A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z

W – Weib       Weich – Wirf       Wirt – Wüst

 


11671.

Wie der Wirt, so der Gast.

11672.

Zeige mir den Wirt, ich zeige dir den Gast.

11673.

Wie der Wirt, so schickt ihm Gott die Gäste.

11674.

Kein Wirt steckt den Reif aus eines Gastes wegen.

11675.

Wo der Wirt vor der Türe steht, da sind nicht viel Gäste.

11676.

Der Wirt ist der beste,
Der mehr trinkt als die Gäste.

11677.

Der Wirt schiert den Wirt nicht.

11677a.

Caute, caute, ihr Gesellen, der Wirt versteht auch Latein.

11678.

Wo die Wirte Hahnrei sind, da kehren die Gäste gern ein.

11679.

Ist die Wirtin schön, ist auch der Wein schön.

11680.

Je schöner die Wirtin, je schwerer die Zeche.

11681.

So die Wirte lachen,
Gib acht auf deine Sachen.

11682.

Vor lachenden Wirten und weinenden Pfaffen hüte dich.

11683.

Beim Wirt muß man für das Lachen bezahlen.

11684.

Ein schlechter Wirt, der nicht eine Zeche borgen kann.

11685.

Besser beim Wirt als beim Wirtlein.

11686.

Lieber dem Wirt als dem Apotheker.

11687.

Das Wirtshausschild mahnt andere einzukehren und bleibt selbst draußen.

11688.

Was der Wirt schenkt, hängt er am Schild aus.

11689.

Lauf hin, wohin du willst, du wirst überall den Wirt daheim finden.

11690.

Wirte und Huren bezahlt man vor dem Zapfen.

11691.

Wirten und Huren darf man nichts schuldig bleiben.

11692.

Mit dem Wirt ändert sich das Haus.

11693.

Der Wirt läßt die Weine Hochzeit machen.

11694.

Wie sollen die Wirte in den Himmel kommen, die unserm Herrgott seine Kunst abgelernt?

11695.

Er fragt den Wirt, ob er guten Wein hat.

11696.

Wissen ist leichter als tun.

11697.

Das Wissen hilft nichts, wenn man nicht darnach tut.

11698.

Viel Wissen macht Kopfweh.

11699.

Wüßt' ein Mensch recht, wer er wär',
Er würde fröhlich nimmermehr.

11700.

Nicht viel wissen, sondern viel tun ist wohlgetan.

11700a.

Die Alten hatten Gewissen ohne Wissen, wir heutzutage haben das Wissen ohne Gewissen.

11701.

Viele wissen viel, niemand alles.

11702.

Viele wissen viel, aber sich selbst nicht.

11703.

Viele wissen viel, aber sich selbst hat niemand ausgelernt.

11704.

Sich wissen ist viel wissen, Gott wissen ist alles wissen.

11705.

Viel Wissen,
Wenig Gewissen.

11706.

Wer alle Dinge wüßte, der täte darnach.

11707.

Man muß alles wissen, aber nicht alles zu Bolzen drehen.

11708.

Wer alles wissen will, weiß gewöhnlich nichts.

11709.

Wer alles vorher wüßte, würde bald reich.

11710.

Was du allein willst wissen, das sage niemand.

11711.

Was dreie wissen, wissen hundert.

11712.

Wer's wissen soll, erfährt's zuletzt.

11713.

Was wir nicht wissen sollen,
Das sollen wir nicht wissen wollen.

11714.

Ohne Wissen, ohne Sünde.

11715.

Wissen, Wollen, Können macht 'nen guten Meister.

11716.

Wer will wissen, was er sei,
Schelte seiner Nachbarn zwei oder drei:
Werden's ihm die drei vertragen,
So wird es ihm der vierte sagen.

11717.

Was ich nicht weiß,
Macht mich nicht heiß.

11718.

Was ich nicht weiß, darf ich nicht verantworten.

11719.

Wer nichts weiß, dem entfällt auch nichts.

11720.

Es weiß niemand davon als die jungen Kinder und die alten Leute.

11721.

Davon weiß niemand außer Gott und Menschen.

11721a.

Es weiß es niemand als Kirchenmarktleut.

11722.

Das hab ich schon gewußt, als meine Schuhe noch drei Sechser kosteten.

11723.

Wer weiß, wem der Vater den Schimmel schenkt?

11723a.

Man weiß nicht, wen der Herr schickt.

11724.

Man ward nig eer weeten,
Eer man is half versleeten.

11725.

Alles hat seine Wissenschaft, sagte das kleine Mädchen, da hatt' es das Licht mit dem H– ausgepustet.

