Glossar des Plattdeutschen

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W

Fahl m. Fohlen, Füllen.

Faken Abteilung, Fach, Zeitabschnitt, eig. zu Zeiten, wiederholentlich.

Fasselabend m. Fastnacht.

Fat s. faten.

Fatdok m. Tellertuch

Faten fassen, sik faten miteinander um die Wette ringen, fat gefaßt,

Fatt Faß, Schüssel, Pl. Fæt. fatkrigen anpacken, erhaschen, auch begreifen, fat hebbn gefaßt, gepackt, begriffen haben.

Fee, feek scheu, schüchtern, weichmütig.

Feide, de letzte Feide die letzte Fehde, der letzte Kampf der Dithmarschen mit den Holsteinern und Dänen, der mit der Unterwerfung des Landes endete; 1559, 29. Juni leistete das anwesende Volk mit entblößtem Haupt den holsteinischen Herzögen den Huldgungseid auf der Schanze bei Heide.

Feilen fehlen, mangeln.

Feldmus f. Feldmaus, Wühlmaus, Hypudaeus arvalis.

Fes' f. Fase, Fäserchen; fig. m. ein kleiner Rausch.

Fessel s. Fissel.

Fettdun f. die Fettfedern, Fettdunen der Gänse, die man ihnen oben aus dem Steiß rupft, wenn man sie mästen will, weil man glaubt, daß sie dann besser zunehmen; daher em steken de Fettdun sprw. ihn plagte der Übermut.

Ficheln die Backen streicheln, hätscheln, liebkosen.

Fiel Dorf eine Stunde südlich von Heide an einem kleinen See.

Fikenvertellersch, Fikentellersch f. Klätscherin, eine, die allerhand kleinliche Heimlichkeiten zuträgt oder angibt.

Finsterbeer n. Festlichkeit nach beendetem Hausbau, auf Kosten des Bauherrn; bis ins vorige Jahrhundert herrschte in Dithmarschen der Gebrauch, daß dann jeder Hauseigentümer unter den Gästen eine mit seinem Wappen oder sonst bemalte Scheibe ins Haus stiftete, daher die Glaser lange Zeit eigne Wappenbücher führten.

Fischlamm Fischnetz mit Stiel.

Fissel, Fessel f. Pl. Fisseln mittelst eines durchgehenden Bandes, des Fisselbandes, regelmäßig abgeteilte Bündel, Bind, gehaspelten Garns, deren zehn ein Stück machen.

Flærlink s. Fleerlink.

Flaschen lodern, flackern von der Flamme, fig. anschlagen, vonstatten gehen.

Fleddermus Fledermaus, Flederwisch.

Fledi s. flödi.

Fleerlink, Flærlink, Flederling m. Schmetterling, Flatterling.

Fleit, Fleut f. Flöte.

Fleiten, fleuten flöten.

Flessendrath s. Flissendrath.

Flien, fligen putzen, zurechtstellen, in Ordnung bringen.

Fligersche f. Feinwäscherin.

Flip dicke, hängende Unterlippe; flipen, en Flip maken weinerlich, trübselig aussehen; de Flip hangen laten das Maul hängen lassen.

Flissendrath, Flessendrath m. Flächsengarn.

Flödi, fledi schwach, dünn, leicht, adv. leicht.

Flöken fluchen.

Fludderi flatterig, verwirrt, nachlässig.

Fluddern flattern, schlottern.

Flunk, Flünk f. Flügel, Pl. Flünk, Flünken, die gebräuchlichere Nebenform des seltnern Flugg.

Flüs Vließ Zopf Wolle.

Fol, Folde f. Falte.

Folden falten.

For f. Furche, Scholle.

For, För, Foder, Föder n. Fuder.

Fork f. Heugabel aus Eisen; vgl. Gaffel.

Föss, Föst f. Firste.

Fram still, sanft, bes. von Tieren und Kindern.

Freid f. Freude.

frei'n freuen.

Fründ m. Freund, Pl. Frünn' Verwandte.

Fründschop f. Verwandtschaft.

Fucheln wedeln, fuchteln.

Fuchti feucht.

Funzeln falschspielen.

Funßeln mit den Händen, einem Tuch, Wedel usw. leicht über etwas hin und her fahren; dann von heimlichen, betrügerischen, Handbewegungen, bes. beim Kartenspiel.

Für n. Feuer, lopen Für laufendes Feuer, Trommelseuche, eine Rinderkrankheit Für böten Feuer anmachen.

Fürböter eig. Name des Feuerwurms, Lucanus cervus, fig. ein Rothaariger.

Fürstav, Stav, Fürkik, Kik f. Feuerstübchen von Holz oder Messing bes. um im Winter die Füße zu wärmen.

Fürtuch Schürze.

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W