A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W
Sæben sieben.
Sacht, sach leise, still, sanft, adv. leicht, wohl, etwa.
Sachten, sachen leise.
Sag' f. Säge.
Sagen sägen, fig. schnarchen.
Schaatsen holländische Schlittschuhe.
Schaffner m. zum Aufwarten und Ordnen chargierte Männer bei Hochzeiten und Bieren, gew. durch eine weiße Schürze oder ein Band am Arm bezeichnet.
Schælen vom Abspülen der Ufer, Wegspülen des Landes durch Strom und Wellen.
Schalkholt Dorf nördlich von Tellingsted.
Schaltörf abgeschälter Heiderasen.
Schantern, schantieren schimpfen.
Schapp n. Schrank.
Schær s. Kross.
Scharntüt s. Scheerntüt.
Schecht, Schech m. Schaft, Angelrute.
Scheef schief; de Tid geit doch ern scheben Gang die Zeit geht doch ihren eigensinnigen Weg.
Scheer f. Schere; in Scheern steht eine Windmühle, deren Flügel in der Ruhe ein Andreaskreuz bilden.
Scheerkraut m. Taschenkrebs, Cancer pagurus.
Scheerntüt, Scheernfleit, Scharntüt f. Kinderflöte aus Kälberkropf, Anthriscus silvestris.
Scheetprügel m. Flinte, eig. Schießprügel.
Schel f. Unterschied; Scheidung, Landgrenze.
Schen f. Schiene, Schienbein.
Schev n. Agen, die vermoderten Holzteilchen des Flachs- und Hanfstengels, die beim Brechen und Hecheln abfallen.
Schevsch, schewi schäbig.
Schinn m. n. Hautschuppen, Abgang von der Haut bei Menschen und Vieh.
Schir rein und unvermischt, glatt und eben gewachsen, lauter, eitel, nichts als.
Schit f. Schmutz.
Schiti schmutzig, unrein.
Schitkræt m. Scheißkröte, Scheißkerl, ein kleiner unbedeutender Mensch, der sich gern mausig macht.
Schlarfen s. slarren.
Schlepe s. Slöp'.
Schört f. Schürze, Pl. Schörten Weiberrock.
Schoster s. Wewerknech.
Schössten, Schörsteen m. Schornstein.
Schot m. Schoß.
Schotfell n. Schurzfell.
Schracheln laut lachen, bes. von Mädchen.
Schrad schräge.
Schrækel m. ein Holzklotz mit Bügel, der den Pferden auf der Weide um einen Vorderfuß gelegt wird, auch ein Krüppel, Stümper.
Schrækelbeen m. ein Mensch von beschwerlichem Gange.
Schrækeln beschwerlich gehen.
Schrapen scharren, schaben, schrammen.
Schraueln, æwerschraueln vom Wasser, das sich eben mit Eis belegt.
Schrigen schreien, weinen.
Schrubben mit dem Schrubber, dem kurzen Reis- oder Heidebesen, naß scheuern.
Schruben, Schrum Dorf östlich von Heide.
Schruweln, schrudern schaudern, grauen.
Schu scheu, schüchtern.
Schuern schauern.
Schulen intrans. sich verbergen, geschützt sein, auch seitwärts / lauernd blicken; trans. schützen.
Schulenlopen schwänzen, die Schule versäumen.
Schüllng, Schüllnk m. Schilling, der älteste und einzige gemeingermanische Name für ein gemünztes Geldstück.
Schülp Dorf nördlich von Heide an der Eider.
Schülpen, Schülpern schweppen, schweppern, vom hin und her bewegen einer Flüssigkeit innerhalb eines Gefäßes, Grabens usw.
Schummern dämmern.
Schummern, Schummering f. Dämmerung
Schumpeln humpeln, lässig gehen.
Schur n. Regen-Hagel-Gewitterschauer, auch Fieberanfall usw.; Obdach, Schutz gegen Wind und Regen.
Schurn Schutz geben, sich schützen gegen Wind und Wetter, refl. Schutz suchen.
Seben s. Sev.
Seel n. Griff, Henkel am Eimer, eig. Seil.
Segel, Seil n. Segel; he hett son Art to Segeldrücken so eine eigne Weise einen Trumpf, Treffer drauf zu setzen.
Segenbuck m. Ziegenbock.
Seil s. Segel.
Seilen segeln.
Sei'n, seiden säen.
Seker sicher.
Sekreten Dekrete, Anordnungen.
Seltüg n. Geschirr für Zugvieh, Winden usw.
Semisch sämisch, weiß gegerbt.
Sett f. Setze, weites, niedriges Gefäß von Ton zum Hinsetzen der Milch usw.
Settanner selbander.
Sev n. f. Sieb; Pl. Seben.
Sichen, sichten, siften Mehl / Korn usw. sieben; Milch und andere Flüssigkeiten seihen.
