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Tadeln – Tochter Tod – Tyrann
10349. |
Der Tod |
10350. | Arm ist, wer den Tod wünscht, aber ärmer, wer ihn fürchtet. |
10351. |
Der Tod |
10352. | Der Tod hebt alles auf. |
10353. | Der Tod scheidet allen Krieg. |
10354. | Der Tod macht mit allem Feierabend. |
10355. | Tod ist Todes Ausgang. |
10356. |
Der Tod macht alles gleich, |
10357. | Der Tod zahlt alle Schulden. |
10357a. | Nach dem Tod gilt das Geld nicht mehr. |
10358. | Der Tod ist ein gleicher Richter. |
10359. | Tod macht uns im Grabe gleich, in der Ewigkeit ungleich. |
10360. |
Des einen Tod, |
10361. | Gedächtnis des Todes sündigt nicht. |
10362. | Niemand kann dem Tod entlaufen. |
10362a. | Dem Tod ist niemand zu stark. |
10363. | Was geboren ist, ist vom Tod geworben. |
10364. | Für den Tod ist kein Kraut gewachsen. |
10364a. |
Wider des Todes Kraft |
10365. |
Der Tod |
10366. | Den Tod frißt ein jeder am ersten Brei. |
10367. | Des Todes Pfad ist stets geebnet. |
10368. | Es weiß niemand, wie ihm sein Tod beschert ist. |
10369. | Der Tod kommt ungeladen. |
10370. | Der Tod will eine Ursache (einen Anfang) haben. |
10371. | Der Tod hat keinen Kalender. |
10372. |
Der Tod kommt als ein Dieb |
10373. |
Es ist ein gut Ding um den Tod, |
10374. | Es ist ein bitter Kraut um den Tod. |
10375. | Man soll keinen vor seinem Tode glücklich preisen. |
10376. | Zum Todesschlaf ist keiner müde. |
10377. | Wenn ich tot bin, gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukat. |
10378. | Was tot ist, beißt nicht mehr. |
10379. | Die Toten sind verschwiegen. |
10380. | Wer tot ist, kommt nicht wieder. |
10381. | Laßt die Toten ruhen. |
10382. | Der Tod und die Kirche geben nichts zurück. |
10383. | Laß die Toten unbestichelt. |
10384. | Von Toten soll man nichts Übles reden. |
10384a. | Mit den Toten kann man nicht zürnen. |
10385. |
Tod und Ehrabschneiden |
10386. | Du kannst nach dem Tode nicht besser sein, als du im Leben geworden bist. |
10387. |
Man lobt im Tode manchen Mann, |
10388. | Die rechten Toten muß man nicht in den Gräbern suchen. |
10389. | Der ist lange tot, der vorm Jahre starb. |
10390. |
Ist er tot, |
10391. | Toter Mann macht keinen Krieg. |
10392. | Wenn er tot ist, sch– ihm der Hund aufs Grab. |
10393. | Besser tot denn friedlos. |
10394. | Besser totgefressen als totgefochten. |
10395. | Der Tote erbt den Lebendigen. |
10396. | Nach dem toten Mund muß der Erbe wider den Kläger beweisen. |
10397. | Dem einen tödlich, dem andern läßlich. |
10397a. | Auf einen gottlobigen Tod kommt gern ein trauriger. |
10398. | Er ist gut nach dem Tode zu schicken. |
10399. | Toll ist glückhaftig. |
10400. | Tollkühn ergreift das Glück. |
10401. |
Wer singt im alten Ton, |
10402. | Leere Tonnen geben großen Klang. |
10403. | Kein Töpfchen so schief, es findet sich ein Deckelchen drauf. |
10404. | Auf schiefen Topf ein schiefer Deckel. |
10405. | Auf einen solchen Topf gehört eine solche Stürze. |
10406. | Der Topf lacht über den Kessel. |
10407. | Der Topf verweist es dem Kessel, daß er schwarz ist. |
10408. | Kleine Töpfe haben auch Ohren. |
10409. | Kleine Töpfe kochen leicht über. |
10410. | Besser stolz am irdnen Topfe als demütig am goldnen Tisch. |
10411. |
Den Narren am Kopf, |
10412. | Es wagt keiner einen Heller an einen Topf, er klopft erst an, ob er klingt. |
10413. | Im kleinsten Töpfchen ist oft die beste Salbe. |
10414. | Wenn ein Topf auf den andern stößt, so brechen beide. |
10415. | Ein Topf hat den andern zerbrochen. |
10416. | Man sieht's an Scherben noch, was der Topf gewesen. |
10417. | In allen Landen findet man zerbrochene Töpfe. |
10418. |
Besser in deinen Topf |
10419. | Es ist noch nicht in dem Topfe, worin es kochen soll. |
