A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z
S – Schicksal Schief – Schwarz Schwatzen – Spiegel Spiel – Szepter
| 9702. | Spiel, warte des Mundes. | 
| 9703. | Das Spiel braucht Aufseher. | 
| 9704. | Im Spiel gilt keine Brüderschaft. | 
| 9705. | Wer des Spiels nicht kann, soll zusehn. | 
| 9706. | Kein Spiel, so nicht seinen Vorteil hätte. | 
| 9707. | Man muß das Spiel verstehen! | 
| 9708. | Wer dem Spiele zusieht, kann's am besten. | 
| 9709. | 
Sieht man's, so spiel ich's, | 
| 9710. | Manch Spiel ist der Sehenden, manches der Blinden. | 
| 9711. | Mit dem Pfennig fängt man an zu spielen. | 
| 9712. | Spielen ist keine Kunst, aber aufhören. | 
| 9713. | Ein gut Spiel soll bald aufhören. | 
| 9714. | Wenn das Spiel am besten ist, soll man ablassen. | 
| 9715. | 
Das beste Spiel | 
| 9716. | Es spielen sich eher zehn arm als einer reich. | 
| 9717. | Viele spielen, einer gewinnt. | 
| 9718. | Mancher Spieler verliert in einer Stunde, was er in seinem Leben nicht wieder gewinnt. | 
| 9719. | 
Spielen, Fischen, Vogelstellen | 
| 9720. | Spieler und Rennpferde dauern nicht lange. | 
| 9721. | Junger Spieler, alter Bettler. | 
| 9722. | Reiche Spieler und alte Trompeter sind selten. | 
| 9723. | Wenn das Spiel aus ist, sieht man, wer gewonnen hat. | 
| 9724. | 
Sieh, wieviel du reicher bist, | 
| 9725. | 
Nach dem Spiel will jeder wissen, | 
| 9726. | Wer gewinnt, der spielt am besten. | 
| 9727. | 
Schnell Spiel | 
| 9728. | 
Wer nicht gern verlieren will, | 
| 9729. | Es ist kein Spiel, es ist ein Übersehens dabei. | 
| 9730. | Übersehen ist das Beste im Spiel. | 
| 9731. | Übersehn ist auch verspielt. | 
| 9732. | Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren. | 
| 9733. | Glück im Spiel, Unglück in der Liebe. | 
| 9734. | Wer Unglück im Spiel hat, ist glücklich im Heiraten. | 
| 9735. | Wer mitspielen will, muß mit aufsetzen. | 
| 9735a. | Wer beim Spiel borgt, gewinnt. | 
| 9735b. | Wer beim Spiel wegleiht, verliert. | 
| 9735c. | Heut haben wir schön gespielt, sagt der Balgtreter. | 
| 9736. | Je besser Spiel, je ärger Schalk. | 
| 9737. | Es ist kein gut Spiel, das mit krummen Kolben schlägt. | 
| 9738. | Es ist ein bös Spiel, da der eine lacht und der andere weint. | 
| 9739. | Darnach das Spiel ist, macht man einen Strohwisch zum König. | 
| 9740. | Darnach das Spiel ist, muß man Herz wählen und nicht Schellen. | 
| 9741. | Darnach das Spiel ist, sticht die Sau den König. | 
| 9742. | Darnach das Spiel ist, sticht der Bub die Dame. | 
| 9743. | Beim Spiel gilt alles. | 
| 9744. | Schlechter Spielmann, der nur eine Weise kann. | 
| 9744a. | Der Spielmann gehört an die Hochzeit. | 
| 9745. | Da liegt ein Spielmann begraben. | 
| 9746. | Besser Spierlinge gefangen als stillgesessen. | 
| 9747. | Der Spierling macht, daß der Salm abschlägt. | 
| 9748. | Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische. | 
| 9749. | Der lange Spieß gilt nicht. | 
| 9750. | Mit langen Spießen ist gut kriegen. | 
| 9751. | Er ist bei der Hand wie der Spieß hinter der Türe. | 
| 9752. | Die Spinne saugt Gift, die Biene Honig aus allen Blumen. | 
