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S – Schicksal Schief – Schwarz Schwatzen – Spiegel Spiel – Szepter
9702. | Spiel, warte des Mundes. |
9703. | Das Spiel braucht Aufseher. |
9704. | Im Spiel gilt keine Brüderschaft. |
9705. | Wer des Spiels nicht kann, soll zusehn. |
9706. | Kein Spiel, so nicht seinen Vorteil hätte. |
9707. | Man muß das Spiel verstehen! |
9708. | Wer dem Spiele zusieht, kann's am besten. |
9709. |
Sieht man's, so spiel ich's, |
9710. | Manch Spiel ist der Sehenden, manches der Blinden. |
9711. | Mit dem Pfennig fängt man an zu spielen. |
9712. | Spielen ist keine Kunst, aber aufhören. |
9713. | Ein gut Spiel soll bald aufhören. |
9714. | Wenn das Spiel am besten ist, soll man ablassen. |
9715. |
Das beste Spiel |
9716. | Es spielen sich eher zehn arm als einer reich. |
9717. | Viele spielen, einer gewinnt. |
9718. | Mancher Spieler verliert in einer Stunde, was er in seinem Leben nicht wieder gewinnt. |
9719. |
Spielen, Fischen, Vogelstellen |
9720. | Spieler und Rennpferde dauern nicht lange. |
9721. | Junger Spieler, alter Bettler. |
9722. | Reiche Spieler und alte Trompeter sind selten. |
9723. | Wenn das Spiel aus ist, sieht man, wer gewonnen hat. |
9724. |
Sieh, wieviel du reicher bist, |
9725. |
Nach dem Spiel will jeder wissen, |
9726. | Wer gewinnt, der spielt am besten. |
9727. |
Schnell Spiel |
9728. |
Wer nicht gern verlieren will, |
9729. | Es ist kein Spiel, es ist ein Übersehens dabei. |
9730. | Übersehen ist das Beste im Spiel. |
9731. | Übersehn ist auch verspielt. |
9732. | Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren. |
9733. | Glück im Spiel, Unglück in der Liebe. |
9734. | Wer Unglück im Spiel hat, ist glücklich im Heiraten. |
9735. | Wer mitspielen will, muß mit aufsetzen. |
9735a. | Wer beim Spiel borgt, gewinnt. |
9735b. | Wer beim Spiel wegleiht, verliert. |
9735c. | Heut haben wir schön gespielt, sagt der Balgtreter. |
9736. | Je besser Spiel, je ärger Schalk. |
9737. | Es ist kein gut Spiel, das mit krummen Kolben schlägt. |
9738. | Es ist ein bös Spiel, da der eine lacht und der andere weint. |
9739. | Darnach das Spiel ist, macht man einen Strohwisch zum König. |
9740. | Darnach das Spiel ist, muß man Herz wählen und nicht Schellen. |
9741. | Darnach das Spiel ist, sticht die Sau den König. |
9742. | Darnach das Spiel ist, sticht der Bub die Dame. |
9743. | Beim Spiel gilt alles. |
9744. | Schlechter Spielmann, der nur eine Weise kann. |
9744a. | Der Spielmann gehört an die Hochzeit. |
9745. | Da liegt ein Spielmann begraben. |
9746. | Besser Spierlinge gefangen als stillgesessen. |
9747. | Der Spierling macht, daß der Salm abschlägt. |
9748. | Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische. |
9749. | Der lange Spieß gilt nicht. |
9750. | Mit langen Spießen ist gut kriegen. |
9751. | Er ist bei der Hand wie der Spieß hinter der Türe. |
9752. | Die Spinne saugt Gift, die Biene Honig aus allen Blumen. |
9753. | Spinnen lernt man vom Spinnen. |
9754. |
Wie sie spann, |
9755. |
Selbst gesponnen, selbst gemacht, |
9756. | Es sind noch keine Spinnweben darüber. |
3545. |
Wie das Gespinst, |
3546. |
Es ist nichts so fein gesponnen, |
9757. | Ich bin in demselben Spital gewesen. |
9758. |
Spitznase, |
9759. |
Spitzes Kinn, |
9760. | Es sind nicht alle Spitzbuben, die von Hunden angebollen werden. |
9761. | Jeder hat seinen Splitter. |
9762. | Der Sporn lehrt das Roß traben. |
