A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z

S – Schicksal       Schief – Schwarz       Schwatzen – Spiegel       Spiel – Szepter

 


9702.

Spiel, warte des Mundes.

9703.

Das Spiel braucht Aufseher.

9704.

Im Spiel gilt keine Brüderschaft.

9705.

Wer des Spiels nicht kann, soll zusehn.

9706.

Kein Spiel, so nicht seinen Vorteil hätte.

9707.

Man muß das Spiel verstehen!

9708.

Wer dem Spiele zusieht, kann's am besten.

9709.

Sieht man's, so spiel ich's,
Sieht man's nicht, so stiehl ich's.

9710.

Manch Spiel ist der Sehenden, manches der Blinden.

9711.

Mit dem Pfennig fängt man an zu spielen.

9712.

Spielen ist keine Kunst, aber aufhören.

9713.

Ein gut Spiel soll bald aufhören.

9714.

Wenn das Spiel am besten ist, soll man ablassen.

9715.

Das beste Spiel
Wird auch zuviel.

9716.

Es spielen sich eher zehn arm als einer reich.

9717.

Viele spielen, einer gewinnt.

9718.

Mancher Spieler verliert in einer Stunde, was er in seinem Leben nicht wieder gewinnt.

9719.

Spielen, Fischen, Vogelstellen
Schänden manchen Junggesellen.

9720.

Spieler und Rennpferde dauern nicht lange.

9721.

Junger Spieler, alter Bettler.

9722.

Reiche Spieler und alte Trompeter sind selten.

9723.

Wenn das Spiel aus ist, sieht man, wer gewonnen hat.

9724.

Sieh, wieviel du reicher bist,
Wenn das Spiel geendet ist.

9725.

Nach dem Spiel will jeder wissen,
Wie man hätt' ausspielen müssen.

9726.

Wer gewinnt, der spielt am besten.

9727.

Schnell Spiel
Übersieht viel.

9728.

Wer nicht gern verlieren will,
Der habe Achtung auf das Spiel.

9729.

Es ist kein Spiel, es ist ein Übersehens dabei.

9730.

Übersehen ist das Beste im Spiel.

9731.

Übersehn ist auch verspielt.

9732.

Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren.

9733.

Glück im Spiel, Unglück in der Liebe.

9734.

Wer Unglück im Spiel hat, ist glücklich im Heiraten.

9735.

Wer mitspielen will, muß mit aufsetzen.

9735a.

Wer beim Spiel borgt, gewinnt.

9735b.

Wer beim Spiel wegleiht, verliert.

9735c.

Heut haben wir schön gespielt, sagt der Balgtreter.

9736.

Je besser Spiel, je ärger Schalk.

9737.

Es ist kein gut Spiel, das mit krummen Kolben schlägt.

9738.

Es ist ein bös Spiel, da der eine lacht und der andere weint.

9739.

Darnach das Spiel ist, macht man einen Strohwisch zum König.

9740.

Darnach das Spiel ist, muß man Herz wählen und nicht Schellen.

9741.

Darnach das Spiel ist, sticht die Sau den König.

9742.

Darnach das Spiel ist, sticht der Bub die Dame.

9743.

Beim Spiel gilt alles.

9744.

Schlechter Spielmann, der nur eine Weise kann.

9744a.

Der Spielmann gehört an die Hochzeit.

9745.

Da liegt ein Spielmann begraben.

9746.

Besser Spierlinge gefangen als stillgesessen.

9747.

Der Spierling macht, daß der Salm abschlägt.

9748.

Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische.

9749.

Der lange Spieß gilt nicht.

9750.

Mit langen Spießen ist gut kriegen.

9751.

Er ist bei der Hand wie der Spieß hinter der Türe.

9752.

Die Spinne saugt Gift, die Biene Honig aus allen Blumen.

9753.

Spinnen lernt man vom Spinnen.

9754.

Wie sie spann,
So hat sie an.

9755.

Selbst gesponnen, selbst gemacht,
Rein dabei, ist Bauerntracht.

9756.

Es sind noch keine Spinnweben darüber.

3545.

Wie das Gespinst,
So der Gewinst.

3546.

Es ist nichts so fein gesponnen,
Es kommt doch endlich an die Sonnen.

