A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z

Baal – Bettler       Beute – Bylbrief

 


674.

Vor Geld fallen Baals Brüder
Wie vor dem goldnen Kalbe nieder.

675.

Bacchus der Vater, Venus die Mutter, Ira die Hebamm Erzeugen das Podagram.

676.

Wenn Bacchus das Feuer schürt, so sitzt Venus beim Ofen.

677.

Überm Bach wohnen auch Leute.

678.

Mancher flieht einen Bach und fällt in den Rhein.

679.

Aus dem Sächli wird ein Sach,
Aus dem Rünsli wird ein Bach.

680.

Wer dem Bächlein nachgeht, kommt zu dem Brunnen.

681.

Viel Bächlein machen auch einen Strom.

682.

Die kleinen Bächlein laufen in die großen.

683.

Die Backen aufgeblasen, der König kommt!

684.

Backen und Brauen gerät nicht allzeit wohl.

685.

Was einer nicht backt, das braut der andre.

686.

Gegen den Backofen ist übel gähnen.

687.

Vor dem Backofen wachsen keine Kräuter, und ob sie da wüchsen, sie würden doch durch die Hitze verbrennen, die daraus geht.

688.

Bad, Wein und Weiber
Erquicken unsre Leiber.
Bad, Wein und Weiber
Verderben unsre Leiber.

689.

Wer viel ins Bad geht, der wird viel gewaschen.

690.

Mancher reist krätzig ins Bad und kommt räudig wieder heim.

691.

Es hilft kein Bad an einem Juden oder Raben.

692.

Baden
Wendet nicht allen Schaden.

693.

Was zu Baden geschieht, muß man zu Baden liegen lassen.

694.

Wer ertappt wird, muß das Bad austragen.

695.

Man soll das Kind nicht mit dem Bade verschütten.

12267.

Was das Bad bringt, muß es wieder nehmen.

698.

Bald ist angenehm.

699.

Bald geben ist doppelt geben.

700.

Gib bald,
So wird der Dank alt.

701.

Bald getan ist viel getan.

702.

Was bald wird, vergeht auch bald wieder.

703.

Wer bald anfängt, muß bald aufhören.

704.

Was bald auffliegt, fliegt bald ab.

705.

Bald angerannt ist halb gefochten.

706.

Bald aufgezuckt, bald hingeworfen.

707.

Bald reich, bald arm, bald gar nichts.

708.

Wer den Balg verliert, muß den Schwanz dreingeben.

709.

Er hat mehr auf dem Balg, als das Fleisch wert ist.

710.

Man sieht den Splitter im fremden Auge, im eignen den Balken nicht.

711.

Wir wollen's an den Balken schreiben, wo's Geißen und Kälber nicht ablecken.

712.

Ein gut gespielter Ball findet immer sein Loch.

713.

Verbessert durch Johann Ballhorn.

714.

Trachte auf die Bank, du kommst wohl darunter.

715.

Wer unter die Bank will, den stößt man bald darunter.

716.

Unter der Bank neidet man keinen.

717.

Auf ungewischter Bank ist gut finden.

718.

Wer auf der Bank schläft, den sticht weder Feder noch Stroh.

12268.

Wer unter der Bank liegt, fällt nicht hoch herab.

719.

Guter Bankettier, guter Bankerottier.

720.

Bär und Büffel können keinen Fuchs fangen.

721.

Allen Tieren ist Friede gesetzt außer Bären und Wölfen.

722.

Man soll die Bärenhaut nicht verkaufen, ehe der Bär gestochen ist.

723.

Du suchst den Bären und stehst vor ihm.

724.

Es ist besser einen Bären loslassen als einen Bären anbinden.

725.

Die Bären brummen.

726.

Barmherzigkeit macht viel Freunde.

727.

Regnet's auf St. Barnabas,
Rehren die Trauben bis ins Faß.

728.

Der Bart ziert den Mann.

729.

Der Bart wackert den Mann.

