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Raffer herab.
Raken kratzen, scharren in der Asche, im Kehricht usw.; allgemeiner to hop, tosam, vun een raken, und rafraken herunterschieben, mit den Händen vom Tisch usw. auch unvorsichtigerweise; leicht berühren, streifen, von leichten Wunden: he is licht rakt leicht verletzt, erzürnt; dat rakt mi ni das rührt, trifft mich nicht; as de Tiden noch de Ole ni rakt harrn als die Jahre den Alten noch nicht berührt, gebeugt hatten; refl. sich streifen, reziprok sich stoßen, aneinandergeraten.
Raken Part. Prät. von rüken.
Rangeln sich behaglich im Liegen dehnen und hin und her bewegen.
Rank schlank aufgeschossen.
Rapp schlaff von einem Schloß, dessen Feder die Spannkraft verloren hat; schnäuzig, leicht und schnell beim Wort.
Rappmuli rappmäulig.
Rapps, rippsrapps von geschwinden Schlägen und Griffen.
Rappsen überziehen (Schläge), karbatschen; Swinegels ut de Kantüffeln rappsen Heider Sprw. für Kartoffel behacken.
Rar selten, vortrefflich; adv. schön.
Ræteln rasseln; fig. pappeln, räsonnieren.
Rau, Ruh, Ro f. Ruhe; de Dag geit to Rau der Tag neigt sich.
Rauen ruhen.
Rausted Platz zum Ausruhen für die Heider Milchmädchen, eine Grasbank, die ein junger Mann ihnen jedes Frühjahr neu zurecht macht.
Recken recken, mit Acc. auch erreichen, reichen an, auch mit Kräften ausreichen.
Reden bereiten, bes. Leinen- und Wollenzeug, dat egenred Tüg, durch die Hausfrau.
Reeg, Rege, Rige f. Reihe.
Reem m. Riemen.
Reetspill Rohrhalm.
Rege f. Reihe.
Reimertissen Rheumatismus, auch wie Reimer Thiessen aufgefaßt.
Rein gänzlich, ganz und gar, so sehr.
Reitschop n. Werkzeug, Gerätschaft.
Rekel eig. ein großer Hofhund.
Rekeln liegen und sich behaglich, ohne Umstände dehnen, faulenzen.
Reppen s. rippen.
Reten gerissen, rissig.
Richti adv. wahrlich, wahrhaft.
Rige f. Reihe.
Rikdag' Pl. Reichtum.
Rill f. Rille, Rinne, Furche, kleine Welle.
Rimelsch n. Gedicht, Verse.
Rippen, reppen bewegen, rühren, eig. sich schnell bewegen.
Rippsrapps s. rapps.
Ris' n. Edelreis, Pfropfreis, Pl. Risen.
Risch Binse.
Ro s. Rau.
Rod Rute, Mühlenflügel.
Rog roh, ungar, rauh von Art und Gesinnung.
Rojen rudern.
Rolandfahren eine Volksbelustigung: aus einem Wagenrad, das auf einen Pfahl gesteckt, und zwei parallel übergelegten Latten, auf deren Enden zwei Stühle befestigt, wird eine Art Karussell hergerichtet; eine Holzfigur, auf einem Zapfen beweglich, der Roland, steht zur Seite, mit einem Herzen von Holz, darin ein Pflock oder Ring steckt, unter dem linken Arm, in der rechten Hand einen Aschenbeutel; wird nun das Rad gedreht, so suchen die in den Stühlen sitzenden, mit einer Pike bewaffneten Männer den Ring oder Stock herauszustechen; den Ungeschickten versetzt jeder Stoß in die Gefahr, mit dem Aschenbeutel bestäubt zu werden. Abweichend wird das Spiel, gewöhnlich um Fastnacht, in Süderdithmarschen ausgeführt, wo man nach dem Roland reitet.
Ropper hinauf, herauf.
Röhri rührig; iron. für rührend.
Rott, Rött f. Ratte, Ratze.
Ruff m., in en Ruff in einem Nu, einem Griff.
Rug rauh; de rugste Barg ein Hügel bei Wesseln, nordwestlich von Heide; rug speln arg zu Kehr gehn, Skandal machen.
Rugsnut f. m. Grobmaul, Bramarbas.
Rüken riechen.
Rullbrot m. eine Art kleiner Bröte aus Rollmehl, feiner Weizenkleie mit Mehl, auf der sonst Brot ausgerollt wird.
Rum Hart, klar Og: weites, freies Herz und helles Auge, ein friesisches Sprichwort.
Rummeln rumpeln, ein dumpfes Getöse machen.
Rumpelkaben, Rumpelkamer, Rummelkasten ein altes Klavier, ein altes verfallenes Haus usw.
Rumnitscheie zigeun. Zigeunertochter, Zigeunermädchen.
Rümpels n. Gerümpel.
Run m. Wallach.
Rüsch, Risch f. Binse.
Rüschenpull m. Binsenbusch.
Rut f. Fensterscheibe, weil die Fensterscheiben ehemals meist rautenförmig geschnitten wurden.
Rut, ruter heraus, hinaus.