A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z
Baal – Bettler Beute – Bylbrief
674. |
Vor Geld fallen Baals Brüder |
675. | Bacchus der Vater, Venus die Mutter, Ira die Hebamm Erzeugen das Podagram. |
676. | Wenn Bacchus das Feuer schürt, so sitzt Venus beim Ofen. |
677. | Überm Bach wohnen auch Leute. |
678. | Mancher flieht einen Bach und fällt in den Rhein. |
679. |
Aus dem Sächli wird ein Sach, |
680. | Wer dem Bächlein nachgeht, kommt zu dem Brunnen. |
681. | Viel Bächlein machen auch einen Strom. |
682. | Die kleinen Bächlein laufen in die großen. |
683. | Die Backen aufgeblasen, der König kommt! |
684. | Backen und Brauen gerät nicht allzeit wohl. |
685. | Was einer nicht backt, das braut der andre. |
686. | Gegen den Backofen ist übel gähnen. |
687. | Vor dem Backofen wachsen keine Kräuter, und ob sie da wüchsen, sie würden doch durch die Hitze verbrennen, die daraus geht. |
688. |
Bad, Wein und Weiber |
689. | Wer viel ins Bad geht, der wird viel gewaschen. |
690. | Mancher reist krätzig ins Bad und kommt räudig wieder heim. |
691. | Es hilft kein Bad an einem Juden oder Raben. |
692. |
Baden |
693. | Was zu Baden geschieht, muß man zu Baden liegen lassen. |
694. | Wer ertappt wird, muß das Bad austragen. |
695. | Man soll das Kind nicht mit dem Bade verschütten. |
12267. | Was das Bad bringt, muß es wieder nehmen. |
698. | Bald ist angenehm. |
699. | Bald geben ist doppelt geben. |
700. |
Gib bald, |
701. | Bald getan ist viel getan. |
702. | Was bald wird, vergeht auch bald wieder. |
703. | Wer bald anfängt, muß bald aufhören. |
704. | Was bald auffliegt, fliegt bald ab. |
705. | Bald angerannt ist halb gefochten. |
706. | Bald aufgezuckt, bald hingeworfen. |
707. | Bald reich, bald arm, bald gar nichts. |
708. | Wer den Balg verliert, muß den Schwanz dreingeben. |
709. | Er hat mehr auf dem Balg, als das Fleisch wert ist. |
710. | Man sieht den Splitter im fremden Auge, im eignen den Balken nicht. |
711. | Wir wollen's an den Balken schreiben, wo's Geißen und Kälber nicht ablecken. |
712. | Ein gut gespielter Ball findet immer sein Loch. |
713. | Verbessert durch Johann Ballhorn. |
714. | Trachte auf die Bank, du kommst wohl darunter. |
715. | Wer unter die Bank will, den stößt man bald darunter. |
716. | Unter der Bank neidet man keinen. |
717. | Auf ungewischter Bank ist gut finden. |
718. | Wer auf der Bank schläft, den sticht weder Feder noch Stroh. |
12268. | Wer unter der Bank liegt, fällt nicht hoch herab. |
719. | Guter Bankettier, guter Bankerottier. |
720. | Bär und Büffel können keinen Fuchs fangen. |
721. | Allen Tieren ist Friede gesetzt außer Bären und Wölfen. |
722. | Man soll die Bärenhaut nicht verkaufen, ehe der Bär gestochen ist. |
723. | Du suchst den Bären und stehst vor ihm. |
724. | Es ist besser einen Bären loslassen als einen Bären anbinden. |
725. | Die Bären brummen. |
726. | Barmherzigkeit macht viel Freunde. |
727. |
Regnet's auf St. Barnabas, |
728. | Der Bart ziert den Mann. |
729. | Der Bart wackert den Mann. |
730. | Der Bart war früher als der Mann. |
731. | Wo kein Bart, da ist auch kein Verstand. |
732. | Bärte schlagen die Leute nicht. |
733. | Machte der Bart heilig, so wär' der Geißbock Heiliger Vater. |
734. | Niemand speit in den eignen Bart. |
735. | Wer sich im Bart grasen läßt, dem hofiert man zuletzt ins Maul. |
736. | Wasch mir den Bart, so wasch ich dir die Hand. |
737. | Laß dir darum keinen Bart wachsen. |