730.

Der Bart war früher als der Mann.

731.

Wo kein Bart, da ist auch kein Verstand.

732.

Bärte schlagen die Leute nicht.

733.

Machte der Bart heilig, so wär' der Geißbock Heiliger Vater.

734.

Niemand speit in den eignen Bart.

735.

Wer sich im Bart grasen läßt, dem hofiert man zuletzt ins Maul.

736.

Wasch mir den Bart, so wasch ich dir die Hand.

737.

Laß dir darum keinen Bart wachsen.

738.

Wer den Bart läßt wachsen, der hat eine Schalkheit getan oder hat eine im Sinn.

739.

Man soll nicht um des Kaisers Bart streiten.

740.

Schwarzer Kopf, roter Bart,
Böse Art.

741.

Schlägst du mich mit der Barte, schlag ich dich mit dem Beile.

742.

Wie sich Bartelmäus hält,
So ist der ganze Herbst bestellt.

743.

Bartelmies
Spart Botter onn Kies,
Lingen-Hosen onn Strüh-Höt.

744.

Bartel weiß schon, wo er den Most holt.

745.

Hört up, Liefmann:
Kennt gy nit de grote König Basan?

746.

Er sieht aus wie der Tod zu Basel.

12269.

Es gehen achtzehn Basler auf einen Juden.

12270.

Wer baß mag, der feiert nicht.

747.

Keine Mutter trägt einen Bastard.

748.

Ein Bastard bringt so groß Brot für einen Pfennig als ein Ehekind.

749.

Ein böser Batzen, der seinen Herrn nicht lösen will.

750.

Fünfzehn Batzen um einen Gulden.

751.

Ein guter Batzen, der einen Gulden erspart.

752.

Besser ein geschwinder Batzen als ein langsamer Sechser.

753.

Der Bauch ist ein großer Schalk.

754.

Der Bauch macht Huren und Buben.

755.

Der Bauch ist ein böser Ratgeber.

756.

Der Bauch macht uns alle zu Schelmen.

757.

Man füllt leichter den Bauch als die Augen.

758.

Der Bauch ist ein Wirtshaus,
Die Gäste gehen ein und aus.

759.

Voller Bauch,
Ein fauler Gauch.

760.

Voller Bauch studiert nicht gern.

761.

Mit vollem Bauch ist gut Fastenpredigt halten.

762.

Voller Bauch lobt das Fasten.

763.

Von Worten wird der Bauch nicht voll.

764.

Der Bauch läßt sich nichts vorlügen.

765.

Der Bauch hat keine Ohren.

766.

Wenn der Bauch voll ist, ist das Haupt blöde.

767.

Auf vollem Bauch steht ein fröhlich Haupt.

768.

Ist der Bauch satt, so ist das Herz froh.

769.

Volle Schläuche,
Dicke Bäuche.

770.

Bauchknecht
Ist ein groß Geschlecht.

771.

Wenn der Bauch schwillt,
Sieht man, wo es gilt.

772.

Besser in die weite Welt als im engen Bauch.

773.

Der Teufel greift die Leute am Bauch an, wo sie am weichsten sind.

774.

Der Bauch ist ihm so weich wie mir.

775.

Bauen kann nur Habich, nicht Hättich.

776.

Bauen macht den Beutel schlapp.

777.

Bauen ist eine Lust, nur kostet es Geld.

778.

Wer bauen will, muß zwei Pfennige für einen rechnen.

779.

Willst du um den Bau nicht weinen,
Baue nur mit eignen Steinen.

780.

Viel Baue scheue:
Häuser soll man stützen,
Gelder soll man nützen.

781.

Wer baut, findet Geld.

782.

Wer hinter mir baut, muß hinter mir wohnen.

783.

Wer nach mir kommt, der mag nach mir bauen.

784.

Laß dem Bauern sein Schwein.

785.

Lieber, laß Bauern auch Leute sein.

786.