| 9753. | Spinnen lernt man vom Spinnen. | 
| 9754. | 
Wie sie spann, | 
| 9755. | 
Selbst gesponnen, selbst gemacht, | 
| 9756. | Es sind noch keine Spinnweben darüber. | 
| 3545. | 
Wie das Gespinst, | 
| 3546. | 
Es ist nichts so fein gesponnen, | 
| 9757. | Ich bin in demselben Spital gewesen. | 
| 9758. | 
Spitznase, | 
| 9759. | 
Spitzes Kinn, | 
| 9760. | Es sind nicht alle Spitzbuben, die von Hunden angebollen werden. | 
| 9761. | Jeder hat seinen Splitter. | 
| 9762. | Der Sporn lehrt das Roß traben. | 
| 9763. | Spott und Schaden reimt sich wohl zusammen. | 
| 9764. | Spott und Schaden stehen übel beisammen. | 
| 9765. | Spotts kann sich niemand erwehren. | 
| 9766. | Spötter essen auch Brot. | 
| 9767. | Spöttertor steht jedem offen. | 
| 9768. | Spott ist das Wetterleuchten der Verleumdung. | 
| 9769. | Das ist ein Spott auf die Ware. | 
| 9770. | Wahrer Spott, schlimmer Spott. | 
| 9771. | Es tut ihm nichts, er hat Briefe, daß man sein nicht spotten soll. | 
| 9772. | Man soll sein nicht spotten, allein mit Worten. | 
| 9773. | Du mußt lange spotten, bis du mir ein Ohr abspottest. | 
| 9775. | Sprich wenig mit andern, viel mit dir selbst. | 
| 9775a. | Wer viel spricht, muß viel wissen oder lügen. | 
| 9776. | Wer wenig spricht, hat wenig zu verantworten. | 
| 9777. | 
Traue nicht | 
| 9778. | Es wird selten von jemand gesprochen, es ist etwas daran. | 
| 9774. | Viel Spreu, wenig Korn. | 
| 9779. | 
Sprichwort, | 
| 9780. | Wir Deutschen haben viel grobe Sprichwörter, aber gute Meinung. | 
| 9781. | Niemand kann weiter springen, als sein Springstock lang ist. | 
| 9782. | Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüberspringen. | 
| 9783. | Mancher springt über einen Besen und fällt über einen Hundedreck. | 
| 9784. | Böse Sprünge geraten selten. | 
| 9785. | Junger Springer, alter Stelzer. | 
| 9786. | Wer einen großen Sprung tun will, geht erst rückwärts. | 
| 9787. | Schnelle Sprünge geraten selten. | 
| 9788. | Die Spritzen kommen, wenn das Haus abgebrannt ist. | 
| 9789. | Wenn es brennt, vermißt man die Spritzen. | 
| 9790. | 
Weise Sprüche, gute Lehren | 
| 9791. | Es ist nicht alles Spuk in des Töchterleins Kammer. | 
| 9792. | Wo's spukt, da liebt oder diebt sich's. | 
| 9793a. | 
Sau de Staut (Staat), | 
| 9794. | 
Das Urteil ist gesprochen, | 
| 9795. | Auf einem Stabe geritten ist halb gegangen. | 
| 9796. | Es ist Dockenwerk, auf Stäben reiten, es ist wohl halb zu Fuß gegangen. | 
| 9797. | Ohne Stab ist bös weit springen. | 
| 9798. | Wider den Stachel ist bös lecken. | 
| 9799. | Große Stadt, große Wüstenei. | 
| 9800. | Große Städte, große Sünden. | 
| 9801. | Wer mit Städten zu schaffen hat, bedarf Glück und sonderliche Fürsorge. | 
| 9801a. | 
Ander Städtchen, | 
| 9802. | Er sieht die Stadt vor Häusern nicht. | 
| 9803. | Stadtrecht bricht Landrecht. | 
| 9803a. | In der Stadt gaaet de Klocken jümmer an beeden Böörden. | 
| 9803b. | Es ist eine Stadt wie sieben Häuser ein Dorf. | 
| 9804. | Wer nur über eine Staffel will, kommt nie über eine Stiege. | 
| 9805. | Ein Stahl bricht den andern. | 
| 9806. | Wie Stall, so Vieh. | 