738. | Wer den Bart läßt wachsen, der hat eine Schalkheit getan oder hat eine im Sinn. |
739. | Man soll nicht um des Kaisers Bart streiten. |
740. |
Schwarzer Kopf, roter Bart, |
741. | Schlägst du mich mit der Barte, schlag ich dich mit dem Beile. |
742. |
Wie sich Bartelmäus hält, |
743. |
Bartelmies |
744. | Bartel weiß schon, wo er den Most holt. |
745. |
Hört up, Liefmann: |
746. | Er sieht aus wie der Tod zu Basel. |
12269. | Es gehen achtzehn Basler auf einen Juden. |
12270. | Wer baß mag, der feiert nicht. |
747. | Keine Mutter trägt einen Bastard. |
748. | Ein Bastard bringt so groß Brot für einen Pfennig als ein Ehekind. |
749. | Ein böser Batzen, der seinen Herrn nicht lösen will. |
750. | Fünfzehn Batzen um einen Gulden. |
751. | Ein guter Batzen, der einen Gulden erspart. |
752. | Besser ein geschwinder Batzen als ein langsamer Sechser. |
753. | Der Bauch ist ein großer Schalk. |
754. | Der Bauch macht Huren und Buben. |
755. | Der Bauch ist ein böser Ratgeber. |
756. | Der Bauch macht uns alle zu Schelmen. |
757. | Man füllt leichter den Bauch als die Augen. |
758. |
Der Bauch ist ein Wirtshaus, |
759. |
Voller Bauch, |
760. | Voller Bauch studiert nicht gern. |
761. | Mit vollem Bauch ist gut Fastenpredigt halten. |
762. | Voller Bauch lobt das Fasten. |
763. | Von Worten wird der Bauch nicht voll. |
764. | Der Bauch läßt sich nichts vorlügen. |
765. | Der Bauch hat keine Ohren. |
766. | Wenn der Bauch voll ist, ist das Haupt blöde. |
767. | Auf vollem Bauch steht ein fröhlich Haupt. |
768. | Ist der Bauch satt, so ist das Herz froh. |
769. |
Volle Schläuche, |
770. |
Bauchknecht |
771. |
Wenn der Bauch schwillt, |
772. | Besser in die weite Welt als im engen Bauch. |
773. | Der Teufel greift die Leute am Bauch an, wo sie am weichsten sind. |
774. | Der Bauch ist ihm so weich wie mir. |
775. | Bauen kann nur Habich, nicht Hättich. |
776. | Bauen macht den Beutel schlapp. |
777. | Bauen ist eine Lust, nur kostet es Geld. |
778. | Wer bauen will, muß zwei Pfennige für einen rechnen. |
779. |
Willst du um den Bau nicht weinen, |
780. |
Viel Baue scheue: |
781. | Wer baut, findet Geld. |
782. | Wer hinter mir baut, muß hinter mir wohnen. |
783. | Wer nach mir kommt, der mag nach mir bauen. |
784. | Laß dem Bauern sein Schwein. |
785. | Lieber, laß Bauern auch Leute sein. |
786. |
Der Bauer und sein Stier |
787. | Caute! die Bauern verstehen auch Latein. |
788. | Gemach ins Dorf, die Bauern sind trunken! |
789. | So lernt man den Bauern die Künste ab. |
790. | Bauern sagen auch etwan wahr. |
791. | Die Bauern lehren einen Mores. |
792. | Bauern machen Fürsten. |
793. |
Den Bauern erkennt man an der Gabel, |
794. | Der Bauer ist nicht zu verderben, man hau' ihm denn Hand und Fuß ab. |
795. | Wer einen Bauern plagen will, nehme einen Bauern dazu. |
796. | Wer einen Bauern betrügen will, muß einen Bauern mitbringen. |
797. | Will man Bauern verderben, so setze man einen über den andern. |
798. |
Wenn der Bauer nicht muß, |
799. | Den Bauern gehört Haberstroh. |
800. | Rüben in die Bauern, Heu in die Ochsen. |
801. | Weiden und Bauern muß man alle drei Jahr beschneiden, sonst werden sie zu geil. |
802. | Wenn sich der Bauer nicht bückt, so ackert er nicht gut. |
803. |
Der Bauer |
804. |
Es ist kein Messer, das schärfer schiert, |
805. |
Wird der Bauer ein Edelmann, |
806. | Wenn der Bauer aufs Pferd kommt, reitet er schärfer als der Edelmann. |
807. | Ein reicher Bauer kennt seine Verwandten nicht. |
