A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z

S – Schicksal       Schief – Schwarz       Schwatzen – Spiegel       Spiel – Szepter

 


9344.

Die viel schwatzen, lügen viel.

9344a.

Wer gern frägelt, schwatzt auch gern.

9345.

Wer übel schwatzt, verliert ein gutes Schweigen.

9346.

Böse Geschwätze verderben gute Sitten.

3497.

Bös Geschwätz verderbt gute Sitten.

9347.

Schweigen ist das beste.

9348.

Schweigen ist der Deckel auf dem Hafen.

9349.

Schweigen und denken
Mag niemand kränken.

9350.

Schweigen schadet selten.

9351.

Mit Schweigen verred't (verrät) sich niemand.

9352.

Von Schweigen tut dir die Zunge nicht weh.

9353.

Schweigen ist Kunst,
Klaffen bringt Ungunst.

9354.

Schweigen ist für viel Unglück gut.

9355.

Schweig, leid und vertrag,
Dein Unglück niemand klag.

9356.

Harren, sehn und schweigen verhütet manchen Krieg.

9357.

Schweigen ist auch eine Antwort.

9358.

Schweigst du stille,
So ist's dein Wille.

9359.

Wer schweigt, bejaht.

9360.

Wer schweigt, der folgt.

9361.

Schweigend Mann, lobend Mann.

9362.

Manches Schweigen ist eine beredte Antwort.

9363.

Mit Stillschweigen antwortet man viel.

9364.

Schweigen ist oft besser als sich verantworten.

9365.

Lern schweigen, so kannst du am besten reden.

9366.

Der kann nicht reden, der nicht kann schweigen.

9367.

Schweig oder red etwas, das besser ist denn Schweigen.

9368.

Könnte der Narr schweigen, so wär' er weis.

9369.

Es ist Zeit zu reden, Zeit zu schweigen.

9370.

Wer zur Schweigenszeit redet, schlägt den Wind und predigt den Tauben.

9371.

Zwei können wohl schweigen, so man einen davontut.

9372.

Schweig, was du willst, daß andere schweigen.

9373.

Verschweige, was du tun willst, so kommt dir niemand dazwischen.

9374.

Wie soll der andere Leute heißen schweigen, der selbst nicht schweigen kann?

9375.

Schweigen steht den Weibern wohl.

9376.

Kein Kleid steht den Weibern besser als Schweigen.

9377.

Für die Weiber ist Schweigen
Härter als Säugen.

9378.

Wohl schweigen ist eine größere Kunst als wohl reden.

9379.

Schweigen ist gut, besser reden, wer's kann.

9380.

Schweigen tut nicht allweg gut.

9381.

Durch Schweigen verdirbt viel Freundschaft.

9382.

Schweigendem Mund ist nicht zu helfen.

9383.

Mit Schweigen verschweigt man die Freunde.

9384.

Schweig, Herz, und rede, Maul.

9385.

Es mag einer seine Sache verschweigen, wenn er will.

9386.

Viel Schweine machen den Trunk dünn.

9387.

Man mästet das Schwein nicht um des Schweines willen.

9388.

Wer will hadern um ein Schwein,
Nehm' die Wurst und lass' es sein.

9389.

Schweine kümmern sich nicht um köstliche Salben.

9390.

Er gibt gern zu essen, aber nur seinen Schweinen.

9391.

Wo haben wir zusammen die Schweine gehütet?

9392.

Alte Schweine haben harte Mäuler.

9393.

Schweißwasser gibt guten Mörtel.

9394.

Wer seines Schweißes genießen will, muß ihn warm zudecken.

9395.

Schweizer für Geld.

9396.

Als Demut weint' und Hoffart lacht',
Da ward der Schweizerbund gemacht.

9397.

Stirbt der Schweizer heut, morgen ist er tot.

9398.

Das Schwerste muß am meisten wiegen.

9399.

Ein Schwert wetzt das andere.

9400.

Ein Schwert hält das andre in der Scheide.

9401.

Hast du ein Schwert, so haben wir Hellebarten.

9402.

Mein Schwert schneidet auch.

9403.

Mehr sind verdorben,
Als vom Schwert gestorben.

9404.

Mancher hütet sich vor dem Schwert und kommt an den Galgen.

9405.

Man soll ein gut Schwert nicht in alle Scheiden probieren.

9406.

Schwieger,
Tiger.

9407.

Schwiegermutter,
Tigermutter.

9408.

Schwiegermutter,
Teufels Unterfutter.