9763. | Spott und Schaden reimt sich wohl zusammen. |
9764. | Spott und Schaden stehen übel beisammen. |
9765. | Spotts kann sich niemand erwehren. |
9766. | Spötter essen auch Brot. |
9767. | Spöttertor steht jedem offen. |
9768. | Spott ist das Wetterleuchten der Verleumdung. |
9769. | Das ist ein Spott auf die Ware. |
9770. | Wahrer Spott, schlimmer Spott. |
9771. | Es tut ihm nichts, er hat Briefe, daß man sein nicht spotten soll. |
9772. | Man soll sein nicht spotten, allein mit Worten. |
9773. | Du mußt lange spotten, bis du mir ein Ohr abspottest. |
9775. | Sprich wenig mit andern, viel mit dir selbst. |
9775a. | Wer viel spricht, muß viel wissen oder lügen. |
9776. | Wer wenig spricht, hat wenig zu verantworten. |
9777. |
Traue nicht |
9778. | Es wird selten von jemand gesprochen, es ist etwas daran. |
9774. | Viel Spreu, wenig Korn. |
9779. |
Sprichwort, |
9780. | Wir Deutschen haben viel grobe Sprichwörter, aber gute Meinung. |
9781. | Niemand kann weiter springen, als sein Springstock lang ist. |
9782. | Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüberspringen. |
9783. | Mancher springt über einen Besen und fällt über einen Hundedreck. |
9784. | Böse Sprünge geraten selten. |
9785. | Junger Springer, alter Stelzer. |
9786. | Wer einen großen Sprung tun will, geht erst rückwärts. |
9787. | Schnelle Sprünge geraten selten. |
9788. | Die Spritzen kommen, wenn das Haus abgebrannt ist. |
9789. | Wenn es brennt, vermißt man die Spritzen. |
9790. |
Weise Sprüche, gute Lehren |
9791. | Es ist nicht alles Spuk in des Töchterleins Kammer. |
9792. | Wo's spukt, da liebt oder diebt sich's. |
9793a. |
Sau de Staut (Staat), |
9794. |
Das Urteil ist gesprochen, |
9795. | Auf einem Stabe geritten ist halb gegangen. |
9796. | Es ist Dockenwerk, auf Stäben reiten, es ist wohl halb zu Fuß gegangen. |
9797. | Ohne Stab ist bös weit springen. |
9798. | Wider den Stachel ist bös lecken. |
9799. | Große Stadt, große Wüstenei. |
9800. | Große Städte, große Sünden. |
9801. | Wer mit Städten zu schaffen hat, bedarf Glück und sonderliche Fürsorge. |
9801a. |
Ander Städtchen, |
9802. | Er sieht die Stadt vor Häusern nicht. |
9803. | Stadtrecht bricht Landrecht. |
9803a. | In der Stadt gaaet de Klocken jümmer an beeden Böörden. |
9803b. | Es ist eine Stadt wie sieben Häuser ein Dorf. |
9804. | Wer nur über eine Staffel will, kommt nie über eine Stiege. |
9805. | Ein Stahl bricht den andern. |
9806. | Wie Stall, so Vieh. |
9807. | Man tut den Stall zu, wenn das Pferd fortgelaufen ist. |
9808. | Miste vorher deinen Stall. |
9809. | Man geht niemals in den Stall, man findet einen Groschen darin. |
9809a. | Dem Stammelnden ist nicht zu trauen. |
9810. | Gott hat drei Ständ erschaffen, Adel, Bauernvolk und Pfaffen. |
9811. | Jeder halte sich nach seinem Stande. |
9812. |
Stangenhengst |
9813. |
Stank |
9814. |
Stank |
9815. |
Stark bei mild, |
9816. | Starke Leute haben starke Krankheit. |
9817. | Der Starke schiebt den Schwachen in den Sack. |
9818. | Starker Leute Spiel ist schwacher Leute Tod. |
9819. | Hilft der Starke dem Schwachen, so geschieht es zum Garaus. |
9820. | Stärke ist nicht in den Beinen, sondern im Gemüt. |
9821. | Stärke ohne Rat ist tot. |
9821a. | So Stärke nicht hilft, muß man List versuchen. |
9822. | Es ist keiner so stark, er findet einen Stärkern. |
9823. | Willst du stark sein, so überwinde dich selbst. |
9824. | Stärke wächst im Geduldgarten. |
9825. | Der Stärkste hat recht. |