9757.

Ich bin in demselben Spital gewesen.

9758.

Spitznase,
Übel Base.

9759.

Spitzes Kinn,
Böser Sinn.

9760.

Es sind nicht alle Spitzbuben, die von Hunden angebollen werden.

9761.

Jeder hat seinen Splitter.

9762.

Der Sporn lehrt das Roß traben.

9763.

Spott und Schaden reimt sich wohl zusammen.

9764.

Spott und Schaden stehen übel beisammen.

9765.

Spotts kann sich niemand erwehren.

9766.

Spötter essen auch Brot.

9767.

Spöttertor steht jedem offen.

9768.

Spott ist das Wetterleuchten der Verleumdung.

9769.

Das ist ein Spott auf die Ware.

9770.

Wahrer Spott, schlimmer Spott.

9771.

Es tut ihm nichts, er hat Briefe, daß man sein nicht spotten soll.

9772.

Man soll sein nicht spotten, allein mit Worten.

9773.

Du mußt lange spotten, bis du mir ein Ohr abspottest.

9775.

Sprich wenig mit andern, viel mit dir selbst.

9775a.

Wer viel spricht, muß viel wissen oder lügen.

9776.

Wer wenig spricht, hat wenig zu verantworten.

9777.

Traue nicht
Dem, der viel mit vielen spricht.

9778.

Es wird selten von jemand gesprochen, es ist etwas daran.

9774.

Viel Spreu, wenig Korn.

9779.

Sprichwort,
Wahr Wort.

9780.

Wir Deutschen haben viel grobe Sprichwörter, aber gute Meinung.

9781.

Niemand kann weiter springen, als sein Springstock lang ist.

9782.

Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüberspringen.

9783.

Mancher springt über einen Besen und fällt über einen Hundedreck.

9784.

Böse Sprünge geraten selten.

9785.

Junger Springer, alter Stelzer.

9786.

Wer einen großen Sprung tun will, geht erst rückwärts.

9787.

Schnelle Sprünge geraten selten.

9788.

Die Spritzen kommen, wenn das Haus abgebrannt ist.

9789.

Wenn es brennt, vermißt man die Spritzen.

9790.

Weise Sprüche, gute Lehren
Soll man tun und nicht bloß hören.

9791.

Es ist nicht alles Spuk in des Töchterleins Kammer.

9792.

Wo's spukt, da liebt oder diebt sich's.

9793a.

Sau de Staut (Staat),
Sau auk de Praut.

9794.

Das Urteil ist gesprochen,
Der Stab, der ist gebrochen.

9795.

Auf einem Stabe geritten ist halb gegangen.

9796.

Es ist Dockenwerk, auf Stäben reiten, es ist wohl halb zu Fuß gegangen.

9797.

Ohne Stab ist bös weit springen.

9798.

Wider den Stachel ist bös lecken.

9799.

Große Stadt, große Wüstenei.

9800.

Große Städte, große Sünden.

9801.

Wer mit Städten zu schaffen hat, bedarf Glück und sonderliche Fürsorge.

9801a.

Ander Städtchen,
Ander Mädchen.

9802.

Er sieht die Stadt vor Häusern nicht.

9803.

Stadtrecht bricht Landrecht.

9803a.

In der Stadt gaaet de Klocken jümmer an beeden Böörden.

9803b.

Es ist eine Stadt wie sieben Häuser ein Dorf.

9804.

Wer nur über eine Staffel will, kommt nie über eine Stiege.

9805.

Ein Stahl bricht den andern.

9806.

Wie Stall, so Vieh.

9807.

Man tut den Stall zu, wenn das Pferd fortgelaufen ist.

9808.

Miste vorher deinen Stall.

9809.

Man geht niemals in den Stall, man findet einen Groschen darin.

9809a.

Dem Stammelnden ist nicht zu trauen.

9810.

Gott hat drei Ständ erschaffen, Adel, Bauernvolk und Pfaffen.

9811.

Jeder halte sich nach seinem Stande.

9812.

Stangenhengst
Wiehert allerlängst.

9813.

Stank
Für Dank.

9814.

Stank
Ist des Teufels Dank.

9815.

Stark bei mild,
Ein goldner Schild.