9409.

Die Schwieger liebt nie die Schnur.

9410.

Eine Schwieger und Sohnsfrau sollte man nicht zusammen malen.

9411.

Die Schwieger weiß nicht, daß sie Schnur gewesen.

9412.

Die beste Schwiegermutter auf der Gänseweide (oder die ein grün Kleid anhat).

9412a.

Schwieger und Geschweien
Sind krumme Schalmeien.

9413.

Schwiele an der Hand hat mehr Ehre denn ein goldener Ring am Finger.

9414.

Die besten Schwimmer ertrinken, und die besten Klimmer brechen den Hals.

9415.

Tiefe Schwimmer, Hohe Klimmer
Sterben auf den Betten nimmer.

9415a.

St. Jan
Will einen han,
Einen Schwimmer
Oder einen Klimmer.

9416.

Die besten Schwimmer ersaufen, und die besten Fechter werden erschlagen.

9417.

Gute Schwimmer ertrinken gar.

9418.

Wer nicht schwimmen kann, gehe nicht ins Wasser.

9419.

Geh nicht tiefer ins Wasser, als du schwimmen kannst.

9420.

Man lernt nicht schwimmen, bis einem das Wasser ins Maul läuft.

9421.

Neben dem Schiff ist gut schwimmen.

9422.

Schwingen wachsen im Fluge.

9423.

Wer nicht schwitzt, den soll man reiben,
Wer nicht arbeitet, den soll man treiben.

9424.

Hoch schwören zeigt tiefe Lügen.

9425.

Wo du hörst hohe Schwüre,
Steht Lüge vor der Türe.

9426.

Wer recht schwört, betet recht.

9427.

Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten.

3502.

Besser geschworen
Als verloren.

9429.

Der heilige Sebastian ist gut, sprach der Mönch: wie ich auch mit ihm teile, so schweigt er und ist zufrieden.

9430.

Meiner Sechse!

9430a.

Sechse sind kein Galgen voll.

9431.

Sechse treffen,
Sieben äffen.

9432.

Man muß nicht mit sechsen fahren, wenn man nur Futter für zweie hat.

9433.

Wer auf der See ist, hat den Wind nicht in der Hand.

9434.

Auf großen Seen sind große Wellen.

9435.

Der erste und letzte, die über den See gehn, ertrinken.

9436.

Lobe die See und bleib auf dem Lande.

9437.

Um bald ein Bettler zu werden, muß man zur See handeln.

9437a.

Die Seegroppen sterben nicht, sie ertrinken.

9438.

Schöne Seele
Will reine Höhle.

9439.

Schöne Seelen finden sich.

9440.

Schwarze Seele in schönem Körper ist doppelte Gefahr.

9441.

Je mehr Seelen, je mehr Freude.

9442.

Seelsorger, Geldsorger.

9443.

Seelensorger,
Seelenworger.

9444.

Sie achten nicht der Seele, sondern des Säckels.

9448.

Unterm Segel ist gut rudern.

9449.

Am Gewäsche den Gimpel,
Den Segler am Wimpel!

9445.

Der Segen des Herrn macht reich.

9446.

Des andern Segen
Ist dem Neidischen ein Degen.

9447.

Er segnet sich zuerst wie die Pfaffen.

9450.

Sehen geht über Hören.

9451.

Sehen geht vor Hörensagen.

9452.

Ein Sehen ist besser denn zehen Hören.

9453.

Was das Aug nicht sehen will,
Da helfen weder Licht noch Brill.

9454.

Man muß sehen und nicht sehen.

9455.

Wenn man nicht sieht, stößt man leicht aneinander.

9456.

Wer schlecht sieht, soll desto besser tasten.

9457.

Was man nicht sieht, muß man greifen.

9458.

Sieh nicht über dich, sondern unter dich.

9459.

Man sieht einem an,
Was er hat getan.

9460.

Er darf sich sehen lassen, wie finster es auch ist.

9461.

Man schießt auch wohl mit schlaffer Sehne.

9462.

Er hat der Sehnen mehr an seiner Geige.

9463.

Man spinnt nicht allweg Seide.

9464.

Seid und Samt am Leibe löschen das Feuer in der Küchen aus.

9465.

So viel alte Seife, so viel alt Geld.

9466.

Seil aus Sand,
Wie hält das Band?

9467.

Mit kranken Seilen muß man gelinde ziehen.

9468.

Das Seil, womit man fangen will, muß gedreht sein.

9469.

Dem Seiler gerät's am besten, wenn's hinter sich geht.

