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S – Schicksal Schief – Schwarz Schwatzen – Spiegel Spiel – Szepter
8609. | Drei S gehören Gott dem Herrn zu: Sorgen, Segen und Seligmachen. |
8610. | Wie die Saat, so die Ernte. |
8611. | Was man an der Saat spart, verliert man an der Ernte. |
8612. | Wer wird der Vögel willen die Saat unterlassen? |
8613. |
Wer säet, |
8614. | Wie man aussät, scheuert man ein. |
8615. | Wie gesät, so geschnitten. |
8616. | Säet einer Gutes, so schneidet er nicht Böses. |
8617. | Wer da sät, der hofft zu schneiden; wer nicht sät, der wird nicht schneiden. |
8618. | Der eine sät, der andre schneidet, der dritte scheuert ein. |
8619. |
Späte Saat |
8620. |
Ich habe gesät, |
8621. | Frühe Saat trügt oft, späte selten. |
8622. | Wegen dichter Saat darf niemand seine Scheuer größer bauen. |
8623. | Mit der Hand muß man säen, nicht mit dem Sacke. |
8624. |
Sä Korn Egidii, Haber, Gersten Benedicti |
8625. |
Iß Gans Martini, Wurst in Festo Nicolai, |
8626. | Guter Same geht bald auf. |
8627. | Es ist eine Sache eher zerbrochen als gebaut. |
8628. | Der Sack hängt am Bändel. |
8629. | Wenn der Sack voll ist, erstreckt er den Zipfel. |
8630. | Wenn der Sack voll ist, strotzt er sich auf. |
8631. | Wenn der Sack voll ist, reckt er die Ohren. |
8632. | Wenn der Sack kommt, wirft man den Beutel hinter die Kiste. |
8633. | Wenn der Sack voll ist, bindet man ihn zu. |
8634. | Stricke den Sack zu, wenn er auch nicht voll ist. |
8635. | Man muß den Sack verbinden, eh er voll ist. |
8636. | Wenn man den Sack aufbindet, so sieht man, was drin ist. |
8637. | Wer Meister wird, steckt den andern in den Sack. |
8638. |
Wer den andern vermag, |
8639. | Voller Sack pfeift. |
8640. | Wenn die Sackpfeife nicht voll ist, so girrt sie nicht. |
8641. | Grobe Säcke näht man nicht mit Seide. |
8642. | Aus zwilchenen Säcken kann man keine seidenen Beutel machen. |
8643. | Wer wird den Sack mit Seide nähen? |
8644. | Sackleinen kann man auch weiß bleichen. |
8645. | An einem nassen Sack kann man sich nicht trocknen. |
8646. | Man muß den Sack vom Sack läppen. |
8647. | Es ist kein Sack so bös, er ist noch einer Bitte wert. |
8648. | Man schlägt auf den Sack und meint den Esel. |
8649. | Zuviel Säcke, des Esels Untergang. |
8650. | Viel Säcke sind des Esels Tod. |
8651. | Was man in alte Säcke schüttet, ist verloren. |
8652. | Wer im Sacke kauft und sich mit Toren rauft, ist töricht. |
8653. | Wen man im Sacke findet, den schüttelt man heraus. |
8654. | Es sucht keiner den andern im Sack, er habe denn selbst darin gesteckt. |
8655. | Der den Sack aufhebt, ist so schlimm, als der hineinschüttet. |
8656. | Es denkt jeder in seinen Sack. |
8657. | Trage jeder seinen Sack zur Mühle. |
8658. | Es ist besser ein Sack voll Gunst als ein Sack voll Geld. |
8659. | Er läuft wie Klaus mit Säcken. |
8660. | Wo mein Säckel aufgeht, da raucht meine Küche. |
8661. | Alte Säckel schließen übel. |
8662. | Wohlgesäckelt, wohlgehalten. |
3503. | Wohl gesäckelt, wohl gehalten. |
8663. | Säckel und Stift müssen beisammen sein. |
8664. |
Langsam zum Säckel, hurtig zum Hut |
8665. |
Sage niemand, wer er ist, |
8666. | Wer alles sagt, was er will, muß oft hören, was er nicht will. |
8667. | Sage nichts, du könnest es denn beweisen. |
8668. | Sagen und tun ist zweierlei. |
8669. | Man soll nicht alles sagen, was man denkt, und nicht alles glauben, was man sagt. |
8670. |
Sag nicht alles, was du weißt, |
8671. | Es ist leicht gesagt, aber langsam getan. |