9826. | Statt und Stunde heißen den Dieb stehlen. |
9827. | Statzler verstehen einander wohl. |
9828. | Bei Statzlern lernt man gatzen. |
9829. | Aus dem Staube in die Mühle. |
9830. | Staub bleibt Staub, und wenn er bis zum Himmel fliegt. |
9831. | Wer den Staub scheut, bleibe von der Tenne. |
9832. | Wer alle Stauden flieht, kommt nie in einen Wald. |
9833. | Außer der Stauden ist gut teidigen (tagedingen). |
9834. | Staupenschlag ist die Einweihung zum Galgen. |
9835. | Ei, ei! sagt der Steckbohrer. |
9836. |
Jeder hat sein Steckenpferd |
9837. | Steckenpferde sind teurer als arabische Hengste. |
9838. | Wer einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel. |
9838a. | Das will mehr sagen, als ohne Stegreif in den Sattel springen. |
9839. | Wer da steht, sehe zu, daß er nicht falle. |
9840. | Stehlen und Sackaufheben ist eins wie das andere. |
9841. | Besser stehlen denn anzeigen. |
9842. | Besser stehlen denn zeugen. |
9843. | Stehler, Hehler und Befehler sind drei Diebe. |
9844. | Wer sich Stehlens getröstet, getröstet sich auch des Galgens. |
9845. |
Wer zum Stehlen ist geboren, |
9846. | Es ist schwer stehlen, wo der Wirt ein Dieb ist. |
9847. | Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb. |
9848. | Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb. |
9849. | Gestohlen Brot schmeckt wohl. |
9850. | Gestohlen Wasser ist Malvasier. |
9851. | Wer viel gestohlen Brot oder Käs ißt, bekommt das Schlucken davon. |
9852. | Das Kleine wird gestohlen, das Große genommen. |
9852a. | Wer im kleinen anfängt zu stehlen, der treibt ins Große. |
9853. | Stiehl viel, gib wenig, so kommst du davon. |
9854. | Wer das Tuch zum Mantel stiehlt, dem schafft der Teufel das Unterfutter. |
9855. | Stehlen und Lügen ist gern beieinander. |
9856. | Hohe Steiger fallen tief. |
9857. | Steige nicht zu hoch, so fällst du nicht zu tief. |
9858. |
Also geht es in der Welt, |
9859. | Wer hinaufsteigen will, muß unten anfangen. |
9860. | Wer einem in den Steigbügel hilft, dem muß man zum Dank aus dem Sattel helfen. |
9861. | Der Stein ist fromm, aber man stößt sich übel daran. |
9862. |
Zwei harte Steine |
9863. | Großer Stein ist schwer zu werfen. |
9864. | Wer einen Stein über sich wirft, dem fällt er leicht auf den Kopf. |
9864a. | Der eine rafft die Steine, der andre wirft sie. |
9865. | Den Stein, den ich nicht heben kann, laß ich liegen. |
9866. | Den Stein, den man allein nicht heben kann, soll man selbander liegen lassen. |
9867. | Wer den Stein nicht heben kann, der muß ihn wälzen. |
9868. | Walzender Stein wird nicht moosig. |
9869. | Den Stein nach dem Senkel und nicht den Senkel nach dem Steine. |
9870. | Wenn der Stein aus der Hand ist, ist er des Teufels. |
9871. | Wer aus einem Stein einen Hosenbändel machen will, der hat unnütze Arbeit. |
9871a. | Nicht alle Steine sind ohne Wert. |
9871b. | Mancher Stein wird nach einer Kuh geworfen, der schätzbarer ist als die Kuh. |
9872. | Die Steine auf der Gasse reden davon. |
9873. | Zwei kalte Steine, die sich reiben, fangen auch Feuer. |
9873a. | Ich will dir auch einmal einen Stein in den Garten werfen. |
9874. | Das möchte einen Stein erbarmen! |
9875. | Der Stein ist der Deutschen, das Zipperlein der Engländer Krankheit. |
9876. | Wer bei dem Stelzler dient, lernt bald hinken. |
9877. | Kannst du regnen, so kann ich auf Stelzen gehen. |
9878. | Sterben ist auch eine Kunst. |
9878a. | Sterben ist kein Kinderspiel. |