808. | Der Bauer bleibt ein Bauer, auch wenn er schläft bis Mittag. |
809. |
Gibt der Bauer, |
810. | Wenn man einen Bauern bittet, so schwellen ihm die Stiefel. |
811. | Bittet man den Bauern, so schwillt ihm der Bauch. |
812. | Wenn man den Bauern bittet, wird er um eine Spanne länger. |
813. | Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht. |
814. | Was weiß der Bauer von Gurkensalat? Er ißt ihn mit der Mistgabel. |
815. | Was versteht ein Bauer von Safran? |
816. | Auch der Bauer ißt nichts ungesalzen. |
817. | Der Bauer glaubt nur seinem Vater. |
818. | Ein verdorbener Bauer gibt einen guten Hof- und Schirrmeister ab. |
819. | Der Bauer muß dienen, wie er bespannt ist. |
820. | Laß dem Bauern die Kirmes, so bleibst du ungeschlagen. |
821. |
Selbst gesponnen, selbst gemacht, |
822. | Wer kein Edelmann ist, gilt als ein Bauer. |
823. | Es kostet den Bauern was, so er der Edelleute Gevatter sein will. |
824. | Die Bauern schlagen einander tot, aber die Edelleute machen einander die Kinder. |
825. | Ein Bauer kommt so bald in den Himmel als ein Edelmann. |
826. | Besser ein reicher Bauer denn ein armer Edelmann. |
827. | Besser ein gesunder Bauer denn ein kranker Kaiser. |
828. |
Bauerndienst, Bauernlohn, |
829. | Den Bauern ist gut pfeifen. |
830. | Hinter sich hinaus tragen die Bauern die Spieße. |
831. | Er fährt hinein wie der Bauer in die Stiefeln. |
832. | Die Bauern sind alle zukünftiges Jahr reich. |
833. | Bauern hätten gut leben, wenn sie's wüßten. |
834. | Der Bauer ist stolzer als der Barbier, er darf auf sein Werk hofieren. |
835. |
Wenn de Bur wat hat, |
12271. | Ich will den Bauern essen bis auf die Stiefel. |
12272. |
Bura sind Lura, |
12273. | Der Bauer ist nie ärmer, als wenn er eingesammelt hat. |
836. | Wie der Baum, so die Frucht. |
837. |
Wie der Baum, so die Birne, |
838. | Den Baum erkennt man an den Früchten. |
839. | Den Baum an der Frucht, Den Buben an der Zucht. |
840. | Auch ein guter Baum bringt ungleiches Obst. |
841. | Wer den Baum gepflanzt hat, genießt selten seine Frucht. |
842. | Der Baum genießt seiner Äpfel nicht. |
843. |
In kleinsten Raum |
844. | Gute Bäume tragen zeitig. |
845. | Krumme Bäume tragen so viel Obst als die geraden. |
846. | Große Bäume geben mehr Schatten als Früchte. |
847. | Man ehrt den Baum des Schattens wegen. |
848. | Man neigt dem Baum, der Nutzen bringt. |
849. | Den Baum, darunter man schauern will, soll man ehren. |
850. | Unter altem Baum ist gut schauern. |
851. | Den Baum muß man biegen, weil er jung ist. |
852. | Alte Bäume sind bös biegen. |
853. | An jungen Bäumen, wenn sie gerade wachsen sollen, muß man immer etwas abhauen. |
854. | Ein alter Baum ist schwer verpflanzen. |
855. | Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. |
856. | Hoher Baum fängt viel Wind. |
857. | Je höher der Baum, je schwerer sein Fall. |
858. | Es ist kein Baum, der nicht zuvor ein Sträuchlein gewesen. |
859. | Man muß um eines Baumes willen nicht den ganzen Wald ausrotten. |
860. | Liegt der Baum, so klaubt jedermann Holz. |
861. | Es fällt kein Baum auf einen Hieb. |
862. | Es ist nicht allen Bäumen eine Rinde gewachsen. |
12274. | Es ist kein Baum so glatt, er hat einen Ast. |
12275. | Man kann sich selbst keine Bäume pflanzen. |
696. | Gott ist kein Bayer. |
697. | Die Edelleute in Bayern mögen jagen, so weit sich das Blaue am Himmel erstreckt. |
863. | Im Becher ersaufen mehr als im Meer. |