8672. | Wie einer handelt, so sagt man's ihm nach. |
8673. | Jedermann sagt es, niemand weiß es. |
8674. | Sag's nirgend, als wo du allein bist, da schnauf es. |
8675. | Es liegt viel daran, wer es sagt. |
8676. | Eine Sache zu oft gesagt, tut den Ohren weh. |
8677. | Manches ist besser gepfiffen als gesagt. |
8678. | Kurze Sage, gute Sage. |
8679. | Das sind Sägen, die schneiden kein Holz. |
8680. | Wenn du's sägen willst, so will ich's bohren. |
8681. | Wenn man die Saite zu hoch spannt, so reißt sie. |
8682. |
Salz und Brot |
8683. | Salz ist die beste Würze. |
8684. | Wo kein Salz im Hause ist, da mangelt es am besten Gewürz. |
8685. | Wenn das Salz dumm ist, womit soll man salzen? |
8686. | Traue keinem, du habest denn ein Scheffel Salz mit ihm gegessen. |
8687. | Mancher hat mehr Salz in der Fremde gegessen als daheim und ist doch ungesalzen wieder heimgekommen. |
8688. | Salz kann nichts denn salzen. |
8689. |
Halt Maß im Salzen, |
8690. | Er ist eben nur so viel gesalzen, daß er nicht faule. |
8691. | Samson war ein starker Mann, aber er konnte nicht zahlen, eh er Geld hatte. |
8692. | Man muß sammeln, weil Ernte ist. |
8693. | Ein Sammler will einen Verschwender haben. |
8694. | Wer sammelt, spart's einem andern Mann. |
8695. | Samt am Kragen, Hunger im Magen. |
8696. | Samt und Seide löschen das Feuer in der Küche aus. |
8697. |
Wer Gott vertraut, |
8698. | Aus Sand dreht man keinen Strick. |
8699. | Sanft wie die Tauben, dumm wie die Gänse. |
8700. |
Sanftmut |
8701. | Sanftmut gereut nicht. |
8702. | Sänger und Buhler lügen viel. |
8703. | Wenn ein Sänger niederkniet, so steht ein Bettler auf. |
8704. | Gute Sänger, wenn sie fehlen, fangen von vornen an. |
8705. | Fehlt ein Sänger, so hustet er drein. |
8706. | Dem Sänger protzt der Bauch, so man ihn zu singen bittet. |
8707. | Gute Sänger, gute Schlemmer. |
8708. | Der Satte und der Hungrige singen ungleich miteinander. |
8709. | Der Satte glaubt dem Hungrigen nicht. |
8710. | Der Satte mag nicht wissen, wie dem Hungrigen zumute ist. |
8711. |
Zu satt |
8712. | Wer sich nicht satt essen kann, der kann sich auch nicht satt lecken. |
8713. |
Du bist mein Herzblatt, |
8714. | Es gehören nicht zwei Sättel auf ein Roß. |
8715. | Wenn der Sattel leer ist, kann man aufsitzen. |
8716. | Es ist ein Sattel auf alle Gäule. |
8717. | Man muß in alle Sättel gerecht sein. |
8718. | Wer gut sattelt, reitet gut. |
8719. | Wer seinen Satz gewinnt, hat nicht übel gespielt. |
8720. | Säu sind Säu und bleiben Säu. |
8721. | Die Sau muß die Trauben bezahlen. |
8722. | Jede Sau hat ihren Martinstag. |
8723. | Man achtet nicht, was die Sau auch schreit. |
8724. | Kraue die Sau, bis sie liegt, dann gib ihr den Stich. |
8725. | Es ist nicht not, daß man die Sau schere, weil man sie brühen und sengen kann. |
8726. | Die Sau muß Haar lassen. |
8727. | Wenn man die Sau kitzelt, so legt sie sich in den Dreck. |
8728. | Wenn man eine Sau auch in Gold kleidete, so legte sie sich doch in den Kot. |
8729. | Die Sau legt sich nach der Schwemme wieder in den Kot. |
8730. | Sattel eine Sau, es wird kein Zelter daraus. |
8731. | Der faulsten Sau gehört allweg der größte Dreck. |
8732. | Man verklagt keine Sau, die einen besudelt. |
8733. | Die Sau gibt nicht Wolle wie ein Schaf. |
8734. | Die Sau singt nicht wie ein Zeislein. |
8735. | Er wird ankommen wie die Sau im Judenhause. |
8736. | Gehe in aller Säue Namen – so frißt dich kein Jude. |
8737. | Die Sau weiß nicht, wovon sie fett wird. |
8738. | Der fetten Sau schmiert man nicht den Balg. |