9878b. | Im Sterben sind wir alle Meister und alle Lehrjungen. |
9879. | Sterben ist mein Gewinn. |
9880. | Niemand stirbt vor seinem Tage. |
9881. |
Wohl sterben |
9881a. |
Darnach einer wirbt, |
9882. | Die Sterben für Gewinn achten, sind schwer zu besiegen. |
9883. | Wer stirbt, eh' er stirbt, der stirbt nicht, wenn er stirbt. |
9883a. | Werden und sterben ist allen Menschen gemein. |
9884. |
Sterben und geboren werden |
9885. | Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts. |
9886. | Stirbst du, so begräbt man dich mit der Haut: das tut man einem Esel nicht. |
9887. | Wem alle Sterne gram sind, den wird der Mond nicht liebhaben. |
12391. | Es ist zu spät, sagt der Wolf, da war er mit dem Sterz im Eis angefroren. |
9888. | Ein Stich ist bald geschehen in einen nackenden Menschen. |
9889. |
Ein Stich, so nicht blutet, |
9890. | Stiche, die nicht bluten, tun weher denn andre. |
9891. | Behalt etwas auf den letzten Stich. |
9892. | Das hält Stich wie der calvinsche Glaube. |
9892a. | Gestochen ist nicht gehauen. |
9893. | Alte Stiefeln bedürfen viel Schmierens. |
9894. | An alten Stiefeln mag der Hund sich abkiefeln. |
9895. | Er will mit Stiefeln und Sporen in den Himmel. |
9896. | Aus Stiefeln macht man leicht Pantoffeln. |
9897. |
Stiefmutter |
9897a. |
Stiefmutter, Stiefätti |
9898. | Wer eine Stiefmutter hat, hat auch einen Stiefvater. |
9899. | Stiefmütter sind am besten im grünen Kleide. |
9900. | Von Staffel zu Staffel kommt man die Stiege hinauf. |
9901. | Wenn man die Stiege wischt, so fängt man oben an. |
9902. | Die Stiege hinauffallen kostet die Elle drei Batzen. |
9903. | Ich kam nie recht denn einmal: da warf man mich die Stiege hinab. |
9904. | Wo die Stiegel nieder sind, hüpfen die Hunde drüber. |
9905. | Der Stiel zur Haue findet sich bald, wenn man einem übelwill. |
9906. | Stößigem Stier wachsen kurze Hörner. |
9907. |
Stillstand |
9908. | Wer die meisten Stimmen hat, hat das meiste Recht. |
9909. | Die meisten Stimmen gelten. |
9910. | Die Stimme ist größer als der Mann. |
9911. | Wo es nicht stinken darf, muß man nicht f–. |
9912. | Die Stirn leugt und treugt. |
9913. |
Eines Menschen Tun und Wesen, |
9914. | Wenn man stöbert, fängt man oben an. |
9915. | Wer im Stocke sitzt, singt nicht hoch. |
9916. | Im Stock geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem. |
9917. | Neben dem Stock ist gut springen. |
9918. | Man muß es ins Narrenbuch zu Stockach schreiben. |
9919. | Es ist ein Stockfisch, läßt sich aber nicht klopfen. |
9920. | Es steht ihm an wie dem Stoffel der Degen. |
9921. | Stolz geht voran und Schande hintennach. |
9922. | Wo Stolz, da Schmach. |
9923. | Der Stolz frühstückt mit dem Überflusse, speist zu Mittag mit der Armut und ißt zu Abend mit der Schande. |
9924. |
Daß Stolz Narrheit, ist bekannt, |
9925. | Wer stolz ist, der ist grob. |
9926. | Der Stolz meint, sein Ei habe allzeit zwei Dotter. |
9927. | Der Stolz meint, seine Würfel würfen allzeit achtzehn. |
9928. | Wenn der Storch die Erbsenstoppel sieht, jagt er die Jungen vom Neste. |
9929. | Die Störche fliegen hoch und tragen im Schnabel Kröten und Schlangen. |
9930. | Laß den Storch in seinem Nest zufrieden. |
9931. | Dem Storch gefällt sein Klappern wohl. |
9932. | Er lobt den Storch, damit er ihm übers Jahr rote Schuhe bringe. |
9932a. | Es sagt ein Storch dem andern Langhals. |
9933. | Er ist Storch und Klappermaul. |
9934. | Ein Stoß ans Schienbein macht lautre Augen. |