| 9807. | Man tut den Stall zu, wenn das Pferd fortgelaufen ist. | 
| 9808. | Miste vorher deinen Stall. | 
| 9809. | Man geht niemals in den Stall, man findet einen Groschen darin. | 
| 9809a. | Dem Stammelnden ist nicht zu trauen. | 
| 9810. | Gott hat drei Ständ erschaffen, Adel, Bauernvolk und Pfaffen. | 
| 9811. | Jeder halte sich nach seinem Stande. | 
| 9812. | 
Stangenhengst | 
| 9813. | 
Stank | 
| 9814. | 
Stank | 
| 9815. | 
Stark bei mild, | 
| 9816. | Starke Leute haben starke Krankheit. | 
| 9817. | Der Starke schiebt den Schwachen in den Sack. | 
| 9818. | Starker Leute Spiel ist schwacher Leute Tod. | 
| 9819. | Hilft der Starke dem Schwachen, so geschieht es zum Garaus. | 
| 9820. | Stärke ist nicht in den Beinen, sondern im Gemüt. | 
| 9821. | Stärke ohne Rat ist tot. | 
| 9821a. | So Stärke nicht hilft, muß man List versuchen. | 
| 9822. | Es ist keiner so stark, er findet einen Stärkern. | 
| 9823. | Willst du stark sein, so überwinde dich selbst. | 
| 9824. | Stärke wächst im Geduldgarten. | 
| 9825. | Der Stärkste hat recht. | 
| 9826. | Statt und Stunde heißen den Dieb stehlen. | 
| 9827. | Statzler verstehen einander wohl. | 
| 9828. | Bei Statzlern lernt man gatzen. | 
| 9829. | Aus dem Staube in die Mühle. | 
| 9830. | Staub bleibt Staub, und wenn er bis zum Himmel fliegt. | 
| 9831. | Wer den Staub scheut, bleibe von der Tenne. | 
| 9832. | Wer alle Stauden flieht, kommt nie in einen Wald. | 
| 9833. | Außer der Stauden ist gut teidigen (tagedingen). | 
| 9834. | Staupenschlag ist die Einweihung zum Galgen. | 
| 9835. | Ei, ei! sagt der Steckbohrer. | 
| 9836. | 
Jeder hat sein Steckenpferd | 
| 9837. | Steckenpferde sind teurer als arabische Hengste. | 
| 9838. | Wer einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel. | 
| 9838a. | Das will mehr sagen, als ohne Stegreif in den Sattel springen. | 
| 9839. | Wer da steht, sehe zu, daß er nicht falle. | 
| 9840. | Stehlen und Sackaufheben ist eins wie das andere. | 
| 9841. | Besser stehlen denn anzeigen. | 
| 9842. | Besser stehlen denn zeugen. | 
| 9843. | Stehler, Hehler und Befehler sind drei Diebe. | 
| 9844. | Wer sich Stehlens getröstet, getröstet sich auch des Galgens. | 
| 9845. | 
Wer zum Stehlen ist geboren, | 
| 9846. | Es ist schwer stehlen, wo der Wirt ein Dieb ist. | 
| 9847. | Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb. | 
| 9848. | Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb. | 
| 9849. | Gestohlen Brot schmeckt wohl. | 
| 9850. | Gestohlen Wasser ist Malvasier. | 
| 9851. | Wer viel gestohlen Brot oder Käs ißt, bekommt das Schlucken davon. | 
| 9852. | Das Kleine wird gestohlen, das Große genommen. | 
| 9852a. | Wer im kleinen anfängt zu stehlen, der treibt ins Große. | 
| 9853. | Stiehl viel, gib wenig, so kommst du davon. | 
| 9854. | Wer das Tuch zum Mantel stiehlt, dem schafft der Teufel das Unterfutter. | 
| 9855. | Stehlen und Lügen ist gern beieinander. | 
| 9856. | Hohe Steiger fallen tief. | 
| 9857. | Steige nicht zu hoch, so fällst du nicht zu tief. | 
| 9858. | 
Also geht es in der Welt, | 
| 9859. | Wer hinaufsteigen will, muß unten anfangen. | 