8739. | Der Sau gehören nicht Muskaten. |
8740. | Das Beste am Schweinskopf ist – die Sau. |
8741. | Es ist eine böse Sau, die ihre eigenen Ferkel frißt. |
8742. | Es stirbt keine Sau ob einem unsaubern Troge. |
8743. |
Was die Sau verbrochen, |
8744. |
Sieh dich wohl vor, |
8745. | Hast du einen Sautrog umgestoßen, so richt ihn nicht wieder auf. |
8746. | Wo viel Säue sind, wird das Gespül dünn. |
8747. | Es ist eine Sau voll; sind sie alle voll, so fahren wir, sprach der Kutscher. |
8748. | Er hört gern mit der Sauglocke läuten. |
8749. | Wo haben wir miteinander die Säue gehütet? |
8750. | Unter dreien ist immer eine Sau. |
8751. | Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, so ist eine Sau dabei. |
8752. | Je schlimmer die Sau, desto besser die Eicheln. |
8753. | Die Sau sticht den König. |
8754. | Sauer macht lustig. |
8755. | Was nicht säuert, süßt auch nicht. |
8756. | Sauer Ende denkt nicht an den süßen Anfang. |
8757. | Sauer sehen hilft nicht. |
8758. | Kann ich nicht mehr, so will ich doch sauer dreinsehen. |
8759. | Wer immerdar sauer sieht, um den gibt man nichts. |
8760. | Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Trog. |
8761. | Was sauer ankommt, ist lieb. |
8762. | Wer sauber ist, braucht sich nicht zu waschen. |
8763. | Wenn Saufen eine Ehr ist, ist Speien keine Schande. |
8764. |
Wer allzeit säuft und allzeit schlemmt, |
8765. | Unter Säufern wird man ein Schlemmer. |
8766. |
Saufbrüder, |
8767. | Sauf's gar aus, halb trunken ist Bettelei. |
8768. | Besoffene Frau ist ein Engel im Bett. |
8769. | Wie kommt Saul unter die Propheten? |
8770. | Er ist aus Saulus worden ein Paulus. |
8771. |
Saus und Braus |
8774. | Wer im Schach ziehen und ein Bergwerk bauen will, darf seine Augen nicht in die Tasche stecken. |
8775. | Er ist verstockt wie der linke Schacher. |
8776. | Schade scheidet Freundschaft. |
8776a. | Es muß ein guter Freund sein, der einen vor Schaden warnt. |
8777. | Schade tut weh. |
8778. | Schade witzigt. |
8779. | Durch Schaden wird man klug. |
8780. | Es wird keiner klug als mit seinem Schaden. |
8781. | Niemand hinkt von fremdem Schaden. |
8782. | Mit fremdem Schaden ist wohlfeil klug werden. |
8783. | Selig, wen fremder Schaden witzig macht. |
8784. | Durch Schaden wird man klug, ist aber teures Lehrgeld. |
8785. | Besser mit Schaden als mit Schande klug werden. |
8786. | Besser heimlicher Schaden als offene Schande. |
8787. | Schaden macht zwar klug, aber nicht reich. |
8788. | Besser durch Schaden klug als durch Vorteil unklug. |
8789. | Durch Schaden wird man selten klug. |
8790. | Besser ein Schädel als ein Schaden. |
8791. | Aus einem Schädlein soll man keinen Schaden machen. |
8792. | Aus einem Schädel wird ein Schaden, wenn man nicht beizeiten wehrt. |
8793. | Des einen Schaden ist des andern Nutzen. |
8794. | Schaden kann jeder, aber nicht jeder nutzen. |
8795. | Es ist selten ein Schaden, es ist ein Nutzen dabei. |
8796. | Wer mir Schaden zufügt, der kann mir auch dienen. |
8797. | Schaden gebiert Schaden. |
8798. | Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. |
8799. | Alter Schaden blutet leicht. |
8800. | Alte Schäden sind bös heilen. |
8801. |
Seinen Schaden wendet, |
8802. | Wer Schaden tut, muß Schaden bessern. |
8803. | Wer sich selbst schadet, mag sich selbst verklagen. |
8804. |
Schaden, Sorge, Klage |
8805. | Ein Schaf ist wohl fromm, es grast aber genau. |
8806. | Wenn die Schafe blöken, fällt ihnen das Futter aus dem Maule. |