9470.

Man muß vor sich sehen und hinter sich gehn wie die Seiler.

9471.

Sein
Ist über Schein.

9472.

Sei, was du scheinen willst.

9473.

Mehr sein als scheinen.

9476.

Wenn ein Ding sein soll, so hilft nichts dafür.

9477.

Das sein soll,
Das schickt sich wohl.

9478.

Was sein muß, das leide.

9479.

Was nicht ist, kann noch werden.

9474.

Jedem das Seine.

9475.

Jeder warte des Seinen.

9480.

Am Selbende erkennt man das Tuch.

9481.

Selbst ein gutes Kraut wächst aber nicht in allen Gärten.

9482.

Selbst getan ist bald getan.

9483.

Selb tut's gar, Heißen halb, Bitten ist vergeblich.

9484.

Selber ist der Mann.

9485.

Schau selbst nach deinem Dinge,
Willst du, daß dir gelinge.

9486.

Um einen Herren steht es gut,
Der, was er befiehlt, selber tut.

9487.

Wenn man selbst geht, betrügt einen der Bote nicht.

9488.

Wo der Mann nicht selbst kommt, da wird ihm sein Haupt nicht wohl gewaschen.

9489.

Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.

9490.

Ich kann mit allen Sinnen
Mir selber nicht entrinnen.

9491.

Wer sich selbst liebt allzusehr,
Den hassen andre desto mehr.

9492.

Wer sein selbst ist, der ist des Teufels Knecht.

9493.

Selber tun, selber haben.

9494.

Selbe täte, selbe habe.

9495.

Selbst eingebrockt, selbst ausgegessen.

9496.

Was ich selber tu,
Trau ich andern zu.

9497.

Sich selber loben ist Torheit, sich selber schänden ist Unsinn.

9498.

Wer sich selber schändet, den lobt niemand.

9499.

Wer sich selbst kitzelt, lacht, wann er will.

9500.

Sich selbst kennen ist die größte Kunst.

9501.

Selbst essen macht satt.

9502.

Rede nicht mit dir selber, sonst möchte man sagen, dein Zuhörer war' ein Narr.

9503.

Was selten,
Muß gelten.

9504.

Wer was will gelten, Der komme selten.

9505.

Selten ist angenehm.

9506.

Wer alles haben will, was die Augen sehen, der heißt Seltenreich.

9507.

Zu Geschäften braucht man den Senf nicht mitzubringen, man wird ihn finden.

9508.

Er sieht, als hätt' er Senf gegessen; wenn er lacht, fällt ein Turm um.

9509.

Sequester
Macht leere Nester.

9510.

Den St. Servatius
Begleitet St. Bonifacius.

9511.

Setz an! sagte Hans mit der wächsernen Nase.

9512.

Er spielt Nummer Sicher.

9513.

Sicherheit ist nirgends sicher.

9514.

Sicherheit ist des Unglücks erste Ursache.

9515.

Es ist bei ihm verschlossen
Wie Wasser in ein Sieb gegossen.

9516.

Eine böse Sieben.

9517.

Sie ist aus der siebenten Bitte.

9518.

Er riecht nach zweimal sieben.

9518a.

Im siebenten Grade endet die Sippe.

9519.

Wer von sieben redet, leugt gern.

9520.

Wo sieben essen, da ißt auch noch einer.

9521.

Die Siechen und Gesunden
Haben ungleiche Stunden.

9522.

Siechbett lehrt beten.

9523.

Das mögt ihr sieden oder braten!

9525.

Siegen
Kommt nicht von Liegen.

9526.

Sieg liebt Sorge.

9527.

Aller Sieg kommt von Gott.

9528.

Der Sieg ist bei den Überwundnen.

9529.

Die Frommen siegen
Im Erliegen.

9530.

Wer unterwegs erliegt, von dem singt man kein Siegerlied.

9531.

Der Sieg ist zu grob,
Der mit Blut liegt ob.

9532.

Silber auf der Tasche und keins drin ist des Teufels Arschwisch.

9533.

Simon und Judä
Hängt an die Stauden Schnee.

9533a.

Wenn Simon und Judä vorbei,
So rückt der Winter herbei.

9534.

Er scheint sehr simpel, ist gleich sein Mantel doppelt.

9535.

Singe, so lernst du singen.

9536.

Man kann nicht zumal singen und schlingen.

9537.

Singen
Will im Glase springen.

9538.

Singen und wenig schlingen macht dürren Hals.

9539.