11726.

Gott kann nicht wittern, daß es jedem gefällt, sonst kann er alles.

11727.

Frei um die Witwe, dieweil sie noch trauert.

11728.

Einer Witwe Andacht währt nicht länger, als bis sie einer aufnestelt.

11729.

Ein Witwer eine Witwe nahm,
Der Teufel zu seiner Großmutter kam.

11730.

Man sieht nicht mit einem schmutzigen Maul zum Fenster hinaus, man habe denn einen reichen Witwer geheiratet.

11730a.

Ein Witwer ist ein Stecken ohne Rebe.

11730b.

Eine Witwe ist ein niedriger Zaun, worüber alles springt.

11731.

Witz kommt nicht vor Jahren.

11732.

Früher Witz, früher Aberwitz.

11733.

Frühzeitiger Witz ist Vorwitz.

11734.

Steif dich nicht auf deinen Witz.

11735.

Witz
Litz (wenig),
Übler Sitz.

11736.

Witz
Kann für das Unglück litz.

11737.

Gelehrter Witz
Ist selten nütz.

11738.

Wer des Tags witzig ist, den hält man nachts nicht für einen Narren.

11739.

Man witzigt einen nur einmal.

11740.

Es gilt keine andere Ware, wo Witzbold die seine auslegt.

11741.

Die Woche zwier,
Macht des Jahres hundertvier,
Schadet weder mir noch dir.

11742.

Ist die Woche wunderlich,
Ist der Freitag absunderlich.

11743.

Ist's in der ersten Woche heiß,
So bleibt der Winter lange weiß.

11744.

Wohl und übel, untereinander, wie es kommt.

11745.

Allen Wohl und niemand Wehe.

11746.

Es ist besser zweimal wohl als einmal übel.

11746a.

Halt dich wohl und fürcht dich übel.

11747.

Wem wohl ist, der bleibe.

11748.

Wem wohl ist, der schweige.

11749.

Ist dir wohl, so bleib davon.

11750.

Wohlerzogen
Hat nie gelogen.

11751.

Wohlfeil kostet viel Geld.

11751a.

Wohlfeil kramen, nichts verschenken.

11752.

Wohlschmack
Bringt Bettelsack.

11753.

Tu wohl, sieh nicht wem,
Das ist Gott angenehm.

11754.

Wohl oder besser tun ist niemand verboten.

11755.

Wer wohltut, darf nicht umsehen.

11756.

Wer wohltut, lobt sich wohl.

11757.

Wohltun ist bald tun.

11758.

Wohlgetan
Ist viel getan.

11759.

Wer wohltut, braucht keinen Kranz auszuhängen.

11760.

Wohltun und übel hören ist königlich.

11761.

Wohlgetan überlebt den Tod.

11762.

Wohltaten schreibt man nicht in den Kalender.

11763.

Man vergißt nichts so bald als Wohltaten.

11764.

Unzeitige Wohltat hat keinen Dank.

11765.

Wohltun trägt Zinsen.

11766.

Mit Wohltun gewinnt man den ärgsten Feind.

11767.

Wohltat annehmen ist Freiheit verkaufen.

11768.

Wohltat ist gar bald vergessen,
Übeltat hart zugemessen.

11768a.

Wohlerhalten verliegt sich nicht.

11768b.

Der Wolf kann nicht schmeicheln.

11769.

Der Wolf frißt kein Ziel.

11770.

Es hat noch kein Wolf einen Winter gefressen.

11771.

Frißt der Wolf ein ganzes Schaf, so frißt er auch ein Ohr davon.

11772.

Der Wolf frißt auch die gezählten (gezeichneten) Schafe.

11773.

Der Wolf beißt das Schaf um eine Kleinigkeit.

11774.

Der Wolf findet leicht eine Ursache, wenn er das Schaf fressen will.

11775.

Es ist ein albern Schaf, das dem Wolf beichtet.

11776.

Es grüßt kein Wolf ein Lamm.

11777.

Lamm, Lamm! ist des Wolfes Vesperglocke.

11778.

Der Wolf schnappt nach dem Lamm noch, wenn ihm die Seel ausgeht.

11779.

Wenn das Schaf gestohlen ist, so sagt der Schäfer: der Wolf hat's getan.

11780.

Dem schlafenden Wolf läuft kein Schaf ins Maul.

11781.

Ein Wolf im Schlaf
Fing nie ein Schaf.

11782.

Wer des Wolfes schont, der gefährdet die Schafe.

11783.

Wölfe raten den Schafen nicht, was ihnen zuträglich ist.

11784.