9816.

Starke Leute haben starke Krankheit.

9817.

Der Starke schiebt den Schwachen in den Sack.

9818.

Starker Leute Spiel ist schwacher Leute Tod.

9819.

Hilft der Starke dem Schwachen, so geschieht es zum Garaus.

9820.

Stärke ist nicht in den Beinen, sondern im Gemüt.

9821.

Stärke ohne Rat ist tot.

9821a.

So Stärke nicht hilft, muß man List versuchen.

9822.

Es ist keiner so stark, er findet einen Stärkern.

9823.

Willst du stark sein, so überwinde dich selbst.

9824.

Stärke wächst im Geduldgarten.

9825.

Der Stärkste hat recht.

9826.

Statt und Stunde heißen den Dieb stehlen.

9827.

Statzler verstehen einander wohl.

9828.

Bei Statzlern lernt man gatzen.

9829.

Aus dem Staube in die Mühle.

9830.

Staub bleibt Staub, und wenn er bis zum Himmel fliegt.

9831.

Wer den Staub scheut, bleibe von der Tenne.

9832.

Wer alle Stauden flieht, kommt nie in einen Wald.

9833.

Außer der Stauden ist gut teidigen (tagedingen).

9834.

Staupenschlag ist die Einweihung zum Galgen.

9835.

Ei, ei! sagt der Steckbohrer.

9836.

Jeder hat sein Steckenpferd
(Das ist ihm über alles wert).

9837.

Steckenpferde sind teurer als arabische Hengste.

9838.

Wer einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel.

9838a.

Das will mehr sagen, als ohne Stegreif in den Sattel springen.

9839.

Wer da steht, sehe zu, daß er nicht falle.

9840.

Stehlen und Sackaufheben ist eins wie das andere.

9841.

Besser stehlen denn anzeigen.

9842.

Besser stehlen denn zeugen.

9843.

Stehler, Hehler und Befehler sind drei Diebe.

9844.

Wer sich Stehlens getröstet, getröstet sich auch des Galgens.

9845.

Wer zum Stehlen ist geboren,
Ist zum Hängen auserkoren.

9846.

Es ist schwer stehlen, wo der Wirt ein Dieb ist.

9847.

Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb.

9848.

Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb.

9849.

Gestohlen Brot schmeckt wohl.

9850.

Gestohlen Wasser ist Malvasier.

9851.

Wer viel gestohlen Brot oder Käs ißt, bekommt das Schlucken davon.

9852.

Das Kleine wird gestohlen, das Große genommen.

9852a.

Wer im kleinen anfängt zu stehlen, der treibt ins Große.

9853.

Stiehl viel, gib wenig, so kommst du davon.

9854.

Wer das Tuch zum Mantel stiehlt, dem schafft der Teufel das Unterfutter.

9855.

Stehlen und Lügen ist gern beieinander.

9856.

Hohe Steiger fallen tief.

9857.

Steige nicht zu hoch, so fällst du nicht zu tief.

9858.

Also geht es in der Welt,
Der eine steigt, der andre fällt.

9859.

Wer hinaufsteigen will, muß unten anfangen.

9860.

Wer einem in den Steigbügel hilft, dem muß man zum Dank aus dem Sattel helfen.

9861.

Der Stein ist fromm, aber man stößt sich übel daran.

9862.

Zwei harte Steine
Mahlen selten kleine.

9863.

Großer Stein ist schwer zu werfen.

9864.

Wer einen Stein über sich wirft, dem fällt er leicht auf den Kopf.

9864a.

Der eine rafft die Steine, der andre wirft sie.

9865.

Den Stein, den ich nicht heben kann, laß ich liegen.

9866.

Den Stein, den man allein nicht heben kann, soll man selbander liegen lassen.

9867.

Wer den Stein nicht heben kann, der muß ihn wälzen.

9868.

Walzender Stein wird nicht moosig.

9869.

Den Stein nach dem Senkel und nicht den Senkel nach dem Steine.

9870.

Wenn der Stein aus der Hand ist, ist er des Teufels.

9871.

Wer aus einem Stein einen Hosenbändel machen will, der hat unnütze Arbeit.

9871a.

Nicht alle Steine sind ohne Wert.

9871b.