9935. | Er schlägt nichts aus als Stöß und Schläge. |
9936. | Wer stößig ist, dem sagt man Bock. |
9937. | Stotterbernd hat Stotterhennecken lieb. |
9938. | Ein Stottrer versteht einen Stammler. |
9939. |
Wo Strafe, da Zucht, |
9940. | Strafe um Sünde bleibt nicht aus. |
9941. | Was Strafen sind, die muß man leiden. |
9942. | Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause. |
9943. |
Selber schuldig ist der Tat, |
9944. | Des Vaters Strafe ist die rechte Liebe. |
9945. | Wer einen straft, straft hundert. |
9946. | Wer andre strafen will, muß selbst rein sein. |
9947. | Man straft keinen mit doppelter Rute. |
9948. | Strafe im Zorn kennt weder Maß noch Ziel. |
9949. | So weit ein Strafgericht, so weit auch der Forst. |
9950. | Der Strang ist mit fünf Gulden bezahlt. |
9951. |
Wer da bauet an der Straßen, |
9952. | Wäre Straßburg vom Himmel gefallen, es wäre nicht schöner zu liegen gekommen. |
9953. | Zeug gen Straßburg: da findest du den Tisch gedeckt. |
9954. | Die von Straßburg fragen viel darnach, was die von Köln in den Rhein pissen. |
9955. |
Straßburger Geschütz, |
9956. | Niemand steckt einen Strauß aus um eines Gastes willen. |
9956a. | Die Straubinger lassen fünf gerade sein. |
9957. |
Strecke |
9958. |
Viel Streiche |
9959. | Was ein Streich nicht kann, das tun zehne. |
9960. |
Ein Streich |
9961. | Von viel Streichen wird der Stockfisch gelind. |
9962. | Es ist kein Streich verloren, als der nebenbei fällt. |
9963. |
Verwegne Streiche soll man lassen |
9964. |
Streicheln |
9964a. | Was hilft das Streicheln? Wenn man einem den Kopf abgebissen hat, kann man ihn ihm nicht wieder aufsetzen. |
9965. |
Weit vom Streite |
9966. | Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als mit einem Prozeß. |
9967. | Man streitet mehr um Schalen, Hülsen und Kleien als um Kern und Frucht. |
9968. | Sie streiten um ein Ei und lassen die Henne fliegen. |
12392. | Es ist der meiste Streit um Ja und Nein, Mein und Dein. |
9968a. | Streithafter Jäger macht feiges Wild. |
9969. | Zwei Streitköpfe werden nimmer eins. |
9969a. | Wer allzu streng ist, um den gibt man nichts. |
9970. | Man zerreißt den Strick, wo er am dünnsten ist. |
9971. | Wenn der Strick am strengsten ist, reißt er. |
9972. | Mit schwachem Strick muß man leise ziehen. |
9973. | Wer einen Strick fordert, erhängt sich nicht. |
9974. | Im Hause des Gehängten sprich nicht vom Strick. |
9975. |
Je ärger Strick, |
9976. | Wo alle Stricke reißen, ist viel Knüpfens. |
9977. | Stroh vom Feuer! |
9978. |
Stroh entbrennt beim Feuer |
9979. | Wer sich zwischen Stroh und Feuer legt, verbrennt sich gern. |
9980. | Viel Stroh, wenig Korn. |
9981. |
Stroh im Schuh, Spindel im Sack, Hur im Haus |
9982. | Jeder hält sein Stroh für Heu und des andern Heu für Stroh. |
9983. | Wer übel geht, fällt über ein Stroh. |
9984. | Fahr wohl, Strohsack, ich hab ein Bett überkommen. |
9985. | Wider den Strom ist übel schwimmen. |
9986. | In Strumpf gesch– und Wurst gemacht. |
9986a. | Strumpf und Schuh tun's nicht aneinander. |
9987. | Wirf die Stube nicht zum Fenster hinaus. |
9988. |
Je ärger das Stück, |
9989. | Das ist ein Stück! sagte Beckmann, da saß er mit der Ziege auf dem Dache. |
9990. |
Studentenblut, das edle Gut, |
9991. | Je ärgrer Student, je frömmerer Pastor. |
9992. | Die ärgsten Studenten werden die frömmsten Prediger. |
9993. | Studentengut ist zollfrei. |
9994. | Es heißt auch studiert, wenn man das Geld vertan hat. |
9995. | Wer zuviel studiert, wird ein Phantast. |