| 9860. | Wer einem in den Steigbügel hilft, dem muß man zum Dank aus dem Sattel helfen. | 
| 9861. | Der Stein ist fromm, aber man stößt sich übel daran. | 
| 9862. | 
Zwei harte Steine | 
| 9863. | Großer Stein ist schwer zu werfen. | 
| 9864. | Wer einen Stein über sich wirft, dem fällt er leicht auf den Kopf. | 
| 9864a. | Der eine rafft die Steine, der andre wirft sie. | 
| 9865. | Den Stein, den ich nicht heben kann, laß ich liegen. | 
| 9866. | Den Stein, den man allein nicht heben kann, soll man selbander liegen lassen. | 
| 9867. | Wer den Stein nicht heben kann, der muß ihn wälzen. | 
| 9868. | Walzender Stein wird nicht moosig. | 
| 9869. | Den Stein nach dem Senkel und nicht den Senkel nach dem Steine. | 
| 9870. | Wenn der Stein aus der Hand ist, ist er des Teufels. | 
| 9871. | Wer aus einem Stein einen Hosenbändel machen will, der hat unnütze Arbeit. | 
| 9871a. | Nicht alle Steine sind ohne Wert. | 
| 9871b. | Mancher Stein wird nach einer Kuh geworfen, der schätzbarer ist als die Kuh. | 
| 9872. | Die Steine auf der Gasse reden davon. | 
| 9873. | Zwei kalte Steine, die sich reiben, fangen auch Feuer. | 
| 9873a. | Ich will dir auch einmal einen Stein in den Garten werfen. | 
| 9874. | Das möchte einen Stein erbarmen! | 
| 9875. | Der Stein ist der Deutschen, das Zipperlein der Engländer Krankheit. | 
| 9876. | Wer bei dem Stelzler dient, lernt bald hinken. | 
| 9877. | Kannst du regnen, so kann ich auf Stelzen gehen. | 
| 9878. | Sterben ist auch eine Kunst. | 
| 9878a. | Sterben ist kein Kinderspiel. | 
| 9878b. | Im Sterben sind wir alle Meister und alle Lehrjungen. | 
| 9879. | Sterben ist mein Gewinn. | 
| 9880. | Niemand stirbt vor seinem Tage. | 
| 9881. | 
Wohl sterben | 
| 9881a. | 
Darnach einer wirbt, | 
| 9882. | Die Sterben für Gewinn achten, sind schwer zu besiegen. | 
| 9883. | Wer stirbt, eh' er stirbt, der stirbt nicht, wenn er stirbt. | 
| 9883a. | Werden und sterben ist allen Menschen gemein. | 
| 9884. | 
Sterben und geboren werden | 
| 9885. | Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts. | 
| 9886. | Stirbst du, so begräbt man dich mit der Haut: das tut man einem Esel nicht. | 
| 9887. | Wem alle Sterne gram sind, den wird der Mond nicht liebhaben. | 
| 12391. | Es ist zu spät, sagt der Wolf, da war er mit dem Sterz im Eis angefroren. | 
| 9888. | Ein Stich ist bald geschehen in einen nackenden Menschen. | 
| 9889. | 
Ein Stich, so nicht blutet, | 
| 9890. | Stiche, die nicht bluten, tun weher denn andre. | 
| 9891. | Behalt etwas auf den letzten Stich. | 
| 9892. | Das hält Stich wie der calvinsche Glaube. | 
| 9892a. | Gestochen ist nicht gehauen. | 
| 9893. | Alte Stiefeln bedürfen viel Schmierens. | 
| 9894. | An alten Stiefeln mag der Hund sich abkiefeln. | 
| 9895. | Er will mit Stiefeln und Sporen in den Himmel. | 
| 9896. | Aus Stiefeln macht man leicht Pantoffeln. | 
| 9897. | 
Stiefmutter | 
| 9897a. | 
Stiefmutter, Stiefätti | 
| 9898. | Wer eine Stiefmutter hat, hat auch einen Stiefvater. | 
| 9899. | Stiefmütter sind am besten im grünen Kleide. | 
| 9900. | Von Staffel zu Staffel kommt man die Stiege hinauf. | 