Mancher Stein wird nach einer Kuh geworfen, der schätzbarer ist als die Kuh.

9872.

Die Steine auf der Gasse reden davon.

9873.

Zwei kalte Steine, die sich reiben, fangen auch Feuer.

9873a.

Ich will dir auch einmal einen Stein in den Garten werfen.

9874.

Das möchte einen Stein erbarmen!

9875.

Der Stein ist der Deutschen, das Zipperlein der Engländer Krankheit.

9876.

Wer bei dem Stelzler dient, lernt bald hinken.

9877.

Kannst du regnen, so kann ich auf Stelzen gehen.

9878.

Sterben ist auch eine Kunst.

9878a.

Sterben ist kein Kinderspiel.

9878b.

Im Sterben sind wir alle Meister und alle Lehrjungen.

9879.

Sterben ist mein Gewinn.

9880.

Niemand stirbt vor seinem Tage.

9881.

Wohl sterben
Ist nicht verderben,
Sondern das ewige Leben erben.

9881a.

Darnach einer wirbt,
Darnach er stirbt.

9882.

Die Sterben für Gewinn achten, sind schwer zu besiegen.

9883.

Wer stirbt, eh' er stirbt, der stirbt nicht, wenn er stirbt.

9883a.

Werden und sterben ist allen Menschen gemein.

9884.

Sterben und geboren werden
Ist des Menschen Tun auf Erden.

9885.

Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts.

9886.

Stirbst du, so begräbt man dich mit der Haut: das tut man einem Esel nicht.

9887.

Wem alle Sterne gram sind, den wird der Mond nicht liebhaben.

12391.

Es ist zu spät, sagt der Wolf, da war er mit dem Sterz im Eis angefroren.

9888.

Ein Stich ist bald geschehen in einen nackenden Menschen.

9889.

Ein Stich, so nicht blutet,
Wird mit drei Hellern vergutet.

9890.

Stiche, die nicht bluten, tun weher denn andre.

9891.

Behalt etwas auf den letzten Stich.

9892.

Das hält Stich wie der calvinsche Glaube.

9892a.

Gestochen ist nicht gehauen.

9893.

Alte Stiefeln bedürfen viel Schmierens.

9894.

An alten Stiefeln mag der Hund sich abkiefeln.

9895.

Er will mit Stiefeln und Sporen in den Himmel.

9896.

Aus Stiefeln macht man leicht Pantoffeln.

9897.

Stiefmutter
Ist des Teufels Unterfutter.

9897a.

Stiefmutter, Stiefätti
Mett daß der Tüfel hätti.

9898.

Wer eine Stiefmutter hat, hat auch einen Stiefvater.

9899.

Stiefmütter sind am besten im grünen Kleide.

9900.

Von Staffel zu Staffel kommt man die Stiege hinauf.

9901.

Wenn man die Stiege wischt, so fängt man oben an.

9902.

Die Stiege hinauffallen kostet die Elle drei Batzen.

9903.

Ich kam nie recht denn einmal: da warf man mich die Stiege hinab.

9904.

Wo die Stiegel nieder sind, hüpfen die Hunde drüber.

9905.

Der Stiel zur Haue findet sich bald, wenn man einem übelwill.

9906.

Stößigem Stier wachsen kurze Hörner.

9907.

Stillstand
Ist kein Friedensband.

9908.

Wer die meisten Stimmen hat, hat das meiste Recht.

9909.

Die meisten Stimmen gelten.

9910.

Die Stimme ist größer als der Mann.

9911.

Wo es nicht stinken darf, muß man nicht f–.

9912.

Die Stirn leugt und treugt.

9913.

Eines Menschen Tun und Wesen,
An der Stirne ist's zu lesen.

9914.

Wenn man stöbert, fängt man oben an.

9915.

Wer im Stocke sitzt, singt nicht hoch.

9916.

Im Stock geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem.

9917.

Neben dem Stock ist gut springen.

9918.

Man muß es ins Narrenbuch zu Stockach schreiben.

9919.

Es ist ein Stockfisch, läßt sich aber nicht klopfen.

9920.

Es steht ihm an wie dem Stoffel der Degen.

9921.

Stolz geht voran und Schande hintennach.

9922.