10420. | Ach Gott, meine arme Dreizehn, sagte der Töpfer und fiel mit zwölf Töpfen vom Boden. |
10264. |
Tor, |
10265. | Torheit ist die schwerste Krankheit. |
10266. | Wer einen Toren sendet, dem kommt ein Narr wieder. |
10267. | Torheit wohnt bei den Reichen. |
10268. |
Ein weiser Mann ward nie genannt, |
10269. |
Torheit zu gelegner Zeit |
10270. |
Suchst du einen Toren, |
10271. | Anderer Torheit bemerkt man eher als eigene. |
10272. | Anderer Torheit sei deine Weisheit. |
10273. | Kurze Torheit die beste. |
10274. | Kurze Torheit und kleine Hafen sind die besten. |
10275. | Man findet so leicht einen alten Toren als einen jungen. |
10276. | Der Tor bessert sein Leben wie der Krebs seinen Gang. |
10277. |
Torheit und Stolz |
10278. | Torheit schmeckt wohl, ist aber schwer zu verdauen. |
10279. | Wenn das Schiff bricht, so weiß ein Tor, daß nicht recht gefahren ist. |
10421. |
Torgauer Bier |
10422. | Trag auf und zettle nicht. |
10423. |
Trägheit geht langsam voran, |
10280. | Tränen sind des Leidenden Balsam. |
10281. | Hitzige Tränen trocknen bald. |
10282. | Tränen bringen niemand aus dem Grabe zurück. |
10424. | Trau, schau wem. |
10425. | Zu viel Trauen ist unbequem. |
10426. | Traue, aber nicht zuviel. |
10427. | Trau niemand, du habest denn ein Scheffel Salz mit ihm gegessen. |
10428. |
Einem trauen ist genug, |
10428a. | Wer nicht traut, dem ist nicht zu trauen. |
10429. |
Trau keinem Wetter im April |
10430. | Traue nicht lachenden Wirten und weinenden Bettlern. |
10431. | Aus Trauen wird leicht Trauern. |
10432. | Wer leicht traut, wird leicht betrogen. |
10433. |
Traunit |
10434. | Traunicht ist gut vor Betrug. |
10435. | Trauwohl ritt das Pferd hinweg. |
10436. | Trauwohl stahl die Kuh aus dem Stall. |
10437. | Sieh für dich, Trauen ist mißlich. |
10438. | Eine Traube rötet die andre. |
10439. | Die süßesten Trauben hängen am höchsten. |
10439a. | Die Trauben sind sauer, sagte der Fuchs. |
10440. | Die schwarzen Trauben sind so süß als die weißen. |
10441. | Sind die Trauben gekeltert, so achtet man nicht der Trestern. |
10442. | Wo Trauer im Haus ist, da steht Trübsal vor der Tür. |
10443. | Langes Trauern, kurzes Leben; kurz trauern, lang leben. |
10444. | Für Trauern hilft kein Saitenspiel. |
10445. | Traurigkeit heckt alle Nacht neuen Harm aus. |
10446. |
Trauern |
10447. | Träume sind Gäume (Wahrnehmungen). |
10448. | Träume sind Fäume. |
10449. | Träume sind Schäume. |
10450. | Die Träume sind heute noch so wahr als vor hundert Jahren. |
10451. |
Traum ist heute noch so wahr, |
10452. |
Ein Traum ist ein Dreck, |
10453. | Wenn alle Träume wahr wären, bliebe keine Nonne fromm. |
10453a. | Womit einer des Tags umgeht, davon träumt ihm des Nachts. |
10454. | Ein Traum ist ein Trug, aber was man ins Bette macht, das findet man wieder. |
10460. | Treff ist Trumpf. |
10461. | Mancher trifft's wie die Buhler, die zielen ins Weiße und treffen ins Schwarze. |
10462. | Mancher schießt ins Blaue und trifft ins Schwarze. |
10463. | Wer getroffen wird, der regt sich. |
10464. | Wer sich getroffen fühlt, der meldet sich. |
10465. | Das war getroffen, sagte der Jung, da schmiß er seiner Mutter ein Aug aus dem Kopf. |
10466. | Alle Leute konnten nicht treffen, aber mein Sohn schoß dicht vorbei. |
10455. | Wie man's treibt, so geht's. |
10456. | Treib's, so geht's. |
10457. | Treib, was du kannst, das ist ein gut Ding! |
10458. |
Was man treibt, |
10459. | Nur stet! es treibt uns ja niemand. |
10467. | Wenn man die Treppe scheuert, fängt man von oben an. |
10468. | Treue wird um Treu erkauft. |
10469. | Treue ist ein selten Wildbret. |
10470. |
Treue ist ein seltner Gast, |
10471. |
Treu ist klein, |
10472. |
