nächste Komponente als erste in die nächste Zeile eingesetzt.

Mit diesen Angaben kann schon ein großer Teil einer grafischen Oberfläche entworfen werden.

Eine weitere Variable fill bestimmt, ob überhaupt vergrößert werden darf. Wie die Größenänderung aussehen soll, bestimmen zwei weitere Variablen.

gp  int fill
Für die Belegung von fill existieren vier Konstanten in GridBagConstraints, die angeben, ob der Bereich für die Komponente variabel ist. Das sind: NONE (vergrößern, der Standard), HORIZONTAL (nur horizontal vergrößern), VERTICAL (nur vertikal vergrößern) und BOTH (vertikal und horizontal vergrößern).
gp  double weightx, double weighty
Die Werte geben an, wie der freie horizontale und vertikale Platz verteilt wird. Der Standard ist 0. Ist in diesem Modus die Summe aller Komponenten einer Zeile beziehungsweise Spalte 0, so wird Freiraum rechts und links beziehungsweise oben und unten zwischen den Zeilen und dem Container eingefügt. Soll die Komponente den überschüssigen Platz verwenden, wird ein Wert größer 0 zugeteilt. Damit vergrößert oder verkleinert sie sich bei Veränderungen und behält ihre bevorzugte Größe nicht. Wenn nur ein Element einen Wert größer 0 besitzt, wird genau dieses vergrößert, und die restlichen Komponenten behalten ihre Größe bei.

Programmierung vereinfachen

Mit diesen Informationen wollen wir jetzt ein Beispiel implementieren. Doch bevor wir uns einem vollständigen Layout zuwenden, ist es sinnvoll, für den Umgang mit GridBagLayout und GridBagConstraints eine Hilfsfunktion zu schreiben, und zwar mit folgender Signatur:

static void addComponent( Container cont,
GridBagLayout gbl, Component c, int x, int y, int width, int heigt, double weightx, double weighty )

Die Funktion soll ein GridBagConstraints-Objekt erstellen, die Werte zuweisen und dem Container dieses Constraint-Objekt zuteilen. Mit einer Komponente ist also eine Einschränkung verbunden. Zusätzlich soll die Methode auch noch die Komponenten in den Container legen.

Die Informationen über das Layout und unsere Abbildung wollen wir nun in einem Programm abbilden:

Listing 15.27   GridBagLayoutDemo.java

package layout;

import java.awt.*;
import javax.swing.*;

class GridBagDemo
{
  static void addComponent( Container cont,
                            GridBagLayout gbl,
                            Component c,
                            int x, int y,
                            int width, int height,
                            double weightx, double weighty )
  {
    GridBagConstraints gbc = new GridBagConstraints();
    gbc.fill = gbc.BOTH;
    gbc.gridx = x; gbc.gridy = y;
    gbc.gridwidth = width; gbc.gridheight = height;
    gbc.weightx = weightx; gbc.weighty = weighty;
    gbl.setConstraints( c, gbc );
    cont.add( c );
  }

  public static void main( String args[] )
  {
    JFrame f = new JFrame();
    f.setDefaultCloseOperation( JFrame.EXIT_ON_CLOSE );
    Container c = f.getContentPane();

    GridBagLayout gbl = new GridBagLayout();
    c.setLayout( gbl );

    //                                      x  y  w  h  wx   wy
    addComponent( c, gbl, new JButton("1"), 0, 0, 2, 2, 1.0, 1.0 );
    addComponent( c, gbl, new JButton("2"), 2, 0, 1, 1, 0  , 1.0 );
    addComponent( c, gbl, new JButton("3"), 2, 1, 1, 1, 0  , 0   );
    addComponent( c, gbl, new JButton("4"), 0, 2, 3, 1, 0  , 1.0 );
    addComponent( c, gbl, new JButton("5"), 0, 3, 2, 1, 0  , 0   );
    addComponent( c, gbl, new JButton("6"), 0, 4, 2, 1, 0  , 0   );
    addComponent( c, gbl, new JButton("7"), 2, 3, 1, 2, 0  , 0   );

    f.setSize( 300, 200 );
    f.setVisible( true );
  }
}

Die restlichen Attribute

Die bisherigen Eigenschaften reichen aus, um die wichtigsten Layouts zu realisieren. Mit den Constrains lassen sich jedoch noch andere Werte einstellen:

class java.awt GridBagConstraints
implements Cloneable, Serializable

gp  int anchor
Wird die Komponente nicht auf die ganze Breite oder Höhe skaliert, so muss sie irgendwo hingesetzt werden. Die Variable anchor setzt sie nach einem bestimmten Verfahren in den Container. Folgende Konstanten sind in GridBagConstraints definiert: CENTER, NORTH, EAST, WEST, SOUTH, SOUTHEAST, NORTHEAST, SOUTHWEST, NORTHWEST. Der Standard ist CENTER.
gp  Insets insets
Ein Insets-Objekt bestimmt die minimalen Entfernungen der Komponente vom äußeren Rand in ihrem Anzeigebereich. Für ein Insets-Objekt werden vier Werte für top, left, bottom und right vergeben. Der Standard ist Insets(0,0,0,0).
Jetzt haben wir alle Informationen zusammen, um uns noch einmal mit den beiden Konstruktoren zu beschäftigen.
gp  GridBagConstraints ()
Der Standard-Konstruktor; er belegt die Werte wie die Implementierung zeigt:
public GridBagConstraints()
{ gridx = RELATIVE; gridy = RELATIVE; gridwidth = 1; gridheight = 1; weightx = 0; weighty = 0; anchor = CENTER; fill = NONE; insets = new Insets(0, 0, 0, 0); ipadx = 0; ipady = 0; }
gp  GridBagConstraints( int gridx, int gridy, int gridwidth,
int gridheight, double weightx, double weighty,
int anchor, int fill, Insets insets, int ipadx, int ipady )
Belegt das Layout mit den angegebenen Werten.

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15.19.6 Weitere Layoutmanager  toptop

Unter Swing wurden weitere Layoutmanager hinzugenommen dazu zählen BoxLayout, OverlayLayout, ScrollPaneLayout und ViewPortLayout. Bis auf BoxLayout sind alle sehr speziell mit Containern verbunden und am nützlichsten ist javax.swing.BoxLayout. Sein Verhalten ist vergleichbar mit FlowLayout, nur ordnet BoxLayout in der x- oder y-Achse an und bricht nicht um. Das Layoutmanagement ist etwas seltsam, da setLayout() nicht mehr genügt, um den Layoutmanager zuzuweisen. Vielmehr bekommt ein Exemplar von BoxLayout zusätzlich eine Referenz auf den Container.

Beispiel   Erzeuge ein JPanel und füge zwei JButton-Objekte hinzu. Die Schaltflächen sollen untereinander angeordnet werden.
JPanel p = new JPanel();
p.setLayout( new BoxLayout( p, BoxLayout.Y_AXIS) );
p.add( new JButton("<") ); p.add( new JButton(">") );

Swing bringt für das BoxLayout noch eine Abkürzung mit. Die Klasse heißt javax.swing.Box und verhält sich wie ein Container. Dem Box-Objekt ist automatisch der Layoutmanager BoxLayout zugewiesen.

Beispiel   Füge in eine Box eine Schaltfläche und ein Textfeld ein.
Box box = new Box( BoxLayout.Y_AXIS );
box.add( new JButton("Knopf") );
box.add( new JTextField() );





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