9996. |
Viel essen macht nicht feißt, |
9997. | Wer keinen Stuhl hat, muß auf der Bank sitzen. |
9997a. | Der Stuhl gehört unter die Bank; geht's nicht, so sägt man ihm die Beine ab. |
9998. | Wer auf zwei Stühlen sitzen will, fällt oft mitten durch. |
9999. | Auf hohen Stühlen sitzt man schlecht. |
10000. | Der Stumme muß wohl ziehen, was der Unvernünftige auflegt. |
10001. | Die großen Stümper machen die meisten Späne. |
10002. |
Zu aller Stund |
10003. |
Das Stündlein |
10004. | Ein Stündlein bringt oft, was Jahre nicht bringen. |
10005. | Was eine Stunde nicht tut, tun zwei. |
10006. | Nach dem Sturme Sonnenschein. |
10007. |
Subtil |
10008. | Zuletzt muß man es doch suchen, wo es ist. |
10009. | Er kann gut suchen, aber nicht gut finden. |
10010. | Suche, so wirst du finden. |
10010a. | Wo man mich sucht, da findet man mich. |
10011. | Was jeder sucht, das findet er. |
10012. | Was du nicht haben willst, das suche nicht. |
10014. | Er sucht und bittet Gott, daß er nicht finde. |
10013. | Er rührt's durcheinander wie der Sudelkoch allerlei Brühen. |
10015. | Alle Sünden geschehen freiwillig. |
10015a. | Unwissend sündigt nicht. |
10016. | Auf Sünde folgt Strafe. |
10017. | Sünde büßt sich selbst. |
10018. | Sünden werden vergeben, aber die Strafe folgt nach. |
10019. | Gleiche Sünde, gleiche Strafe. |
10020. | Sünde verteidigen heißt selber sündigen. |
10021. | Wer sich seiner Sünden rühmt, sündigt doppelt. |
10022. | Sünden kehren lachend ein und weinend aus. |
10022a. | Die Sünde geht süß ein, aber bitter wieder aus. |
10023. | Alle vergessenen Sünden sind quitt. |
10024. | Der sündigt zwiefach, der sich des Frevels rühmt. |
10025. | Womit man sündigt, daran wird man gestraft. |
10026. | Wer das Sündigen nicht hindert, wo er kann, der gebietet es. |
10027. | Sündegut, Schandegut. |
10028. | Was Sünd ist zu tun, ist auch Schande zu reden. |
10029. | Alte Sünde macht oft neue Schande. |
10030. | Ade Sünde, ade Schande! |
10031. | Was keine Sünd ist, ist keine Schande. |
10032. | Wir sind alle arme Sünder. |
10033. | Wären keine Sünder, so wären keine Heiligen. |
10034. | Wer kleine Sünden meidet, fällt nicht in große. |
10035. |
Suppen machen Schnuppen, |
10036. | Viel Suppen machen dünne Backen. |
10037. | Wer lange suppt, lebt lange. |
10038. | Es ist keine Suppe so teuer, als die man umsonst ißt. |
10039. | Mit der Suppe muß man nicht artig sein. |
10040. | Zwischen der Suppe und dem Mund kann sich vieles ereignen. |
10041. | Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler entzogen. |
10041a. | Die Suppe ist versalzen, du bist verliebt. |
10041b. | Man soll die Suppe nicht versalzen, wenn man gleich Salz genug hätte. |
10042. | Diese Suppe ist ihm zu fett. |
10042a. | Ich habe noch keine so gute Suppe gegessen, seit ich Gerichtsvogt bin. |
10042b. | Er ist mir verwandt, aus der neunten Suppe ein Tünklein. |
10042c. |
Daß Gott erbarm'! |
10043. | Supplizieren und appellieren ist niemand verboten. |
10044. |
Süß ohne Reu |
10045. | Was süß ist, kommt sauer an. |
10046. |
Süßes kriegt der nicht zu lecken, |
10047. | Süß getrunken, sauer bezahlt. |
10048. |
Hast du Lust zum Süßen, |
10049. | Wer nie bitter geschmeckt hat, weiß nicht, was süß ist. |
10050. | Süßer Wein gibt sauern Essig. |
8773. | Das Szepter soll Augen haben. |
S – Schicksal Schief – Schwarz Schwatzen – Spiegel Spiel – Szepter
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