Gute Singer,
Gute Schlinger.

9540.

Von Singen und Sagen
Läßt sich nichts zu Tische tragen.

9541.

Er kann weder singen noch sagen.

9542.

Wer nicht singen kann, mag pfeifen.

9543.

Wer im Singen zu hoch anfängt, kommt nicht aus.

9544.

Wer wenig kann, hat bald gesungen.

9545.

Singen kannst du? sing. Springen? spring:
Treib, was du kannst, das ist ein fein Ding.

9546.

Allein singen und allein dreschen ist eine langweilige Arbeit.

9547.

Hätten wir alle einen Sinn, wir liefen einen Weg.

9548.

Er hat alle Sinne bis auf fünf.

9549.

Schlechte Sitten machen gut Gesetz.

9550.

Alte Schuhe verwirft man leicht, alte Sitten schwer

9551.

Wer wohl sitzt, der rücke nicht.

9552.

Sitzest gut, so sitze fest,
Alter Sitz ist ja der best.

9553.

Ich sitze wohl, sagte die Katze, da saß sie auf dem Speck.

9554.

Übel gesessen ist halb gefastet.

3514.

Gut gesessen
Ist halb gegessen.

9555.

Lieber eine Schüssel mehr und bequem sitzen.

8772.

Skalieren gehört nicht auf die Kanzel.

9428.

Ein Skorpion ist gut für Skorpionsstiche.

9524.

Der Socher
Überlebt den Pocher.

9556.

Wenn du deinen Sohn mit Füßen treten willst, so zieh vorher die Schuh aus.

9557.

Sohnesweib haßt Mannesmutter.

9558.

Soldaten im Frieden sind Öfen im Sommer.

9559.

Soldaten sind des Feindes Trutz,
Des Landes Schutz.

9560.

Wenn Unfried ist in aller Welt,
Gilt der Soldat das meiste Geld.

9561.

Guter Soldat
Erwägt seine Tat.

9562.

Guter Soldat – hinter dem Ofen.

9563.

Soldaten, das sind gute Häute:
Haben sie kein Geld, haben's andre Leute.

9564.

Soldatenzähne tun den Bauern weh.

9565.

Soldaten können die Bürger und Bauern viel unmögliche Dinge lehren.

9566.

Soldaten, Wasser und Feuer, wo die überhand nehmen, da machen sie wüste Plätze.

9567.

Soldaten holen nur und bringen nichts.

9568.

Soldaten stehlen nicht, sie beuten nur.

9569.

Soldaten muß man wohl zahlen und wohl henken.

9570.

Wer mit Soldaten will Ehr erjagen,
Muß sie wohl zahlen und tüchtig plagen.

9571.

Soldatentod
Ist besser als Bettelbrot.

9572.

Wenn die Buben Soldaten spielen, so gibt's Krieg.

9573.

Der Sommer ist ein Nährer,
Der Winter ein Verzehrer.

9574.

Der Sommer gibt Korn, der Herbst gibt Wein;
Der Winter verzehrt,
Was beide beschert.

9575.

Wer im Sommer nicht arbeitet, muß im Winter Hunger leiden.

9576.

Wer im Sommer die Kleider verreißt, muß im Winter frieren.

9577.

Heiße Sommer und kalte Winter bringen keine böse Zeit.

9577a.

Wenn's im Sommer warm ist, so ist's im Winter kalt.

9577b.

Die gefährlichsten Sommer sind die fruchtbarsten.

9578.

Den Sommer schändet kein Donnerwetter.

9579.

Sommerroggen und Ziegenmist
Lassen den Bauern, wie er ist.

9580.

Sommersaat und Weiberrat gerät alle sieben Jahre einmal.

9581.

Es ist nichts so fein gesponnen,
Es kommt doch endlich an die Sonnen.

9582.

Die Sonne bringt es an den Tag.

9583.

Wenn die Sonne aufgeht, wird es Tag.

9584.

Es ist nicht not, daß man der Sonne mit Fackeln helfe.

9585.

Die Sonne schneuzen und ein alt Weib bessern sind zwei vergebne Dinge.

9586.

Überall geht des Morgens die Sonne auf.

9587.

Wo die Sonne aufgeht, da tagt es.

9588.

Wenn die Sonne aufgeht, so helf Gott dem Reif am Zaun.

9589.

Die Sonne scheint keinen Hunger ins Land.

9590.

Die Sonne hat noch keinen Bauern zum Lande hinausgeschienen.

9590a.