| 9901. | Wenn man die Stiege wischt, so fängt man oben an. | 
| 9902. | Die Stiege hinauffallen kostet die Elle drei Batzen. | 
| 9903. | Ich kam nie recht denn einmal: da warf man mich die Stiege hinab. | 
| 9904. | Wo die Stiegel nieder sind, hüpfen die Hunde drüber. | 
| 9905. | Der Stiel zur Haue findet sich bald, wenn man einem übelwill. | 
| 9906. | Stößigem Stier wachsen kurze Hörner. | 
| 9907. | 
Stillstand | 
| 9908. | Wer die meisten Stimmen hat, hat das meiste Recht. | 
| 9909. | Die meisten Stimmen gelten. | 
| 9910. | Die Stimme ist größer als der Mann. | 
| 9911. | Wo es nicht stinken darf, muß man nicht f–. | 
| 9912. | Die Stirn leugt und treugt. | 
| 9913. | 
Eines Menschen Tun und Wesen, | 
| 9914. | Wenn man stöbert, fängt man oben an. | 
| 9915. | Wer im Stocke sitzt, singt nicht hoch. | 
| 9916. | Im Stock geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem. | 
| 9917. | Neben dem Stock ist gut springen. | 
| 9918. | Man muß es ins Narrenbuch zu Stockach schreiben. | 
| 9919. | Es ist ein Stockfisch, läßt sich aber nicht klopfen. | 
| 9920. | Es steht ihm an wie dem Stoffel der Degen. | 
| 9921. | Stolz geht voran und Schande hintennach. | 
| 9922. | Wo Stolz, da Schmach. | 
| 9923. | Der Stolz frühstückt mit dem Überflusse, speist zu Mittag mit der Armut und ißt zu Abend mit der Schande. | 
| 9924. | 
Daß Stolz Narrheit, ist bekannt, | 
| 9925. | Wer stolz ist, der ist grob. | 
| 9926. | Der Stolz meint, sein Ei habe allzeit zwei Dotter. | 
| 9927. | Der Stolz meint, seine Würfel würfen allzeit achtzehn. | 
| 9928. | Wenn der Storch die Erbsenstoppel sieht, jagt er die Jungen vom Neste. | 
| 9929. | Die Störche fliegen hoch und tragen im Schnabel Kröten und Schlangen. | 
| 9930. | Laß den Storch in seinem Nest zufrieden. | 
| 9931. | Dem Storch gefällt sein Klappern wohl. | 
| 9932. | Er lobt den Storch, damit er ihm übers Jahr rote Schuhe bringe. | 
| 9932a. | Es sagt ein Storch dem andern Langhals. | 
| 9933. | Er ist Storch und Klappermaul. | 
| 9934. | Ein Stoß ans Schienbein macht lautre Augen. | 
| 9935. | Er schlägt nichts aus als Stöß und Schläge. | 
| 9936. | Wer stößig ist, dem sagt man Bock. | 
| 9937. | Stotterbernd hat Stotterhennecken lieb. | 
| 9938. | Ein Stottrer versteht einen Stammler. | 
| 9939. | 
Wo Strafe, da Zucht, | 
| 9940. | Strafe um Sünde bleibt nicht aus. | 
| 9941. | Was Strafen sind, die muß man leiden. | 
| 9942. | Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause. | 
| 9943. | 
Selber schuldig ist der Tat, | 
| 9944. | Des Vaters Strafe ist die rechte Liebe. | 
| 9945. | Wer einen straft, straft hundert. | 
| 9946. | Wer andre strafen will, muß selbst rein sein. | 
| 9947. | Man straft keinen mit doppelter Rute. | 
| 9948. | Strafe im Zorn kennt weder Maß noch Ziel. | 
| 9949. | So weit ein Strafgericht, so weit auch der Forst. | 
| 9950. | Der Strang ist mit fünf Gulden bezahlt. | 
| 9951. | 
Wer da bauet an der Straßen, | 
| 9952. | Wäre Straßburg vom Himmel gefallen, es wäre nicht schöner zu liegen gekommen. | 
| 9953. | Zeug gen Straßburg: da findest du den Tisch gedeckt. | 