Wo der Wolf Schafhirt ist, da geht es nicht bloß an die Wolle, sondern auch ans Fell.

11785.

Wo der Wolf wird der Hirt,
Da sind die Schafe verirrt.

11786.

Wo der Wolf weidet die Herd,
Sind die Schäflein bald verzehrt.

11787.

Der Wölfe Tod ist der Schafe Heil.

11788.

Oft ist eines Wolfes Herz bedeckt mit Schaffellen.

11789.

Wenn der Wolf das Schaf heiratet!

11790.

Wenn der Wolf die Geißen beten lehrt, frißt er sie fürs Lehrgeld.

11790a.

Wenn der Wolf psalmodiert, gelüstet ihn der Schafe.

11791.

Er jagt dem Wolf das gefressene Schaf ab.

11792.

Besser, es fresse mich ein Wolf als ein Schaf.

11792a.

Wenn der Wolf gefangen ist, stellt er sich wie ein Schaf.

11792b.

Nicht um meinetwillen, sagt der Wolf, aber ein Schaf schmeckt doch gut.

11793.

Der schreit zu langsam, den der Wolf erwürgt.

11794.

Bliebe der Wolf im Walde, so würd' er nicht beschrien.

11795.

Ließe der Wolf sein Laufen, das Volk ließe sein Rufen.

11795a.

Der Wolf kreist nicht, daß er Mücken fange.

11796.

Es muß ein junger Wolf sein, der nie ein Geschrei gehört hat.

11797.

Wer beim Wolf zu Gevatter stehen will, muß einen Hund unterm Mantel haben.

11798.

Zu Wolfsfleisch gehört ein Hundszahn.

11799.

Man muß zuvor eine Grube machen, wenn man den Wolf fangen will.

11800.

Was ein Wolf gebissen oder ein Pfaffe, das heilt hart.

11800a.

Wen der Wolf rächt, ist wohl gerochen.

11801.

Wenn man unter den Wölfen ist, muß man mit ihnen heulen.

11802.

Wer mit den Wölfen essen will, muß mit den Wölfen heulen.

11803.

Bei Wölfen und Eulen
Lernt man heulen.

11804.

Wenn man vom Wolfe spricht, ist er nicht weit.

11805.

Wenn man vom Wolfe redet, guckt er über die Hecke.

11805a.

Wenn man vom Wolf redet, so sieht man [von] ihm den Schwanz.

11806.

Wenn man den Wolf nennt,
So kommt er gerennt.

11807.

Ich schweige – der Wolf ist mir nicht fern.

11808.

Wolf und Fuchs haben ungleiche Stimmen, aber gleichen Sinn.

11809.

Wolfes Mut
Ward nimmer gut:
Jahre nehmen ihm die Haar,
Aber nicht die Bosheit gar.

11809a.

Wie der Wolf behäutet ist, wird er wohl behaaren.

11810.

Der Fuchs ändert den Balg
Und bleibt ein Schalk;
Der Wolf ändert das Haar
Und bleibt, wie er war.

11810a.

Der Wolf wird älter, aber nicht besser.

11811.

Ein Wolf und eine Hure bessern nicht.

11812.

Ein Wolf kennt den andern wohl.

11813.

Wenn ein Wolf den andern frißt, ist Hungersnot im Walde.

11814.

Ein Wolf beschreit den andern nicht.

11814a.

Was dem Wolf in die Kehle kommt, ist alles verloren.

11814b.

Es beißt kein Wolf den andern.

11815.

Man kennt den Wolf am Gang,
Die Glock am Klang,
Den Franziskaner am Strang,
Den Bauer an der Gabel,
Den Advokaten am Schnabel.

11816.

Wenn der Wolf altet, reiten ihn die Krähen.

11817.

Wölfe tragen auch die weisen Hündlein ins Holz.

11818.

Nicht alle Wolken regnen.

11819.

Trübe Wolken sind selten ohne Regen.

11820.

Was kümmern uns Wolken und Schnee vom vorigen Jahr?

11821.

Wenn nicht, wie wir wollen, so doch, wie wir können.

11831.

Wollt ihr einen Trunk? sagen die von Worms.

11821a.

Man muß scheren, wo Wolle ist.

11822.

Nach Wolle ging schon mancher aus
Und kam geschoren selbst nach Haus.

11823.

Wolle liegt sich zu Mist,
Flachs liegt sich zu Seide.

11824.

Wer nicht auf dem Wollsack liegen mag, dem wird der Strohsack.

11824a.

Wollust hat ein schön Gesicht und ein besch– Gesäß.

11825.

Wollust hat keine Ohren.

11826.

Wollust pfeift dem Fleisch zum Tanz.