Wo Stolz, da Schmach.

9923.

Der Stolz frühstückt mit dem Überflusse, speist zu Mittag mit der Armut und ißt zu Abend mit der Schande.

9924.

Daß Stolz Narrheit, ist bekannt,
Denn Stultus ist von Stolz genannt;
Auch sagt man wohl, Stultus und Stolz
Wachsen beid auf einem Holz.

9925.

Wer stolz ist, der ist grob.

9926.

Der Stolz meint, sein Ei habe allzeit zwei Dotter.

9927.

Der Stolz meint, seine Würfel würfen allzeit achtzehn.

9928.

Wenn der Storch die Erbsenstoppel sieht, jagt er die Jungen vom Neste.

9929.

Die Störche fliegen hoch und tragen im Schnabel Kröten und Schlangen.

9930.

Laß den Storch in seinem Nest zufrieden.

9931.

Dem Storch gefällt sein Klappern wohl.

9932.

Er lobt den Storch, damit er ihm übers Jahr rote Schuhe bringe.

9932a.

Es sagt ein Storch dem andern Langhals.

9933.

Er ist Storch und Klappermaul.

9934.

Ein Stoß ans Schienbein macht lautre Augen.

9935.

Er schlägt nichts aus als Stöß und Schläge.

9936.

Wer stößig ist, dem sagt man Bock.

9937.

Stotterbernd hat Stotterhennecken lieb.

9938.

Ein Stottrer versteht einen Stammler.

9939.

Wo Strafe, da Zucht,
Wo Friede, da Frucht.

9940.

Strafe um Sünde bleibt nicht aus.

9941.

Was Strafen sind, die muß man leiden.

9942.

Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause.

9943.

Selber schuldig ist der Tat,
Wer nicht straft die Missetat.

9944.

Des Vaters Strafe ist die rechte Liebe.

9945.

Wer einen straft, straft hundert.

9946.

Wer andre strafen will, muß selbst rein sein.

9947.

Man straft keinen mit doppelter Rute.

9948.

Strafe im Zorn kennt weder Maß noch Ziel.

9949.

So weit ein Strafgericht, so weit auch der Forst.

9950.

Der Strang ist mit fünf Gulden bezahlt.

9951.

Wer da bauet an der Straßen,
Muß die Leute reden lassen.

9952.

Wäre Straßburg vom Himmel gefallen, es wäre nicht schöner zu liegen gekommen.

9953.

Zeug gen Straßburg: da findest du den Tisch gedeckt.

9954.

Die von Straßburg fragen viel darnach, was die von Köln in den Rhein pissen.

9955.

Straßburger Geschütz,
Nürnberger Witz,
Venediger Macht,
Augsburger Pracht,
Ulmer Geld
Bezwingt die ganze Welt.

9956.

Niemand steckt einen Strauß aus um eines Gastes willen.

9956a.

Die Straubinger lassen fünf gerade sein.

9957.

Strecke
Dich nach der Decke.

9958.

Viel Streiche
Fällen die Eiche.

9959.

Was ein Streich nicht kann, das tun zehne.

9960.

Ein Streich
Macht den Stockfisch nicht weich.

9961.

Von viel Streichen wird der Stockfisch gelind.

9962.

Es ist kein Streich verloren, als der nebenbei fällt.

9963.

Verwegne Streiche soll man lassen
Und soll mit leeren Karten passen.

9964.

Streicheln
Tut verweicheln.

9964a.

Was hilft das Streicheln? Wenn man einem den Kopf abgebissen hat, kann man ihn ihm nicht wieder aufsetzen.

9965.

Weit vom Streite
Macht alte Kriegsleute.

9966.

Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als mit einem Prozeß.

9967.

Man streitet mehr um Schalen, Hülsen und Kleien als um Kern und Frucht.

9968.

Sie streiten um ein Ei und lassen die Henne fliegen.

12392.

Es ist der meiste Streit um Ja und Nein, Mein und Dein.

9968a.

Streithafter Jäger macht feiges Wild.

9969.

Zwei Streitköpfe werden nimmer eins.

9969a.

Wer allzu streng ist, um den gibt man nichts.

9970.

Man zerreißt den Strick, wo er am dünnsten ist.