8807. | Wer sich zum Schafe macht, den fressen die Wölfe. |
8808. | Ein räudig Schaf steckt die ganze Herde an. |
8809. | Wo ein Schaf vorgeht, folgen die andern nach. |
8810. | Es ist nicht not, daß man die Schafe frage, die Wolle gilt! |
8811. | Man soll die Schafe scheren, aber nicht rupfen. |
8812. | Wer die Schafe schiert, dem wird die Wolle. |
8813. | Es ist ihm nicht ums Schaf, sondern um die Wolle. |
8814. | Das Schaf trägt sich selbst keine Wolle. |
8815. | Es ist ein faules Schaf, das die Wolle nicht tragen mag. |
8816. | Geduldiger Schafe gehen viel in einen Stall – ungeduldiger noch mehr. |
8817. | Die gezählten Schafe frißt der Wolf auch. |
8818. | Was mag das Schaf denken, wenn die Heide beschneit ist? |
8819. | Das Schaf hat einen goldenen Fuß. |
8820. |
Wem Schafe schwärmen, |
8821. | Er hat sein Schäfchen im trocknen. |
8822. | Jeder Schäfer lobt seine Keule. |
8823. |
Schäfer und Schinder |
8824. | Der Schäfer ist verdächtig, der beim Wolfe Gevatter steht. |
8825. | In einem Schafstall kann ein Kalb König sein. |
8826. | Wer schafft, hat keine Langeweile. |
8827. | Er hat viel zu schaffen und wenig auszurichten. |
8828. | Er hat viel zu schaffen, und wenig ist ihm befohlen. |
8829. | Er hat zu schaffen wie Meta, die drei Bohnen auf dem Feuer hatte und sich nicht Zeit ließ, eine zu kosten. |
8830. |
Wer nicht hat zu schaffen, |
8831. | Es schafft alles an ihm bis das, was zum Ärmel aushängt, nicht. |
8832. |
Wer stehlen will und nicht hangen, |
8833. | So nah – wie Schaffhausen bei dem Rhein. |
8834. | Mer wend go, sagt der Schaffhäuser. |
8835. | An der Schale beißt sich mancher die Zähne aus, eh er zum Kern kommt. |
8836. | Schalk trifft den Weg bald, bringt aber selten gute Botschaft. |
8837. | Wer den Schalk hinter sich läßt, hat eine gute Tagreise gemacht. |
8838. |
Kein Schalk ist so verlogen, |
8839. | Es ist Schalk über Schalk gekommen. |
8840. | Schälke muß man mit Schälken fangen. |
8841. | Willst du 'nen Schalk fangen, so stell 'nen Schalk in die Lücken. |
8842. | Wer einen Schalk fangen will, muß einen Schalk hinter die Türe stellen. |
8843. | Ein Schalk macht (heckt) den andern. |
8844. | Einem Schalk brennt man zwei Lichter, dem Frommen kaum eins. |
8845. | Dem Frommen legt man ein Kissen unter, dem Schalke zwei. |
8846. | Je ärger Schalk, je größer Glück. |
8847. | Wer sich auf die Schalkseite legen will, dem muß man das Lager darnach machen. |
8848. | Läßt man dem Schalk eine Handbreit, so nimmt er eine Elle lang. |
8849. | Wer sich mit Schalksnägeln kraut, hat keine fromme Hand. |
8850. | Wer einen Schalk ins Kloster trägt, bringt einen Buben wieder heraus. |
8851. | Jeder trägt seinen Schalk im Busen. |
8852. | Ein Schalk weiß, wie's dem andern ums Herz ist. |
8853. | Ist er kein Schalk, so weiß er doch, wie's einem Schalk ums Herz ist. |
8854. |
Wer den Schalk verbergen kann, |
8855. |
Er wechselt den Balg |
8856. |
Kröch' ein Schalk in Zobelbalg, |
8857. | Wer sich der Schalkheit fleißt, mag der Büberei Meister werden. |
8858. | Scham und gute Sitten weichen der Armut. |
8859. | Scham ist des Armen Unglück. |
8860. | Ich schämte mich einmal, da kriegt' ich nichts. |
8861. | Scham hindert Schande. |
8862. |
Scham |
8863. |
Scham |
8864. | Scham ist dem Alten eine Schande, dem Jungen eine Ehre. |
8865. | Wer sich schämt, habe den Schaden. |
8866. | Wer sich nicht schämt, wird nicht zuschanden. |
8867. | Wes du dich schämst vor andern, das tu auch allein nicht. |
8868. | Wes du dich schämst, das tu nicht. |
8869. | Die Scham ist in den Augen. |