864. | Es ertrinken mehr im Becher als in der Donau. |
865. | Man muß Bäckerskindern keine Stutten geben. |
866. | Er macht's wie der Bäcker, der steckt das Brot in den Ofen und bleibt selber draußen. |
867. | Bedenke, warum du hier bist. |
868. |
Was hilft gut bedacht, |
869. | Besser bedient werden als dienen. |
870. | Bedingen bricht Landrecht. |
871. | Wer wohl befiehlt, dem wird wohl gehorsamt. |
872. | Wem viel befohlen ist, von dem wird viel gefordert. |
873. | Wer nichts begehrt, dem geht nichts ab. |
874. | Wer viel begehrt, dem mangelt viel. |
875. | Begierde setzt Sporen in die Haut. |
876. | Begierde ist Kaiser. |
877. | Des Menschen Leben nimmt immer ab, aber seine Begierden nehmen täglich zu. |
878. |
Vorm Beginnen |
879. |
Erst besinn's, |
880. | Wer weiß, wer den andern begräbt? |
881. |
Begrabner Schatz, verborgner Sinn |
883. | Beharrlichkeit trägt den Sieg davon. |
884. | Beharrlichkeit überwindet alles. |
885. | Behaupten ist nicht beweisen. |
882. | Behendigkeit ist keine Hexerei. |
886. |
Beicht |
887. | Wer recht beichtet, dem gibt man rechte Buße. |
888. | Wie man beichtet, wird man absolviert. |
889. |
Beichte sonder Reu, |
890. | Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen. |
891. | Wirf das Beil nicht so weit hinweg, daß du's nicht wiederholen könntest. |
892. | Beinahe bringt keine Mücke um. |
893. | Es müßten starke Beine sein, die gute Tage ertragen können. |
894. | Mit kranken Beinen ist schlimm nach Rom laufen. |
895. | Es kostet auch Beine, wenn man auf Stecken reitet. |
896. | So gut mit beiden Beinen im Stock als mit einem. |
897. | Wer gute Beine hat, hat oft schlechte Stiefeln. |
898. | Beine gibt man nicht zu Hofe. |
899. | Du hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen. |
901. | Böses Beispiel verderbt gute Sitten. |
900. | Er hat was um und an, zu beißen und zu brocken. |
902. | Beiwohnung macht Freundschaft. |
903. | Bekannte Bahn und alte Freunde sind die besten. |
904. | Ganz bekannt, halb gebüßt. |
905. | Bekennen bricht den Hals. |
906. | Dem Beklagten gebührt das letzte Wort. |
907. | Den Beladenen soll man nicht meiden. |
908. | Man muß Belzebue mit Belzebue vertreiben. |
909. | Einer macht Bendel, der andre schneidet sie ab. |
910. | Je höher Berg, je tiefer Tal. |
911. | Es war kein Berg so hoch, das Tal war so niedrig. |
912. | Lobe die Berge und bleib in der Ebene. |
913. | Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber Menschen. |
914. | Man muß nicht alle Berge ebnen wollen. |
915. | Kommst du nicht auf den Berg, so bleib doch nicht in der Ebene. |
916. | Wenn's auf dem Berg gereift hat, so ist im Tal alles erfroren. |
917. | Hinter dem Berge wohnen auch Leute. |
918. | Die Alten sollen das Bergsteigen den Jungen befehlen. |
919. | Gemach fährt den Berg hinauf. |
920. | Bergab leite mich, bergauf schone mich, in der Ebene brauche mich, sagt das Pferd. |
921. |
Bergauf sachte, |
922. | Steile Berge hinansteigen fordert im Anfang langsame Schritte. |
923. | Sprich nicht hui, eh du über den Berg kommst. |
924. | Viel Bergleute, viel Arschleder. |
925. | Ein Bergmeister soll von Schlegel und Eisen herkommen. |
12276. | Kein Bericht, guter Bericht. |
926. | Viele sind berufen, aber wenige auserwählt. |
927. |
Was Gott beschert, |
928. | Was beschert ist, entläuft nicht. |
929. | Was ich nicht bekomme, ist mir nicht beschert gewesen. |
12277. | Gott ist Bürger worden zu Bern. |
12278. | Bern hat schöne Gassen und ein wüstes und wildes Land. |