11827.

Wollust nährt Sünde.

11828.

Wollust ist der Sünden Köder.

11829.

Wollust
Bringt Unlust.

11830.

Wollust,
Freud Verlust.

11830a.

Wollust ist ein böser Zundel.

11832.

Worte tun's nicht.

11833.

Worte füllen den Sack nicht.

11834.

Worte sind keine Taler.

11835.

Worte sind nicht Stüber.

11836.

Ein Wort ist ein Hauch, ein Hauch ist Wind.

11837.

Worte backen nicht Küchlein.

11838.

An Worten und ungenetztem Tuche geht viel ein.

11839.

Worte schlagen kein Loch in den Kopf.

11840.

Ein Wort ist kein Pfeil.

11841.

Wörter sind auch Schwerter.

11841a.

Viel Wort,
Ein halber Mord.

11842.

Worte sind gut, aber Hühner legen Eier.

11843.

Dir ist es in Worten wie manchem im Sinn.

11844.

Er bleibt bei seinen Worten wie ein Pelz auf dem Ärmel.

11845.

Er bleibt bei seinen Worten wie der Hase bei der Trommel (bei seinen Jungen).

11846.

Wär' sein Wort eine Brücke, ich ginge nicht darüber.

11847.

Niemand will ein Sklave seiner Worte sein.

11848.

Von Worten zu Werken ein weiter Weg.

11849.

Viel Worte, wenig Werke.

11850.

In Worten zart,
Zu Werken hart.

11851.

Folget meinen Worten, aber nicht meinen Werken.

11852.

Große Worte, kleine Werke.

11853.

Große Worte und nichts dahinter.

11854.

Große Worte und Federn gehen viel auf ein Pfund.

11855.

In viel Worten ist viel Sünde.

11856.

Je weniger Worte, je besser Gebet.

11857.

Schöne Worte helfen nicht,
Wo das Wort nicht kommt ans Licht.

11858.

Schöne Worte machen den Gecken fröhlich.

11859.

Mit glatten Worten täuscht man die Leute.

11860.

Schöne Worte, böser Kauf.

11861.

Schöne Worte gemacht ist halb verkauft.

11862.

Schöne Worte machen den Kohl nicht fett.

11863.

Schöne Worte helfen viel und kosten wenig.

11864.

Gutes Wort findet gute Statt.

11865.

Gut Wort
Find't guten Ort.

11866.

Ein gut Wort richtet mehr aus als ein Fähnlein Landsknechte.

11867.

Mit Worten richtet man mehr aus als mit Händen.

11868.

Worte tun oft mehr als Schläge.

11868a.

Aufs Wörtlein folgen Streiche.

11869.

Ein Wort dringt so tief als sieben Briefe.

11870.

Wer um gute Worte nichts gibt, bei dem helfen auch Schläge nichts.

11871.

Ein Wort ist genug für den, der's merken mag.

11872.

Was schadet ein gut Wort? Darf man's doch nicht kaufen.

11873.

Worte darf man nicht kaufen.

11874.

Freundliche Worte machen die Zähne nicht stumpf und ein helles Ansehen.

11875.

Gutes Wort ist halbes Futter.

11876.

Worte speisen und tränken auch.

11877.

Ein tröstliches Wort ist Arznei dem Trauernden.

[11878.

fehlt bei Simrock.]

11879.

Ein tröstlich Wort ist des Gemütes Speise.

11880.

Höfliche Worte vermögen viel und kosten wenig.

11880a.

Ein gutes Wort kostet nichts.

11881.

Gute Wort ohne Gunst
Ist ein Stück von Judas' Kunst.

11882.

Die Worte sind gut, sprach der Wolf, aber ich komm ins Dorf nicht.

11883.

Allzu gute Worte haben wenig Glaubens.

11884.

Mit guten Worten fängt man die Leute.

11885.

Gute Worte müssen böse Ware verkaufen.

11886.

Ein Wort gibt das andere.

11886a.

So manches Wort, so manche Antwort.

11887.

Kurze Worte haben Ende.

11888.

Ein Wort ein Wort, ein Mann ein Mann.

11888a.

Ein Mann ein Wort, ein Wort ein Mann.

11889.

Aus kleinen Worten oft großer Zank.

11890.

Man nimmt den Mann beim Wort und den Hund beim Schwanz.

11890a.

Man faßt das Pferd beim Zaum, den Mann beim Wort.

11891.

Der Mann ist nicht besser als sein Wort.

11892.

Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören.

11893.

Wider spitze Worte gehören verharschte Ohren.

11894.