Sichtüg n. Mehlsieb samt Zubehör.
Sickbüll m. Rasen aus Aira caespotosa, Rasenschmiele, gew. über der Weidefläche erhaben.
Sickeln sickern.
Siel n. Röhre usw, die Wassser unter einem Damm, Weg usw. durch ableitet.
Siften s. Sichen.
Simeleern eig. simulieren; grübeln, träumen.
Singeltrüdjen n. Heimchen.
Sinni sinnig, bedächtig, ruhig.
Sipern sickern, träge und langsam fließen, durchtropfen aus einem undichten Gefäß usw.
Sittelsch Sitzpolster.
Siweln albern / kläglich reden.
Slangkrut n. Farrenkraut, Filix.
Slant n. Lumpen, Lappen, hangendes, schlappiges Zeug.
Slanti schlaff, schlottrig.
Slarren, schlarfen mit den Pantoffeln und Schuhen im Gehen schleppen.
Slarren, Schlarfen f. Pantoffeln aus abgeschnittenen Stiefeln oder Schuhen.
Sleef m. hölzerner Kochlöffel; fig. ein Schlingel.
Sleet n. rohe Holzstange; auch wie Sleetbom Querholz an der Innenseite des Walls oder Grabens hinter dem Heck vor einer Weide.
Slenkern schlendern, eig. mit den Armen und Beinen baumeln.
Slepen n. ein nicht volles Fuder, daher bes. das letzte.
Slepen schleppen.
Slick m. Schlick, Schlamm, woraus die Marsch sich bildet.
Slicken lecken, schlecken; aufschlicken.
Slöp', Schlepe f. die Schleife, der Unterschlitten.
Slöpen schleifen.
Slöpendriwer fig. ein zerlumpter, schmutziger Kerl, Herumtreiber, Taugenichts, eig. der Fuhrmannsknecht, der den Kaufleuten auf einer Schleife die Ware zuführt.
Sludern plaudern, klatschen, verleumden.
Sluf n. Samenhülsen.
Slurren schlurfen, vom Geräusch, das das Schleppen der Füße, das Schleifen eines Sackes usw. über den Boden verursacht.
Smack m. Geschmack.
Smacken beim Essen schmatzen.
Smatten, Smarten Schmerzen.
Smerri schmierig, fig. von der Gebärde des Lächelnden.
Smetsch was sich leicht biegt und wirft, schlank.
Smidi schmeidig.
Smödi schmeidigend, lindernd.
Smok m. Schmauch, dicker Rauch.
Smöken schmauchen, Tabak rauchen.
Smoki beraucht, voll Rauch.
Smurren vermodern, aus Luftmangel verderben.
Smustern, smunstern schmunzeln.
Snak' f., Pl. Snaken, Schnecke und Schlange, die unschädliche Ringelnatter.
Snætern schnattern, ohne Pause sprechen.
Snæv m. Schnupfen.
Sneierlus, Sneiellus f. Schnecke.
Snekeln schleichen.
Sner, Snirr f. Schlinge.
Snittweg m. Nebenweg, Querweg.
Snübbeln straucheln; snübbeli dot bliben plötzlich sterben.
Snuckern schluchzen.
Snurken schnarchen.
Snurrbein f. Brombeere.
Snut f. Schnauze, verächtlich (wie Maul) für Mund.
Sodenni adj. adv. auf solche Art.
Solt n. Salz.
Soom Saum.
Soot s. Sot.
Sor dürre, verdorrt.
Soren verdorren.
Sot, Soot m. Brunnen, Pl. Söd.
Söt, söte süß.
Sotswang m. Brunnenschwengel.
Sott n. Ruß.
Sottig rußig.
Spanngrund s. Grimmslit.
Spanntau n. Tau, womit man Tiere an zwei Füßen fesselt, damit sie nicht entlaufen.
Spar m. Pl. Sparn Sporn.
Spatt m. Spat, Fußkrankheit der Pferde, daher spattlahm.
Speetschen m. Speziestaler.
Spei'n, spoien spritzen.
Spigen speeg spegen speien.
Spil n. Pl. Spilen feine Stäbchen, die man in Bienenkörbe zum Ansetzen der Waben, in Hasen, Geflügel usw. vor dem Braten, in Aale usw. vor dem Räuchern einsetzt; dann jeder Halm, einzelne Haare.
Spillbom m. Spindelbaum, Pfaffenhütlein, Evonymus europaeus.
Spinnwipp f. Spinne
Spinnwipp n. Spinngewebe.
Spint n. 1/16 Tonnenmaß; fig. für Hut.
Spir Sproß, Spitze, bes. von Gras und Korn.
en Spittdeep ein Spaten tief.
Splettbeent rittlings.
Splint Splitter.
Splinternie nagelneu.
Splitterndull bitterböse.
Spoien spritzen.
Spöken spucken.