| 9954. | Die von Straßburg fragen viel darnach, was die von Köln in den Rhein pissen. | 
| 9955. | 
Straßburger Geschütz, | 
| 9956. | Niemand steckt einen Strauß aus um eines Gastes willen. | 
| 9956a. | Die Straubinger lassen fünf gerade sein. | 
| 9957. | 
Strecke | 
| 9958. | 
Viel Streiche | 
| 9959. | Was ein Streich nicht kann, das tun zehne. | 
| 9960. | 
Ein Streich | 
| 9961. | Von viel Streichen wird der Stockfisch gelind. | 
| 9962. | Es ist kein Streich verloren, als der nebenbei fällt. | 
| 9963. | 
Verwegne Streiche soll man lassen | 
| 9964. | 
Streicheln | 
| 9964a. | Was hilft das Streicheln? Wenn man einem den Kopf abgebissen hat, kann man ihn ihm nicht wieder aufsetzen. | 
| 9965. | 
Weit vom Streite | 
| 9966. | Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als mit einem Prozeß. | 
| 9967. | Man streitet mehr um Schalen, Hülsen und Kleien als um Kern und Frucht. | 
| 9968. | Sie streiten um ein Ei und lassen die Henne fliegen. | 
| 12392. | Es ist der meiste Streit um Ja und Nein, Mein und Dein. | 
| 9968a. | Streithafter Jäger macht feiges Wild. | 
| 9969. | Zwei Streitköpfe werden nimmer eins. | 
| 9969a. | Wer allzu streng ist, um den gibt man nichts. | 
| 9970. | Man zerreißt den Strick, wo er am dünnsten ist. | 
| 9971. | Wenn der Strick am strengsten ist, reißt er. | 
| 9972. | Mit schwachem Strick muß man leise ziehen. | 
| 9973. | Wer einen Strick fordert, erhängt sich nicht. | 
| 9974. | Im Hause des Gehängten sprich nicht vom Strick. | 
| 9975. | 
Je ärger Strick, | 
| 9976. | Wo alle Stricke reißen, ist viel Knüpfens. | 
| 9977. | Stroh vom Feuer! | 
| 9978. | 
Stroh entbrennt beim Feuer | 
| 9979. | Wer sich zwischen Stroh und Feuer legt, verbrennt sich gern. | 
| 9980. | Viel Stroh, wenig Korn. | 
| 9981. | 
Stroh im Schuh, Spindel im Sack, Hur im Haus | 
| 9982. | Jeder hält sein Stroh für Heu und des andern Heu für Stroh. | 
| 9983. | Wer übel geht, fällt über ein Stroh. | 
| 9984. | Fahr wohl, Strohsack, ich hab ein Bett überkommen. | 
| 9985. | Wider den Strom ist übel schwimmen. | 
| 9986. | In Strumpf gesch– und Wurst gemacht. | 
| 9986a. | Strumpf und Schuh tun's nicht aneinander. | 
| 9987. | Wirf die Stube nicht zum Fenster hinaus. | 
| 9988. | 
Je ärger das Stück, | 
| 9989. | Das ist ein Stück! sagte Beckmann, da saß er mit der Ziege auf dem Dache. | 
| 9990. | 
Studentenblut, das edle Gut, | 
| 9991. | Je ärgrer Student, je frömmerer Pastor. | 
| 9992. | Die ärgsten Studenten werden die frömmsten Prediger. | 
| 9993. | Studentengut ist zollfrei. | 
| 9994. | Es heißt auch studiert, wenn man das Geld vertan hat. | 
| 9995. | Wer zuviel studiert, wird ein Phantast. | 
| 9996. | 
Viel essen macht nicht feißt, | 
| 9997. | Wer keinen Stuhl hat, muß auf der Bank sitzen. | 
| 9997a. | Der Stuhl gehört unter die Bank; geht's nicht, so sägt man ihm die Beine ab. | 
| 9998. | Wer auf zwei Stühlen sitzen will, fällt oft mitten durch. | 
| 9999. | Auf hohen Stühlen sitzt man schlecht. | 
| 10000. | Der Stumme muß wohl ziehen, was der Unvernünftige auflegt. | 
| 10001. | Die großen Stümper machen die meisten Späne. | 
| 10002. | 
Zu aller Stund | 
| 10003. | 