Die Wahrheit bedarf nicht viel Worte, die Lüge kann nie genug haben.

11895.

Man muß die Worte nicht auf die Goldwaage legen.

11896.

Es soll einer neunmal ein Wort im Mund umkehren, eh er es sagt.

11897.

Wenn das Wort heraus ist, ist es eines andern.

11898.

Man hört an den Worten wohl, was Kaufmannschaft er treibt.

11899.

An dem Wort erkennt man Toren
Wie den Esel an den Ohren.

11900.

Man kennt den Esel an den Ohren,
An den Worten kennt man Toren.

11901.

's ist ärger als der tolle Wrangel.

11901a.

Wucher und Geiz hindern Gottes Segen.

11902.

Wucher greift um sich wie Krebsschaden.

11903.

Wucher hat schnelle Füße, er läuft, eh man sich umsieht.

11904.

Wenn der Wucherer stirbt, freuen sich viere: der Erbe wegen des Geldes, der Glöckner wegen der Leiche, der Arme wegen des wohlfeilen Brots und der Teufel um die Seele.

11905.

Wer sagt, daß Wucher Sünde sei,
Der hat kein Geld, das glaube frei.

11906.

Wer sagt, daß Wucher nicht Sünde sei,
Der hat keinen Gott, das glaub mir frei.

11907.

Wer wissen will, was Wucher fresse,
Der fahr' nach Frankfurt auf die Messe.

11908.

Wucher ist mir verboten, es fehlt mir an der Hauptsumme.

11909.

Gott und der Erde ist gut auf Wucher leihen, sie zahlen reichlich.

11910.

Alte Wunden bluten leicht.

11911.

Alte Wunden soll man nicht aufreißen.

11912.

Auch geheilte Wunden lassen Narben zurück.

11913.

Die Wunden heilen übel, die man sich selber schlägt.

11914.

Was zeitig wund wird, das ficht sein Lebtage gern.

11915.

Wenn der Kopf wund ist, verbindet man umsonst die Füße.

11916.

Wünschen fördert keine Arbeit.

11917.

Von Wünschen ward noch niemand reich.

11918.

Wenn Wünschen hülfe, wären alle reich.

11919.

Die viel wünschen, werden oft reich.

11919a.

Wer viel wünscht, dem fehlt viel.

11920.

Es gehn viel Wünsche in einen Sack.

11921.

Wünscher und Woller sind keine guten Haushälter.

11922.

So man in die eine Hand wünscht und in die andere pfeift, hat man in beiden gleich viel.

11923.

Was man wünscht, das glaubt man gern.

11924.

Würden,
Bürden.

11925.

Der erste Wurf taugt nichts.

11926.

Trifft der erste Wurf nicht, so fällt die Birn vom andern.

11927.

Wenn der Wurf aus der Hand ist, ist er des Teufels.

11928.

Das war ein Wurf, sagte Hans, da schmiß er seine Frau zum Dachfenster hinaus.

11929.

Viel Werfen bringt allerlei Würfel.

11930.

Würfelspiel ist nicht Andacht.

11931.

Der Teufel schuf das Würfelspiel.

11932.

Würfel, Weiber, Federspiel
Haben der Treue selten viel.

11933.

Wer im Finstern doppelt, verliert die Würfel.

11934.

Jeder hat seinen Wurm.

11935.

Kein Wurm so klein, er krümmt sich, wenn er getreten wird.

11936.

Wenn man den Wurm tritt, so krümmt er sich.

11937.

Wurst wider Wurst.

11938.

Es heißt immer: Wurst wider Wurst und der Magd ein Trinkgeld.

11939.

Wurst wider Wurst und einen Zipfel zu.

11940.

Wurst wider Wurst, sagte der dicken Annemarie ihr Mann, da küßte er des Pastors Köchin.

11941.

Man muß die Wurst nach der Speckseite werfen.

11942.

Brätst du mir die Wurst,
So lösch ich dir den Durst
(sagt der Kellner zum Koch).

11943.

Von einer Wurst kommt ein ganz Haus voll Rauch.

11944.

Grade wie bei uns zuland
Hängt man die Wurst auch an die Wand.

11945.

Das gibt nicht Speck in die Würste.

11945a.

Es paßt ihm wie dem Hund die Wurst.

11945b.

Eine gebratene Wurst hat zwei Zipfel.

11946.

Die Württemberger haben die Himmel im Stalle und die Ingel im Hemmel.

11947.

Aus böser Wurzel üble Frucht.

11948.

Wust heraus, laß den Unflat ein!

11949.

Wüst tut wüst.

 


W – Weib       Weich – Wirf       Wirt – Wüst

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