Der Bauer und sein Stier
Sind ein Tier.

787.

Caute! die Bauern verstehen auch Latein.

788.

Gemach ins Dorf, die Bauern sind trunken!

789.

So lernt man den Bauern die Künste ab.

790.

Bauern sagen auch etwan wahr.

791.

Die Bauern lehren einen Mores.

792.

Bauern machen Fürsten.

793.

Den Bauern erkennt man an der Gabel,
Den Advokaten am Schnabel.

794.

Der Bauer ist nicht zu verderben, man hau' ihm denn Hand und Fuß ab.

795.

Wer einen Bauern plagen will, nehme einen Bauern dazu.

796.

Wer einen Bauern betrügen will, muß einen Bauern mitbringen.

797.

Will man Bauern verderben, so setze man einen über den andern.

798.

Wenn der Bauer nicht muß,
Rührt er weder Hand noch Fuß.

799.

Den Bauern gehört Haberstroh.

800.

Rüben in die Bauern, Heu in die Ochsen.

801.

Weiden und Bauern muß man alle drei Jahr beschneiden, sonst werden sie zu geil.

802.

Wenn sich der Bauer nicht bückt, so ackert er nicht gut.

803.

Der Bauer
Ist ein Lauer.

804.

Es ist kein Messer, das schärfer schiert,
Als wenn der Bauer ein Edelmann wird.

805.

Wird der Bauer ein Edelmann,
So guckt er den Pflug mit Brillen an.

806.

Wenn der Bauer aufs Pferd kommt, reitet er schärfer als der Edelmann.

807.

Ein reicher Bauer kennt seine Verwandten nicht.

808.

Der Bauer bleibt ein Bauer, auch wenn er schläft bis Mittag.

809.

Gibt der Bauer,
So sieht er sauer.

810.

Wenn man einen Bauern bittet, so schwellen ihm die Stiefel.

811.

Bittet man den Bauern, so schwillt ihm der Bauch.

812.

Wenn man den Bauern bittet, wird er um eine Spanne länger.

813.

Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht.

814.

Was weiß der Bauer von Gurkensalat? Er ißt ihn mit der Mistgabel.

815.

Was versteht ein Bauer von Safran?

816.

Auch der Bauer ißt nichts ungesalzen.

817.

Der Bauer glaubt nur seinem Vater.

818.

Ein verdorbener Bauer gibt einen guten Hof- und Schirrmeister ab.

819.

Der Bauer muß dienen, wie er bespannt ist.

820.

Laß dem Bauern die Kirmes, so bleibst du ungeschlagen.

821.

Selbst gesponnen, selbst gemacht,
Rein dabei, ist Bauerntracht.

822.

Wer kein Edelmann ist, gilt als ein Bauer.

823.

Es kostet den Bauern was, so er der Edelleute Gevatter sein will.

824.

Die Bauern schlagen einander tot, aber die Edelleute machen einander die Kinder.

825.

Ein Bauer kommt so bald in den Himmel als ein Edelmann.

826.

Besser ein reicher Bauer denn ein armer Edelmann.

827.

Besser ein gesunder Bauer denn ein kranker Kaiser.

828.

Bauerndienst, Bauernlohn,
Herrendienst, Herrenlohn.

829.

Den Bauern ist gut pfeifen.

830.

Hinter sich hinaus tragen die Bauern die Spieße.

831.

Er fährt hinein wie der Bauer in die Stiefeln.

832.

Die Bauern sind alle zukünftiges Jahr reich.

833.

Bauern hätten gut leben, wenn sie's wüßten.

834.

Der Bauer ist stolzer als der Barbier, er darf auf sein Werk hofieren.

835.

Wenn de Bur wat hat,
Hat he keen Fatt.

12271.

Ich will den Bauern essen bis auf die Stiefel.

12272.

Bura sind Lura,
Schelme von Natura.

12273.

Der Bauer ist nie ärmer, als wenn er eingesammelt hat.