Das Stündlein | 
| 10004. | Ein Stündlein bringt oft, was Jahre nicht bringen. | 
| 10005. | Was eine Stunde nicht tut, tun zwei. | 
| 10006. | Nach dem Sturme Sonnenschein. | 
| 10007. | 
Subtil | 
| 10008. | Zuletzt muß man es doch suchen, wo es ist. | 
| 10009. | Er kann gut suchen, aber nicht gut finden. | 
| 10010. | Suche, so wirst du finden. | 
| 10010a. | Wo man mich sucht, da findet man mich. | 
| 10011. | Was jeder sucht, das findet er. | 
| 10012. | Was du nicht haben willst, das suche nicht. | 
| 10014. | Er sucht und bittet Gott, daß er nicht finde. | 
| 10013. | Er rührt's durcheinander wie der Sudelkoch allerlei Brühen. | 
| 10015. | Alle Sünden geschehen freiwillig. | 
| 10015a. | Unwissend sündigt nicht. | 
| 10016. | Auf Sünde folgt Strafe. | 
| 10017. | Sünde büßt sich selbst. | 
| 10018. | Sünden werden vergeben, aber die Strafe folgt nach. | 
| 10019. | Gleiche Sünde, gleiche Strafe. | 
| 10020. | Sünde verteidigen heißt selber sündigen. | 
| 10021. | Wer sich seiner Sünden rühmt, sündigt doppelt. | 
| 10022. | Sünden kehren lachend ein und weinend aus. | 
| 10022a. | Die Sünde geht süß ein, aber bitter wieder aus. | 
| 10023. | Alle vergessenen Sünden sind quitt. | 
| 10024. | Der sündigt zwiefach, der sich des Frevels rühmt. | 
| 10025. | Womit man sündigt, daran wird man gestraft. | 
| 10026. | Wer das Sündigen nicht hindert, wo er kann, der gebietet es. | 
| 10027. | Sündegut, Schandegut. | 
| 10028. | Was Sünd ist zu tun, ist auch Schande zu reden. | 
| 10029. | Alte Sünde macht oft neue Schande. | 
| 10030. | Ade Sünde, ade Schande! | 
| 10031. | Was keine Sünd ist, ist keine Schande. | 
| 10032. | Wir sind alle arme Sünder. | 
| 10033. | Wären keine Sünder, so wären keine Heiligen. | 
| 10034. | Wer kleine Sünden meidet, fällt nicht in große. | 
| 10035. | 
Suppen machen Schnuppen, | 
| 10036. | Viel Suppen machen dünne Backen. | 
| 10037. | Wer lange suppt, lebt lange. | 
| 10038. | Es ist keine Suppe so teuer, als die man umsonst ißt. | 
| 10039. | Mit der Suppe muß man nicht artig sein. | 
| 10040. | Zwischen der Suppe und dem Mund kann sich vieles ereignen. | 
| 10041. | Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler entzogen. | 
| 10041a. | Die Suppe ist versalzen, du bist verliebt. | 
| 10041b. | Man soll die Suppe nicht versalzen, wenn man gleich Salz genug hätte. | 
| 10042. | Diese Suppe ist ihm zu fett. | 
| 10042a. | Ich habe noch keine so gute Suppe gegessen, seit ich Gerichtsvogt bin. | 
| 10042b. | Er ist mir verwandt, aus der neunten Suppe ein Tünklein. | 
| 10042c. | 
Daß Gott erbarm'! | 
| 10043. | Supplizieren und appellieren ist niemand verboten. | 
| 10044. | 
Süß ohne Reu | 
| 10045. | Was süß ist, kommt sauer an. | 
| 10046. | 
Süßes kriegt der nicht zu lecken, | 
| 10047. | Süß getrunken, sauer bezahlt. | 
| 10048. | 
Hast du Lust zum Süßen, | 
| 10049. | Wer nie bitter geschmeckt hat, weiß nicht, was süß ist. | 
| 10050. | Süßer Wein gibt sauern Essig. | 
| 8773. | Das Szepter soll Augen haben. | 
S – Schicksal Schief – Schwarz Schwatzen – Spiegel Spiel – Szepter
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z