Da die Treue ward geborn, |
10473. | Es ist weder Treue noch Glauben auf Erden. |
10474. |
Treue Hand |
10475. | Wo Treue Wurzel schlägt, macht Gott einen Baum daraus. |
10476. | Treu und Glauben ist besser als bares Geld. |
10477. | Treue kann man nie genug vergelten, Untreue nie genug bestrafen. |
10478. | Wer im Kleinen nicht treu ist, der ist es noch weniger im Großen. |
10479. |
Treue hat Brot, |
10480. |
Treu und frank, |
10481. | Durch den Trichter gießt der Wirt in sein Faß, was er will. |
10482. |
Trieb |
10483. |
Trink und iß, |
10484. |
Trink und iß, |
10485. | Trink Wein, beschert dir Gott Wein. |
10485a. | Wer gern trinkt, dem beschert Gott genug; ist's nicht Wein, so ist es Wasser. |
10486. | Je mehr einer trinkt, je mehr ihn dürstet. |
10487. | Man sagt wohl von vielem Trinken, aber nicht von großem Durst. |
10487a. | Was einer braut, das muß er auch trinken können. |
10488. |
Wer trinkt ohne Durst, ißt ohne Hunger, |
10489. |
Es trinken tausend sich den Tod, |
10490. | Wer nicht trinken kann, der soll ins Bad gehen; wer nicht beten, aufs Meer; wer nicht schlafen, in die Predigt. |
10491. | Wo Trinken eine Ehr ist, da ist Speien keine Schande. |
10492. | Je stärker getrunken, je schwächer geworden. |
10493. |
Trinken, |
10494. | Wollen wir gar austrinken, so werden wir zu Narren. |
10495. | Trink nicht in die Suppe. |
10496. | Dreimal über Tisch getrunken ist das Allergesündeste. |
10497. |
Wer mit will trinken, |
10498. |
Sachs, Bayer, Schwab und Frank, |
10499. | Wenn der Trank kommt, ist die Red aus. |
10500. |
Da wir tranken unsern Trank, |
10501. |
Ein Trunk auf einen Salat |
10502. |
Auf a Tünkli |
10503. |
Ein guter Trunk |
10504. |
Trunk |
10505. | Ein Trunk fordert den andern. |
10506. | Beim Trunk lernt man seine Leute kennen. |
10507. |
Beim Trunk und im Zorn |
10507a. |
Ist der Trunk im Manne, |
10508. | Beim Trunk werden Heiraten gemacht. |
10509. | Was beim Trunke geschwatzt wird, soll man nüchtern vergessen. |
10510. | Trunken geschwatzt, nüchtern vergessen. |
10511. | Trunken gesündigt, nüchtern gebüßt. |
10512. | Trunken gestohlen, nüchtern gehängt. |
10513. | Trunkene Freude, nüchternes Leid. |
10514. | Trunken klug, nüchtern närrisch. |
10515. | Wer trunken wird, ist schuldig, nicht der Wein. |
10515a. |
Trunkner Mund |
10515b. | Das Trünklein macht schwatzen. |
10516. | Dem trunknen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen. |
10517. |
Den Armen machet reich der Wein, |
10518. |
Trunkenbold |
10519. | Trunkenheit Sünde, Schaden, Schande. |
10520. | Der Trunk ist Geldes wert. |
10521. | Nach großer Trocknis kommt großer Regen. |
10521a. | Ein trocknes Jahr gibt zwei nassen zu essen. |
10522. | Trocknes Brot mit Freuden ist besser als Gebratenes mit Kummer. |
10523. | Er will überall mit im Troge liegen. |
10524. | Die Trommel gellt, weil sie leer ist. |
10525. | Zur Trommel muß man pfeifen. |
10526. | Mit der Trommel gewonnen, mit der Flöte verspielt. |
10527. | Wer einen Tropf ausschickt, dem kommt ein Narr wieder. |
10528. | Steter Tropfen höhlt den Stein. |
10528a. | Wer den letzten Tropfen schnappen will, dem fällt der Deckel auf den Schnabel. |
10529. | Wenn es auch nur tröpfelt, so macht es doch naß, wo es hinfällt. |
10530. | Solang es tropft, versiegt es nicht. |
10531. | Wo es immer tröpfelt, wird es nimmer trocken. |
10532. | Die Weiber nehmen Drescher für Tröster. |
10533. | Im Trüben ist gut fischen. |
10534. | Es ist kein Wässerchen so klar, es trübt sich doch einmal. |
10535. | Trübsal macht gläubig. |
10536. | Trübsal lehrt aufs Wort merken. |
10537. | Er macht's wie der Truthahn in Dresden; spricht er nicht, so denkt er desto mehr. |
10283. | Tu ich's nicht, so tut's ein anderer. |