836.

Wie der Baum, so die Frucht.

837.

Wie der Baum, so die Birne,
Wie die Frau, so die Dirne.

838.

Den Baum erkennt man an den Früchten.

839.

Den Baum an der Frucht, Den Buben an der Zucht.

840.

Auch ein guter Baum bringt ungleiches Obst.

841.

Wer den Baum gepflanzt hat, genießt selten seine Frucht.

842.

Der Baum genießt seiner Äpfel nicht.

843.

In kleinsten Raum
Pflanz einen Baum
Und pflege sein,
Er trägt dir's ein.

844.

Gute Bäume tragen zeitig.

845.

Krumme Bäume tragen so viel Obst als die geraden.

846.

Große Bäume geben mehr Schatten als Früchte.

847.

Man ehrt den Baum des Schattens wegen.

848.

Man neigt dem Baum, der Nutzen bringt.

849.

Den Baum, darunter man schauern will, soll man ehren.

850.

Unter altem Baum ist gut schauern.

851.

Den Baum muß man biegen, weil er jung ist.

852.

Alte Bäume sind bös biegen.

853.

An jungen Bäumen, wenn sie gerade wachsen sollen, muß man immer etwas abhauen.

854.

Ein alter Baum ist schwer verpflanzen.

855.

Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

856.

Hoher Baum fängt viel Wind.

857.

Je höher der Baum, je schwerer sein Fall.

858.

Es ist kein Baum, der nicht zuvor ein Sträuchlein gewesen.

859.

Man muß um eines Baumes willen nicht den ganzen Wald ausrotten.

860.

Liegt der Baum, so klaubt jedermann Holz.

861.

Es fällt kein Baum auf einen Hieb.

862.

Es ist nicht allen Bäumen eine Rinde gewachsen.

12274.

Es ist kein Baum so glatt, er hat einen Ast.

12275.

Man kann sich selbst keine Bäume pflanzen.

696.

Gott ist kein Bayer.

697.

Die Edelleute in Bayern mögen jagen, so weit sich das Blaue am Himmel erstreckt.

863.

Im Becher ersaufen mehr als im Meer.

864.

Es ertrinken mehr im Becher als in der Donau.

865.

Man muß Bäckerskindern keine Stutten geben.

866.

Er macht's wie der Bäcker, der steckt das Brot in den Ofen und bleibt selber draußen.

867.

Bedenke, warum du hier bist.

868.

Was hilft gut bedacht,
Wird's nicht gut gemacht?

869.

Besser bedient werden als dienen.

870.

Bedingen bricht Landrecht.

871.

Wer wohl befiehlt, dem wird wohl gehorsamt.

872.

Wem viel befohlen ist, von dem wird viel gefordert.

873.

Wer nichts begehrt, dem geht nichts ab.

874.

Wer viel begehrt, dem mangelt viel.

875.

Begierde setzt Sporen in die Haut.

876.

Begierde ist Kaiser.

877.

Des Menschen Leben nimmt immer ab, aber seine Begierden nehmen täglich zu.

878.

Vorm Beginnen
Sich besinnen
Macht gewinnen.

879.

Erst besinn's,
Dann beginn's.

880.

Wer weiß, wer den andern begräbt?

881.

Begrabner Schatz, verborgner Sinn
Bringen niemand Gewinn.

883.

Beharrlichkeit trägt den Sieg davon.

884.

Beharrlichkeit überwindet alles.

885.

Behaupten ist nicht beweisen.

882.

Behendigkeit ist keine Hexerei.

886.

Beicht
Macht leicht.

887.

Wer recht beichtet, dem gibt man rechte Buße.

888.

Wie man beichtet, wird man absolviert.

889.

Beichte sonder Reu,
Freundschaft sonder Treu,
Gebet ohne Innigkeit
Ist verlorne Arbeit.

890.

Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen.

891.

Wirf das Beil nicht so weit hinweg, daß du's nicht wiederholen könntest.