Sonnen warm
Macht niemand arm.

9591.

An die Berge scheint die Sonne zuerst.

9592.

Die Sonne scheint sich selber nicht.

9593.

Wem die Sonne scheint, der fragt nichts nach den Sternen.

9594.

Wenn die Sonne vom Himmel fiele, säßen wir alle im Dunkeln.

9595.

Die aufgehende Sonne hat mehr Anbeter als die untergehende.

9595a.

Am Sonntag bet und sing, am Werktag schaff dein Sach.

9596.

Was man des Sonntags spinnt, gerät nicht.

9596a.

Sonntagsgewinn sind Federn.

9597.

Wenn zwei Sonntage in einer Woche kommen.

9598.

Sonntag, kommst du morgen, wie gern wollen wir dich feiern!

9599.

Unserm Herrgott ist nicht zu trauen, sagte jener Bauer, da machte er Heu am Sonntag.

12390.

Sonntagsbeschäftigung macht Montagsarbeit.

9600.

Er ist eine Sonnenuhr, zeigt nur, solange die Sonne scheint.

9601.

Die Sonnenuhr zählt nur die heitern Stunden.

9602.

Sorge fällt nicht um.

9603.

Man sorgt sich eher alt als reich.

9604.

Sorgen macht graue Haare
Und altert ohne Jahre.

9605.

Sorge frißt den Weisen
Wie Rost das Eisen.

9606.

Sorg und Klage
Wächst alle Tage.

9607.

Alle Morgen
Neue Sorgen.

9608.

Sorge nicht für morgen.

9609.

Zuviel Sorge zerbricht das Glas.

9610.

Sorge, aber nicht zuviel,
Es geschieht doch, was Gott will.

9611.

Zuviel Sorge fällt in den Kot.

9612.

Zu großer Sorge wird liederlich Rat.

9613.

Unnütze Sorge macht früh alt.

9614.

Der ist arm, den Sorgen grau machen.

9615.

Ein Pfund Sorgen
Zahlt kein Lot Borgen.

9616.

Hundert Pfund Sorgen bezahlt kein Lot Schulden.

9616a.

Mit bloßen Sorgen kann man keinen Strohhalm zerbrechen.

9616b.

Der Sorghaber ist auch die Stiegen hinabgefallen.

9617.

Sorgen und Wachen
Sind Herrensachen.

9618.

Wer über sich haut, dem fallen die Späne in die Augen.

9619.

Es fallen keine Späne, man haue sie denn.

9620.

Das kommt mir spanisch vor!

9621.

Wer selbst nicht anspannt, dem kann man nicht vorspannen.

9622.

Es hilft nicht spannen, man muß abschießen.

9623.

Sparen ist größere Kunst denn erwerben.

9624.

Erspart ist auch erobert.

9625.

Der Groschen, den die Frau erspart, ist so gut, als den der Mann erobert.

9626.

Ein guter Sparer ist gleich einem guten Gewinner.

9627.

Erspart ist so gut als erworben.

9628.

Sparen ist verdienen.

9629.

Wer heute spart, hat morgen etwas.

9629a.

Wer spart, wenn er hat, findet, wenn er bedarf.

9630.

Sparschaft
Gibt Barschaft.

9631.

Sparhand und Nahrhand
Kaufen andrer Leute Land.

9632.

Sparmund und Übelleb kaufen Herrn Wohlleb sein Haus ab.

9633.

Auf Sparen folgt Haben.

9634.

Am Zapfen sparen und am Spundloch herauslassen spart nicht.

9635.

Sparen ist ein großer Zoll.

9636.

Spar dem Unfall!

9637.

Wer nicht spart zur rechten Zeit, darbt zur Unzeit.

9638.

Spar dein Brot,
So hast du in der Not.

9639.

Spar in der Zeit, so hast du in der Not
Ein Brot.

9640.

Sparen ist zu spät,
Wenn's an die Hofstatt geht.

9641.

Sparen ist zu spät, wenn man im Beutel auf die Naht und im Faß auf den Boden greift.

9642.

Auf den Sparer folgt der Zehrer.

9643.

Der Sparer will einen Zehrer haben.

9644.

Der Vater Alte ein Sparer, der Sohn ein Geuder.

9645.

Der Vater spir und spar, der Sohn rips und raps.

9646.

Das Seine ist nicht sein, er spart's einem andern.

9647.

Was man vor den Frommen spart, wird den Bösen zuteil.

9648.

Was man spart für den Mund,
Frißt Katz und Hund.

9649.