10284. | Tu ein Ding, daß es getan heißt. |
10285. |
Tu gemach, |
10286. |
Tu gemach und lach, |
10287. | Tu gemach, sieh, hinter wem du sitzest. |
10288. |
Tu recht und eile, |
10289. | Tu ihm recht oder laß es ungetan. |
10290. |
Tu das Deine, |
10291. |
Tu wohl, sieh nicht, wem, |
10292. | Wer tut, was er kann, tut soviel als der Papst zu Rom. |
10293. | Tu, was du tust. |
10294. | Nichts tun lehrt übeltun. |
10295. |
Wie du tust, |
10296. |
Wer vieles zugleich tut, |
10297. | Wer gern zu tun hat, dem gibt Gott zu schaffen. |
10298. | Was einer tun darf, dürfen andere sagen. |
10299. |
Vorgetan und nachbedacht |
10300. |
Was du nicht willst, daß dir geschicht, |
10301. | Was du selbst nicht tun würdest, begehre nicht von andern. |
10301a. |
Es tu mit Willen jedermann, |
10302. | Wer tut, was er kann und will, tut oft, was er nicht soll. |
10303. | Was du tun mußt, das tue gern. |
10304. | Was man nicht gern tut, soll man zuerst tun. |
10305. | Was du tun willst, das tue bald. |
10306. | Wer gut tut, der soll's gut finden. |
10307. | Wer mir's tut, dem tu ich's wieder, sprach die Frau, als sie ihres Mannes Hemden flickte. |
10308. | 's tut nichts hat schon manchen ins Grab gelegt. |
10309. | Da hast du deinen: es tut dir nichts. |
10538. |
Rein und ganz |
10539. | Wie man's spinnt, so tucht es sich. |
10540. | Es ist gut, den Schnitt an fremdem Tuch lernen. |
10541. |
Je mehr Tücke, |
10542. | Tückische Feinde sind die bösesten. |
10543. | Tugend ist der beste Adel. |
10544. | Tugend ist der beste Schmuck. |
10545. | Wer von der Tugend weicht, der weicht von seinem Glücke. |
10546. | Tugend ist ein Ehrenkleid, drum spart es jedermann. |
10547. | Tugend macht edel, aber Adel macht nicht Tugend. |
10548. | Tugend hat eine tiefe Wurzel. |
10549. |
Tugend |
10550. | Tugend altert nie. |
10551. | Tugend ist auch ohne Glück Tugend. |
10552. | Tugend wächst in eitel Unglück. |
10553. | Tugend kommt nicht um. |
10554. |
Tugend leid't oft Not, |
10555. |
Tugend wird gedrückt, |
10556. | Verdunkelte Tugend scheint heller. |
10557. | Tugend kennt sich selber nicht. |
10558. | Tugend überwindet Gewalt. |
10559. | Tugend und Gewürz werden je mehr gestoßen, je stärker. |
10560. | Der Tugend Lob stirbt nimmermehr. |
10561. |
Alles vergeht, |
10562. | Tugend und Öl schwimmen immer über Wasser. |
10563. | Tugend stößt keinen von sich. |
10564. | Tugend und Jugend sind selten beisammen. |
10565. | Tugend macht und erhält Freundschaft. |
10565a. | Wer Tugend hat, ist wohlgeboren. |
10566. | Die Leute geben der Tugend die Hände, aber nicht das Herz. |
10567. | Tugend und gute Sitten erben nicht. |
10310. | Jeder fege vor seiner Türe. |
10311. | Fege vor deiner Tür, so brauchst du Besen genug. |
10312. | Wenn jedes vor seiner Türe fegt, so wird es überall sauber. |
10313. | Er kehrt vor fremder Tür und hält seine eigne nicht rein. |
10314. | Vor der Tür ist draußen. |
10315. |
Zwischen Tür und Wand |
10316. | Wer die Finger zwischen Tür und Angel steckt, der klemmt sich gern. |
10316a. | Wenn Gott den Angel rührt, so wird die Übertür erschüttert. |
10317. | Man sucht keinen hinter der Tür, man habe denn selbst dahinter gesteckt. |
10318. | Mach dich nicht zu hoch, die Tür ist nieder! |
10319. | Einer gibt dem andern die Tür in die Hand. |
10320. |
Vor Türen und Toren |
10321. | Offene Türe verführt einen Heiligen. |
10568. | Die langsamen Turniere werden gern gut. |
10569. |
Tyrannen |
10570. | Der Tyrann muß einen Pfaffen haben und der Pfaff einen Tyrannen. |
10571. | Unter den wilden Tieren ist der Tyrann, unter den zahmen der Schmeichler das gefährlichste. |
10572. |
Tyrannengewalt |
Tadeln – Tochter Tod – Tyrann
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