892.

Beinahe bringt keine Mücke um.

893.

Es müßten starke Beine sein, die gute Tage ertragen können.

894.

Mit kranken Beinen ist schlimm nach Rom laufen.

895.

Es kostet auch Beine, wenn man auf Stecken reitet.

896.

So gut mit beiden Beinen im Stock als mit einem.

897.

Wer gute Beine hat, hat oft schlechte Stiefeln.

898.

Beine gibt man nicht zu Hofe.

899.

Du hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen.

901.

Böses Beispiel verderbt gute Sitten.

900.

Er hat was um und an, zu beißen und zu brocken.

902.

Beiwohnung macht Freundschaft.

903.

Bekannte Bahn und alte Freunde sind die besten.

904.

Ganz bekannt, halb gebüßt.

905.

Bekennen bricht den Hals.

906.

Dem Beklagten gebührt das letzte Wort.

907.

Den Beladenen soll man nicht meiden.

908.

Man muß Belzebue mit Belzebue vertreiben.

909.

Einer macht Bendel, der andre schneidet sie ab.

910.

Je höher Berg, je tiefer Tal.

911.

Es war kein Berg so hoch, das Tal war so niedrig.

912.

Lobe die Berge und bleib in der Ebene.

913.

Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber Menschen.

914.

Man muß nicht alle Berge ebnen wollen.

915.

Kommst du nicht auf den Berg, so bleib doch nicht in der Ebene.

916.

Wenn's auf dem Berg gereift hat, so ist im Tal alles erfroren.

917.

Hinter dem Berge wohnen auch Leute.

918.

Die Alten sollen das Bergsteigen den Jungen befehlen.

919.

Gemach fährt den Berg hinauf.

920.

Bergab leite mich, bergauf schone mich, in der Ebene brauche mich, sagt das Pferd.

921.

Bergauf sachte,
Bergab achte,
Gradaus trachte.

922.

Steile Berge hinansteigen fordert im Anfang langsame Schritte.

923.

Sprich nicht hui, eh du über den Berg kommst.

924.

Viel Bergleute, viel Arschleder.

925.

Ein Bergmeister soll von Schlegel und Eisen herkommen.

12276.

Kein Bericht, guter Bericht.

926.

Viele sind berufen, aber wenige auserwählt.

927.

Was Gott beschert,
Ist unverwehrt.

928.

Was beschert ist, entläuft nicht.

929.

Was ich nicht bekomme, ist mir nicht beschert gewesen.

12277.

Gott ist Bürger worden zu Bern.

12278.

Bern hat schöne Gassen und ein wüstes und wildes Land.

930.

Was einem nicht beschert ist, das führt eine Mücke auf dem Schwanz dahin.

931.

Es ist alles beschert Ding.

932.

Dem ist oft nichts beschert,
Der allzuviel begehrt.

933.

Es ist oft dem einen (zu)gedacht und dem andern beschert.

934.

Man muß beschert für bedacht nehmen.

935.

Wenn Bescherung ist, soll man den Sack auftun und das Zuknüpfen nicht vergessen.

936.

Bescheidenheit,
Das schönste Kleid.

938.

Besch– Kinder soll man nicht wegwerfen.

937.

Wir wollen es heunt beschlafen.

939.

Das Besehen hat man umsonst.

940.

Neue Besen kehren gut.

941.

Neue Besen kehren gut, aber die alten fegen die Ecken rein.

942.

Wenn der Besen verbraucht ist, so sieht man erst, wozu er gedient hat.

943.

Wenn der Besen verbraucht ist, so muß er in den Ofen.

944.

Aus einem Reis wird kein Besen.

945.

Die Besen kann man am wohlfeilsten geben, die man fertig stiehlt.

946.

Je nachdem man einem will, steckt man ihm Maien oder Besen.

947.

Bist du besessen, so lasse dich bannen.

948.

Die Besiegten dürfen nicht mucksen.

949.