Spon m. Span.
Spree f. m. Star, auch Spreen wie Pl.
Sprock n. dürres Reisig.
Spütten spützen, spucken.
Stack s. Stackelsch.
Stackel, Stacker m. ein kümmerlicher gebrechlicher Mensch an Körper oder Geist, en stackels Minsch ein bemitleidenswerter Mensch, n. eine alte schwache Frau.
Stackelsch, Stack, Stick, Stackwark, Steckwark, Patwark n. Staket.
Stackholt n. Knüppelholz für Zäune und Gehege, sprw. en Bullerweller mit Stackholt ein schweres Gewitter.
Stakbusch m. Eigenname für einen Spürhund, Stöber.
Staken stöchern, auftreiben, aufspüren.
Stallkoh f. Stallkuh, Kuh im Stall.
Stænen, stenen stöhnen.
Stangtom m. Stangenzaum.
Stankversit m. Stänker, Störenfried.
Stapp f. Setze, weites, niedriges Gefäß aus Holz zum Hinsetzen der Milch usw.
Stav s. Fürstav.
Steckwark s. Stackelsch.
Steern m. Stern.
Steern f. Stirne.
Steert m. Sterz, Schweif, Arsch.
Steg n. Brett oder Bohle zum Überschreiten eines Grabens; ist eine Handlehne daran, heiße es in Meldorf und nördlicher ein Klamp.
Stegelsch n. Vorrichtung zum Übersteigen eines Zaunes usw.
Stemmen stemmen, fest, gerade setzen.
Stenen s. stænen.
Steilitsch m. Stieglitz.
Stick s. Stackelsch.
Stickbein, Stickelbein, Stickerbein f. Stachelbeeren.
Stig m. Steig, Pfad.
Stig n. ein Stieg, 20 Stück.
Stiper m. Pl. Stipers die Staketstäbe; Pfeiler, Stütze.
Stöben Korn vom Staub reinigen.
Stop, Kalwerstop f. Setze, weites, niedriges Gefäß aus Holz mit einem aufstehenden Handgriff zum Hinsetzen der Milch usw.
Stormen stark düften, in Süderdthm. fast nur von starkem Leichengeruch.
Stot m. Stoß, eine Zeitlang.
Stramm straff; stramm hendær gerade hindurch.
Streben gewichtig schreiten.
Strek m. Strich.
Streki strichig, gestreift.
Strem, Stremel m. Striemen, schmaler Streif.
Strevig, Strewi strebig, rüstig.
Strunk m. Pl. Strünk dicker Krautstengel.
Stubben m. Baumstumpf.
Stuben stufft stov staben stieben, verfliegen.
Stuben gan zerstieben.
Stuf stumpf; stuf vær kurz / hart vor; stuf af kurz / glatt ab.
Stukel m. Krüppel.
Stukli gebrechlich.
Stülper m. ein messingener, helmartiger Zierat auf Öfen, Speisen darunter zu wärmen, auch ein ähnlicher Deckel von Eisen, nachts das eingerakte Feuer zu bedecken.
Stummel m. Endchen, Stümpfchen, bes. Lichtstumpf.
Stur eig. hoch von Gestalt, von steiler Haltung, dann steif vornehm, schweigsam und still, in der Kleidung edel einfach.
Stuten m. eig nur ein großes schenkelförmiges Weißbrot, dann überhaupt Weißbrot.
Stutenarn f. Semmelernte.
Süderdik Dorf bei Wesselburen.
Süken siechen, kränkeln.
Sülbn, sülm, sülst, sülsten selbst.
Süm ihnen, sie.
Sünder, sünner sonder, ohne; adj. en sündern Klas ein absonderlicher Mensch, der für sich hin oder auf eigne Weise lebt, ein Original.
Sünndrang f. Blindschleiche, Bruchschlange, eine unschädliche Eidechsenart ohne Füße.
Sünnuhr Sonnenuhr.
Süntann' St. Annen, Kirchdorf nordwestlich von Heide.
Süsselnk, Süsselng m. Sechsling, ½ Schilling, 6 Pfenn.
Swaalke, Swælk f. Schwalbe.
Swanen schwanen, ahnen.
Swang Pumpenschwengel.
Swanzstück n. Schwanzstumpf bei einem Hunde usw.
Swengel m. Querstange, an der die Pferde den Wagen ziehen; uten Swengel / Swingel slan ausgelassen sein, über die Schnur hauen.
Swep f. Peitsche.
Swiern schwärmen, zechen.
Swinmoor s. Hemmingsted.
Swögen weinerlich / kläglich reden, im Hannöver. sich laut verwundern.
Swölapp m. nasses, vollgeweintes Tuch, fig. Gejammer.
Swölappen salbadern, jammern.
Swölk, Swulk, Swælk, Swaalke f. Schwalbe.
Swunken hin und her schwenken / schwanken.