930. | Was einem nicht beschert ist, das führt eine Mücke auf dem Schwanz dahin. |
931. | Es ist alles beschert Ding. |
932. |
Dem ist oft nichts beschert, |
933. | Es ist oft dem einen (zu)gedacht und dem andern beschert. |
934. | Man muß beschert für bedacht nehmen. |
935. | Wenn Bescherung ist, soll man den Sack auftun und das Zuknüpfen nicht vergessen. |
936. |
Bescheidenheit, |
938. | Besch– Kinder soll man nicht wegwerfen. |
937. | Wir wollen es heunt beschlafen. |
939. | Das Besehen hat man umsonst. |
940. | Neue Besen kehren gut. |
941. | Neue Besen kehren gut, aber die alten fegen die Ecken rein. |
942. | Wenn der Besen verbraucht ist, so sieht man erst, wozu er gedient hat. |
943. | Wenn der Besen verbraucht ist, so muß er in den Ofen. |
944. | Aus einem Reis wird kein Besen. |
945. | Die Besen kann man am wohlfeilsten geben, die man fertig stiehlt. |
946. | Je nachdem man einem will, steckt man ihm Maien oder Besen. |
947. | Bist du besessen, so lasse dich bannen. |
948. | Die Besiegten dürfen nicht mucksen. |
949. | Glücklich, wer im Besitz ist. |
950. | Wer viel besitzt, hat viel zu streiten. |
951. | Besser ist besser. |
952. | Besser ist besser, sagte Kobessen Steffen, da ging er hinter der Scheuer weg zwischen die Nelken sitzen. |
953. | Es kommt kein Besserer. |
954. | Besser kommt selten nach. |
955. | Man spricht, es wird böser oder besser; weil aber das Glück rund ist und das Beste selten nachkommt, so begibt es sich eher, daß es böser als besser wird. |
956. | Bessern ist oft bösern. |
957. | Bösern ist nicht bessern. |
958. | Bessern und bösern steht in gleicher Waage. |
959. | Man ändert sich oft und bessert sich selten. |
960. | Ändern ist nicht bessern. |
961. | Besser machen, die beste Buße. |
962. | Wer sich heut nicht bessert, wird morgen ärger. |
963. | Das Bessere ist ein Feind des Guten. |
964. | All Ding, das sich bessert, ist gut. |
965. | Besserung ist niemand verboten. |
966. |
Wer Besserung ins Alter spart, |
967. | Er bessert sich wie der Pelz im Waschen. |
968. | Er bessert sich wie Kolers Most, der ist Essig worden. |
969. | Er bessert sich wie sauer Bier. |
970. | Er bessert sich wie junge Wölfe. |
971. | Es ist hart, ein Besseres riechen und ein Schlechteres kriegen. |
972. | Das Beste kauft man am wohlfeilsten. |
973. | Das Beste ist, was man in der Hand hat. |
974. | Vergiß das Beste nicht! |
975. | Das Beste spart man auf die Letzte. |
976. |
Der Mann ist weis und wohlgelehrt, |
977. | Das Beste wird gedacht, das Böseste geredet. |
978. | Das Beste gehört in den Pfaffen. |
979. | Beten ist kein Katzengeschrei. |
980. |
Beten |
981. |
Zum Beten |
982. | Not lehrt beten. |
983. | Kurz Gebet, tiefe Andacht. |
984. |
Beten ohne Andacht |
985. |
Gebet ohne Innigkeit |
986. | Bete und arbeite. |
987. | Recht beten, halbe Arbeit. |
988. | Bete, als hülfe kein Arbeiten, arbeite, als hülfe kein Beten. |
989. | Viel Gebet und wenig Werke. |
990. | Wohl gebetet ist halb studiert. |
991. | Das Gebet ist ein Rauchwerk, das dem Teufel Kopfweh macht. |
992. | Wie einer betet, so wird er erhört. |
993. | Was brauch ich zu beten? sagte Kunz, hab ich doch das Essen vom Schloß. |
994. | Beten gehört für die Pfarrer. |
12279. | Die Husaren beten um Krieg und der Doktor ums Fieber. |
995. | Dem Betrübten ist übel geigen. |
996. |
Betrug |
997. | Wer dich einmal betrogen hat, dem traue dein Lebtag nicht wieder. |