Glücklich, wer im Besitz ist.

950.

Wer viel besitzt, hat viel zu streiten.

951.

Besser ist besser.

952.

Besser ist besser, sagte Kobessen Steffen, da ging er hinter der Scheuer weg zwischen die Nelken sitzen.

953.

Es kommt kein Besserer.

954.

Besser kommt selten nach.

955.

Man spricht, es wird böser oder besser; weil aber das Glück rund ist und das Beste selten nachkommt, so begibt es sich eher, daß es böser als besser wird.

956.

Bessern ist oft bösern.

957.

Bösern ist nicht bessern.

958.

Bessern und bösern steht in gleicher Waage.

959.

Man ändert sich oft und bessert sich selten.

960.

Ändern ist nicht bessern.

961.

Besser machen, die beste Buße.

962.

Wer sich heut nicht bessert, wird morgen ärger.

963.

Das Bessere ist ein Feind des Guten.

964.

All Ding, das sich bessert, ist gut.

965.

Besserung ist niemand verboten.

966.

Wer Besserung ins Alter spart,
Hat seine Sache schlecht verwahrt.

967.

Er bessert sich wie der Pelz im Waschen.

968.

Er bessert sich wie Kolers Most, der ist Essig worden.

969.

Er bessert sich wie sauer Bier.

970.

Er bessert sich wie junge Wölfe.

971.

Es ist hart, ein Besseres riechen und ein Schlechteres kriegen.

972.

Das Beste kauft man am wohlfeilsten.

973.

Das Beste ist, was man in der Hand hat.

974.

Vergiß das Beste nicht!

975.

Das Beste spart man auf die Letzte.

976.

Der Mann ist weis und wohlgelehrt,
Der alle Ding zum Besten kehrt.

977.

Das Beste wird gedacht, das Böseste geredet.

978.

Das Beste gehört in den Pfaffen.

979.

Beten ist kein Katzengeschrei.

980.

Beten
Lernt man in Nöten.

981.

Zum Beten
Kann man nicht nöten.

982.

Not lehrt beten.

983.

Kurz Gebet, tiefe Andacht.

984.

Beten ohne Andacht
Heißt dem Teufel ein Opfer gebracht.

985.

Gebet ohne Innigkeit
Ist verlorne Arbeit.

986.

Bete und arbeite.

987.

Recht beten, halbe Arbeit.

988.

Bete, als hülfe kein Arbeiten, arbeite, als hülfe kein Beten.

989.

Viel Gebet und wenig Werke.

990.

Wohl gebetet ist halb studiert.

991.

Das Gebet ist ein Rauchwerk, das dem Teufel Kopfweh macht.

992.

Wie einer betet, so wird er erhört.

993.

Was brauch ich zu beten? sagte Kunz, hab ich doch das Essen vom Schloß.

994.

Beten gehört für die Pfarrer.

12279.

Die Husaren beten um Krieg und der Doktor ums Fieber.

995.

Dem Betrübten ist übel geigen.

996.

Betrug
Ist der Krämer Wagen und Pflug.

997.

Wer dich einmal betrogen hat, dem traue dein Lebtag nicht wieder.

998.

Wenn jemand mich einmal betrügt, so verzeih' es ihm Gott, betrügt er mich zum zweitenmal, so verzeih' es mir Gott.

999.

Der erste Betrug ist ärger als der letzte.

1000.

Wer den andern betrügt, der macht einen Sack, darin er sich selbst fangen wird.

1001.

Betrug währt nicht länger als der Soldaten Hoffart und der Witwen Andacht.

1002.

Betrug hat Jacobs Stimme und Esaus Hand.

1003.

Betrügen ist ehrlicher denn stehlen.

1004.

Wer einen Betrüger betrügt und einen Dieb bestiehlt, erhält hundert Jahr Ablaß.

1005.

Im Bett
Ist alles wett.

1006.

Wie man sich bettet, so schläft man auch.

1007.