8870. | Wo Scham ist, da ist Ehre. |
8871. | Wo Scham ist, ist Tugend. |
8872. | Wo keine Scham ist, ist auch keine Tugend. |
8873. | Zu Tisch und Bett soll man sich nicht schämen. |
8874. | Schäm' er sich und nehm' 's Hemde vor die Augen. |
8875. | Wer sich nicht schämt, macht sich die Kilbe zunutz. |
8876. | Schamrot ist die beste Farbe. |
8877. | Wenn die Frau ihre Scham verliert, so geht sie daran ohne Zaum: das heißt den Schemel unters Bette stoßen. |
8878. | Schämelworte folgen der Faulheit und Buhlschaft. |
8879. | Du mußt die Schämelschuh zertreten, willst du etwas haben. |
8880. | Schande hindert Tugend. |
8881. | Schande ist Schande, man halte sie dafür oder nicht. |
8882. | Ein Schandbrocken ist bald gegessen. |
8883. | Wer sich der Schande rühmt, ist nicht der Ehre wert. |
8884. | Wer sich selbst schändet, den lobt niemand. |
8885. | Niemand schändet sein eigen Gesicht. |
8886. |
Sag von dir selber keine Schand, |
8887. |
Es ist bald geendet, |
8888. | Ein wenig Schande wärmt und macht schöne Farbe. |
8889. | Schandtaten lassen sich mit Schandworten nicht gutmachen. |
8890. | Was schändlich ist zu tun, ist auch nicht schön zu sagen. |
8891. | Das ist schändlich: wenn die Kuh ins Wasser sch– und nicht aufs Land. |
8892. | In Schandau hat alle meißnische Ehr und Redlichkeit ein Ende. |
8893. | Setze nicht alles auf eine Schanze. |
8894. | Allzuscharf macht schartig. |
8895. | Was nicht zum Schneiden taugt, kann man nicht scharf schleifen. |
8896. | Vom Schatten und vom Lobe wird man weder größer noch kleiner. |
8896a. | Ein kleiner Mann macht oft einen großen Schatten. |
8897. | Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. |
8898. | Verborgner Schatz liegt sicher. |
8899. | Verborgner Schatz ist der Welt nichts wert. |
8900. |
Begrabner Schatz, verborgner Sinn |
8901. | Aller Schatz unter der Erde, tiefer als der Pflug geht, ist Regale. |
8903. | Was hilft das Anschauen, wenn ich's nicht brauchen darf? |
8902. | Sieh dich wohl für, Schaum ist kein Bier. |
8920. | Besser scheel denn blind. |
8904. |
Hast du's nicht mit Scheffeln, |
8905. | Ich will dir auch einmal eine Scheibe einsetzen. |
8906. | Die Scheide fürchtet keinen Degen. |
8907. | Es ward wohl schon eher eine üble Scheide gefunden, darin ein guter Degen steckte. |
8908. | Wider Willen kann man dem andern das Schwert nicht in die Scheide stecken. |
8909. | Scheiden und meiden tut weh. |
8910. |
Scheiden bringt Leiden, |
8911. | Schein trügt. |
8912. |
Der Schein betrügt, |
8913. |
Viel Schein, |
8914. |
Die Dinge scheinen, |
8915. | Was nicht scheint, das gilt nicht. |
8916. | Er trägt ein Scheit im Rücken. |
8917. | Was nicht Scheite gibt, gibt Knüppel. |
8918. | Sch– macht Hunger. |
8918a. | Sch–, sagte Cicero und verschwand im Nebel. |
8918b. | Wenn die Bauern Eis sch–, dann muß es kalt sein. |
8919. | Da geht es alle hin, sagte Sch–insbett. |
8921. | Sie reden ein ganz Sester voll Schelfen, man findet nicht drei Nüsse darunter. |
8922. | Jeder hat seine Schelle. |
8923. | Er ist nicht so gar voll Schellen als ein Schlittengaul. |
8924. | Man meint, er sei schellig worden. |
8925. | Das geht über den Schellenkönig! |
8926. | Ein Schelm macht's besser, als er kann. |
8927. | Ein Schelm gibt mehr, als er hat. |
8928. | Schelme haben süßes Fleisch. |
8929. | Je ärger Schelm, je besser Glück. |
8930. | Schelm und Dieb der letzte! |
8931. | Salbe den Schelm, so sticht er dich; stich den Schelm, so salbt er dich. |
8932. | Lieber sich zum Schelm schlafen als sich zum Schelm arbeiten. |