Sparmund
Frißt Katz und Hund.

9650.

Sparsam, sparsam! sagte X, den Schwefelspan in drei!

9651.

Wer Sparsamkeit, die Mutter, begehrt,
Dem wird Reichtum, die Tochter, beschert.

9652.

Sparwort ist bei Frauen teuer.

9653.

Jeder hat einen Sparren, und der's nicht glaubt, hat zwei.

9654.

Wo die Sparren faulen,
Stürzen bald die Säulen.

9655.

Spaß ist nicht Ernst.

9656.

Aus Spaß wird oft Ernst.

9657.

Im Spaß gesagt, im Ernst gemeint.

9658.

Wer keinen Spaß mag verstehn,
Soll nicht unter Leute gehn.

9659.

Spaß muß sein, sagte Hans und kitzelte Greten mit der Mistgabel.

9661.

Besser spät als gar nicht.

9662.

Ein wenig zu spät ist viel zu spät.

9663.

Wer zu spät kommt, wird übel logiert.

9664.

Wer zu spät kommt, ißt mit den Gemalten an der Wand.

9665.

Je später, je härter.

9666.

Es verderben wohl neun Spät,
Eh ein Früh zugrunde geht.

9667.

Wen's immer allzu früh dünkt, der kommt gemeinlich zu spät.

9667a.

Spät nieder, spät auf
Ist aller faulen Leute Brauch.

9668.

Wenn man gefallen ist, besieht man das Plätzchen zu spät.

9669.

Man besieht zu spät den Stein,
Darüber man fiel und brach ein Bein.

9670.

Ach, es ist zu spät, sprach die Frau, als der Knecht sie bei dem Leichenzug ihres Mannes um Heirat anging.

9660.

Fleißiger Spaten ist immer blank.

9670a.

Besser ein Spatz im Hafen als gar kein Fleisch.

9671.

Spatzenarbeit, Finkenlohn.

9672.

Speck soll man nicht spicken.

9673.

Es gibt keinen Speck in die Bratwurst.

9674.

Der Speck läßt von der Schwarte nicht.

9675.

Speck und Schwart
Von einer Art.

9676.

Mit Speck fängt man Mäuse.

9677.

Der Speck ist allzeit feister in andrer Leute Pfannen.

9678.

Man jagt die Katze zu spät vom Speck, wenn er gefressen ist.

9679.

Finniger Speck, schmierige Butter.

9680.

Das ist Speck auf die Falle.

9681.

Was einer nicht gegessen hat, das kann er nicht speien.

9682.

Wer einen voll macht, billig leid't,
Daß er ihm in den Busen speit.

9683.

SpeyrerWind,
Heidelberger Kind
und Hessenblut
Tun selten gut.

9684.

Schlechte Speis und Trank
Machen ei'm das Jahr lang.

9685.

Je weniger Speise, je mehr Hunger.

9686.

Wenn die Speise mindert, so mehrt der Hunger.

9687.

Dem seine Speise stürzt, kann sie nicht all aufraffen.

9688.

Tier und Vögel, die sind so weis,
Sie ruhn ein Stündlein auf ihr Speis.

9689.

Aufgewärmte Speise wird leicht zuwider.

9690.

Wie die Speise, so das Maul.

9690a.

Was einer gern ißt, das ist seine Speise.

9690b.

Bauen und viel Mäuler speisen
Tut zu großer Armut reißen.

9691.

Besser ein Sperling in der Hand als ein Kranich auf dem Dach (über Land).

9692.

Wenn der Sperling nisten will, sucht er viel Löcher.

9693.

Auch ein Sperling findet ein Haus für sich.

9694.

Sperlinge fängt man, wenn man ihnen Salz auf den Schwanz streut.

9695.

Die Sperlinge singen's von den Dächern.

9696.

Ist der Kranke genesen,
So zahlt er ungern die Spesen.

9696a.

Das hängt aneinander wie Speuzel und Papier.

9697.

Es steckt nicht im Spiegel, was man im Spiegel sieht.

9698.

Der Spiegel lügt,
Der Schein trügt.

9699.

Im Spiegel sieht man die Gestalt, im Wein das Herz.

9699a.

Schau dich zuerst selbst im Spiegel.

9700.

Wer sich an andern spiegelt, der spiegelt sich sanft.

9701.

Wenn man nachts in den Spiegel sieht, guckt der Teufel heraus.

 


S – Schicksal       Schief – Schwarz       Schwatzen – Spiegel       Spiel – Szepter

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