Wie du dir gebettet hast, so liege.

1008.

Wie einer sein Bett macht, so mag er drauf liegen.

1009.

Auf harten Betten liegt man sanft,
Auf weichen Betten liegt man hart.

1010.

Wer sein Bett verkauft, muß auf Stroh liegen.

1011.

Junge Bettschwester, alte Betschwester.

1012.

Wer sein Bett macht am Morgen,
Braucht am Tag nicht zu sorgen.

1013.

Früh zu Bett, früh wieder auf
Macht gesund und reich in Kauf.

1014.

Ist das Bett beschritten,
Ist das Recht erstritten.

1015.

Wer im Bett liegt, ist ein braver Mann.

1016.

Bettel hat langen Zettel: man trägt aller Welt Garn darin.

1017.

Wer sich des Bettels nicht schämt, nährt sich reichlich.

1018.

Es sind viel reiche Bettler auf Erden.

1019.

Betteln ist ein Orden,
Darin viel zu Herrn sind worden.

1020.

Der wahre Bettler ist der wahre König.

1021.

Bettler sind Freiherrn.

1022.

Kein Bettler ist je Hungers gestorben.

1023.

Bettler fasten selten.

1024.

Bei vielen bekommt der Bettler viel.

1025.

Bettel und Geiz kann niemand erfüllen.

1026.

Der Bettler hat vollauf ohne Müh und Arbeit.

1027.

Beim Bettlerhandwerk verdirbt niemand.

1028.

Betteln ist besser als stehlen.

1029.

Von Betteln wird man nicht arm, nur unwert.

1030.

Je schwächer der Bettler, je stärker die Krücke,
Je ärger der Schalk, je größer das Glücke.

1031.

Am Tag ein Bettler, nachts ein Dieb.

1032.

Was der Bettler fischt, kann man nicht alles auf der Waage wiegen.

1033.

Der Bettler greift nie fehl.

1034.

Bettelbrot, teuer Brot.

1035.

Schwerredenden Kindern hilft es, Bettelbrot zu essen.

1036.

Bettelsack ist bodenlos.

1037.

Bettelsack sagt, ich habe nie genug.

1038.

Betteln viele in einen Sack, so wird er bald voll.

1039.

Bettelsack steht allzeit leer.

1040.

Bettelsack hat ein gähnend Maul.

1041.

Der Bettler sagt nie: es ist zuviel.

1042.

Kein Bettler erschrickt vor einem großen Stück.

1043.

Wem der Bettelstab einmal in der Hand erwärmt, der tut nimmer gut zur Arbeit.

1044.

Der Bettler treibt das goldne faule Handwerk, davon er sechs Tage feiert und den siebenten vor der Kirche sitzt.

1045.

Geht es an die Steuer zum gemeinen Nutzen, so sucht jedermann den Bettelmantel hervor.

1046.

Bettler und Krämer sind nie vom Weg ab.

1047.

Betteln und Brotheischen geht in einen Sack.

1048.

Ein Bettler neidet den andern.

1049.

Einem Bettler ist es leid, wenn er den andern betteln sieht.

1050.

Die Bettler sind den Hunden feind und die Hunde den Bettlern.

1051.

Es ist ein schlechter Bettler, der nicht eine Türe meiden kann.

1052.

Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr voreilen.

1053.

Kommt der Bettler auf den Gaul,
So wird er stolz wie König Saul.

1054.

Weh den Eseln oder Pferden,
So die Bettler reiten werden.

1055.

Wenn der Bettler nichts haben soll, so verliert er das Brot aus der Tasche.

1056.

Unverschämt wird ein guter Bettler.

1057.

Tragt her,
Mehr her,
Gebt mir,
Mangelt ihr:
So läuten der Bettler Glocken.

1058.

Es hat wohl mehr denn ein König gebettelt.

 


Baal – Bettler       Beute – Bylbrief

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z

 


Vorige Seite Titelseite Nächste Seite