8933. | Der Schelm hat's Schelten auf der Straße verloren. |
8934. | Er ist mit Schelm gefüttert. |
8935. | Er hat ein Schelmenbein im Rücken. |
8935a. | Es ist den Schelmen nicht zu trauen. |
8936. | Er kommt vom Schelmen auf den Dieb. |
8937. | Er sieht einem Schelm gleicher als einem Entvogel. |
8938. | Schelten ist erlogen. |
8939. | Scheltworte sind gemeinlich erlogen. |
8939a. | Es kann mich niemand weniger schelten, als ich bin. |
8940. | Schelten und Schlagen hat kein Recht. |
8941. | Schelten steht übel, wo man helfen soll. |
8942. |
Schelten in Not |
8943. |
Es ist leichter gescholten |
8944. | Besser ein wenig Schelten als viel Herzeleid. |
8945. | Schilt, daß du noch zu loben Platz hast. |
8946. | Schilt und lobe nicht zu geschwinde. |
8947. | Schilt keinen und lobe die Geschickten. |
8948. |
Wer schilt, was er begehrt, |
8949. | Man muß den Schemel brauchen, wo keine Bank ist. |
8950. | Die Schemel wollen auf die Bänke steigen. |
8951. | Schenk ist gestorben, Gebhart verdorben. |
8952. |
Schenk ist tot, |
8953. | Schenk und Umsonst sind gestern gestorben. |
8954. | Der Schenk ist tot, der Wirt lebt noch. |
8955. | Der Schenker ist gestorben, der Henker lebt noch. |
8956. | Schenken und sch– fängt mit einem Buchstaben an. |
8957. | Schenken reicht nicht. |
8958. | Hans Schenk hat Gunst bei Hofe. |
8959. | Schenken hat keinen Boden. |
8960. | Schenken und wiederschenken erhält die Freundschaft. |
8961. |
Schenken |
8962. | Schenken heißt angeln. |
8963. |
Das Schenken pflegt's mit sich zu bringen, |
8964. | Es ist alles gut genug, was geschenkt wird. |
8965. | Wer schenken will, der schenke was Guts, so weiß man's ihm Dank. |
8965a. | Geschenkt und wieder genommen ist gestohlen. |
3479. |
Geschenke |
3480. |
Geschenke |
3481. |
Geschenke |
3482. | Geschenk macht leibeigen. |
3483. | Geschenke halten die Freundschaft warm. |
3484. | Geschenke müssen sich gleich bleiben oder wachsen. |
3485. | Geschenkt und wieder genommen ist schlimmer als gestohlen. |
3486. | Was nichts taugt, ist geschenkt zu teuer. |
8966. | Die Schenkel empfinden's wohl, wenn man reitet. |
8967. | Er traut seinen Schenkeln mehr als seinen Händen. |
8968. | Aus den Scherben erkennt man den Topf – und aus dem Weisch das Getreide. |
8969. | Scherz will Ernst haben. |
8970. | Aus Scherz kann leicht Ernst werden. |
8971. | Im Scherz klopft man an, und im Ernst wird aufgemacht. |
8972. | Wenn der Scherz am besten ist, soll man aufhören. |
8973. | Es ist ein grober Scherz, der die Taschen leert. |
8974. |
Scherz ohne Salz |
8975. |
Scherzen mit Maßen |
8976. | In Scherz und Spiel spricht man oft die Wahrheit. |
8977. | Ehre, Glauben und Augen leiden keinen Scherz. |
8978. | Wer Scherz ausgibt, muß Scherz einnehmen. |
8979. | Wer scherzen will, soll auch Scherz verstehen und aufnehmen. |
8979a. | Beim Scherzen ist keine Ehrerbietung. |
8980. | Scherz soll Schaf-, nicht Hundezähne haben. |
8981. |
Besser Scheu |
8981a. | Was einer scheut, das muß er haben. |
8982. | In eine leere Scheuer kommt keine Maus. |
8983. | Wenn alte Scheuern brennen, hilft kein Löschen. |
8984. |
Was sein soll, |
8985. | Schick dich in die Zeit! |
8986. | Schickelmann wohnt an der Straße. |
8987. | Wer nirgend anstoßen will, muß Schickelmann fragen. |
8988. | Seinem Schicksal mag niemand entrinnen. |
8989. | Seinem Schicksal soll man nicht widerstreben. |
S – Schicksal Schief – Schwarz Schwatzen – Spiegel Spiel – Szepter
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