998. | Wenn jemand mich einmal betrügt, so verzeih' es ihm Gott, betrügt er mich zum zweitenmal, so verzeih' es mir Gott. |
999. | Der erste Betrug ist ärger als der letzte. |
1000. | Wer den andern betrügt, der macht einen Sack, darin er sich selbst fangen wird. |
1001. | Betrug währt nicht länger als der Soldaten Hoffart und der Witwen Andacht. |
1002. | Betrug hat Jacobs Stimme und Esaus Hand. |
1003. | Betrügen ist ehrlicher denn stehlen. |
1004. | Wer einen Betrüger betrügt und einen Dieb bestiehlt, erhält hundert Jahr Ablaß. |
1005. |
Im Bett |
1006. | Wie man sich bettet, so schläft man auch. |
1007. | Wie du dir gebettet hast, so liege. |
1008. | Wie einer sein Bett macht, so mag er drauf liegen. |
1009. |
Auf harten Betten liegt man sanft, |
1010. | Wer sein Bett verkauft, muß auf Stroh liegen. |
1011. | Junge Bettschwester, alte Betschwester. |
1012. |
Wer sein Bett macht am Morgen, |
1013. |
Früh zu Bett, früh wieder auf |
1014. |
Ist das Bett beschritten, |
1015. | Wer im Bett liegt, ist ein braver Mann. |
1016. | Bettel hat langen Zettel: man trägt aller Welt Garn darin. |
1017. | Wer sich des Bettels nicht schämt, nährt sich reichlich. |
1018. | Es sind viel reiche Bettler auf Erden. |
1019. |
Betteln ist ein Orden, |
1020. | Der wahre Bettler ist der wahre König. |
1021. | Bettler sind Freiherrn. |
1022. | Kein Bettler ist je Hungers gestorben. |
1023. | Bettler fasten selten. |
1024. | Bei vielen bekommt der Bettler viel. |
1025. | Bettel und Geiz kann niemand erfüllen. |
1026. | Der Bettler hat vollauf ohne Müh und Arbeit. |
1027. | Beim Bettlerhandwerk verdirbt niemand. |
1028. | Betteln ist besser als stehlen. |
1029. | Von Betteln wird man nicht arm, nur unwert. |
1030. |
Je schwächer der Bettler, je stärker die Krücke, |
1031. | Am Tag ein Bettler, nachts ein Dieb. |
1032. | Was der Bettler fischt, kann man nicht alles auf der Waage wiegen. |
1033. | Der Bettler greift nie fehl. |
1034. | Bettelbrot, teuer Brot. |
1035. | Schwerredenden Kindern hilft es, Bettelbrot zu essen. |
1036. | Bettelsack ist bodenlos. |
1037. | Bettelsack sagt, ich habe nie genug. |
1038. | Betteln viele in einen Sack, so wird er bald voll. |
1039. | Bettelsack steht allzeit leer. |
1040. | Bettelsack hat ein gähnend Maul. |
1041. | Der Bettler sagt nie: es ist zuviel. |
1042. | Kein Bettler erschrickt vor einem großen Stück. |
1043. | Wem der Bettelstab einmal in der Hand erwärmt, der tut nimmer gut zur Arbeit. |
1044. | Der Bettler treibt das goldne faule Handwerk, davon er sechs Tage feiert und den siebenten vor der Kirche sitzt. |
1045. | Geht es an die Steuer zum gemeinen Nutzen, so sucht jedermann den Bettelmantel hervor. |
1046. | Bettler und Krämer sind nie vom Weg ab. |
1047. | Betteln und Brotheischen geht in einen Sack. |
1048. | Ein Bettler neidet den andern. |
1049. | Einem Bettler ist es leid, wenn er den andern betteln sieht. |
1050. | Die Bettler sind den Hunden feind und die Hunde den Bettlern. |
1051. | Es ist ein schlechter Bettler, der nicht eine Türe meiden kann. |
1052. | Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr voreilen. |
1053. |
Kommt der Bettler auf den Gaul, |
1054. |
Weh den Eseln oder Pferden, |
1055. | Wenn der Bettler nichts haben soll, so verliert er das Brot aus der Tasche. |
1056. | Unverschämt wird ein guter Bettler. |
1057. |
Tragt her, |
1058. | Es hat wohl mehr denn ein König gebettelt. |
Baal – Bettler Beute – Bylbrief
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