9971.

Wenn der Strick am strengsten ist, reißt er.

9972.

Mit schwachem Strick muß man leise ziehen.

9973.

Wer einen Strick fordert, erhängt sich nicht.

9974.

Im Hause des Gehängten sprich nicht vom Strick.

9975.

Je ärger Strick,
Je besser Glück.

9976.

Wo alle Stricke reißen, ist viel Knüpfens.

9977.

Stroh vom Feuer!

9978.

Stroh entbrennt beim Feuer
(Vorwitz macht die Jungfern teuer).

9979.

Wer sich zwischen Stroh und Feuer legt, verbrennt sich gern.

9980.

Viel Stroh, wenig Korn.

9981.

Stroh im Schuh, Spindel im Sack, Hur im Haus
Gucken allzeit heraus.

9982.

Jeder hält sein Stroh für Heu und des andern Heu für Stroh.

9983.

Wer übel geht, fällt über ein Stroh.

9984.

Fahr wohl, Strohsack, ich hab ein Bett überkommen.

9985.

Wider den Strom ist übel schwimmen.

9986.

In Strumpf gesch– und Wurst gemacht.

9986a.

Strumpf und Schuh tun's nicht aneinander.

9987.

Wirf die Stube nicht zum Fenster hinaus.

9988.

Je ärger das Stück,
Je größer das Glück.

9989.

Das ist ein Stück! sagte Beckmann, da saß er mit der Ziege auf dem Dache.

9990.

Studentenblut, das edle Gut,
Wenig gewinnt und viel vertut.

9991.

Je ärgrer Student, je frömmerer Pastor.

9992.

Die ärgsten Studenten werden die frömmsten Prediger.

9993.

Studentengut ist zollfrei.

9994.

Es heißt auch studiert, wenn man das Geld vertan hat.

9995.

Wer zuviel studiert, wird ein Phantast.

9996.

Viel essen macht nicht feißt,
Viel studieren nicht fromm und weis.

9997.

Wer keinen Stuhl hat, muß auf der Bank sitzen.

9997a.

Der Stuhl gehört unter die Bank; geht's nicht, so sägt man ihm die Beine ab.

9998.

Wer auf zwei Stühlen sitzen will, fällt oft mitten durch.

9999.

Auf hohen Stühlen sitzt man schlecht.

10000.

Der Stumme muß wohl ziehen, was der Unvernünftige auflegt.

10001.

Die großen Stümper machen die meisten Späne.

10002.

Zu aller Stund
Weint die Frau und pißt der Hund.

10003.

Das Stündlein
Bringt das Kindlein.

10004.

Ein Stündlein bringt oft, was Jahre nicht bringen.

10005.

Was eine Stunde nicht tut, tun zwei.

10006.

Nach dem Sturme Sonnenschein.

10007.

Subtil
Frommt nicht viel.

10008.

Zuletzt muß man es doch suchen, wo es ist.

10009.

Er kann gut suchen, aber nicht gut finden.

10010.

Suche, so wirst du finden.

10010a.

Wo man mich sucht, da findet man mich.

10011.

Was jeder sucht, das findet er.

10012.

Was du nicht haben willst, das suche nicht.

10014.

Er sucht und bittet Gott, daß er nicht finde.

10013.

Er rührt's durcheinander wie der Sudelkoch allerlei Brühen.

10015.

Alle Sünden geschehen freiwillig.

10015a.

Unwissend sündigt nicht.

10016.

Auf Sünde folgt Strafe.

10017.

Sünde büßt sich selbst.

10018.

Sünden werden vergeben, aber die Strafe folgt nach.

10019.

Gleiche Sünde, gleiche Strafe.

10020.

Sünde verteidigen heißt selber sündigen.

10021.

Wer sich seiner Sünden rühmt, sündigt doppelt.

10022.

Sünden kehren lachend ein und weinend aus.

10022a.

Die Sünde geht süß ein, aber bitter wieder aus.

10023.

Alle vergessenen Sünden sind quitt.

10024.

Der sündigt zwiefach, der sich des Frevels rühmt.

10025.

Womit man sündigt, daran wird man gestraft.

10026.

Wer das Sündigen nicht hindert, wo er kann, der gebietet es.

10027.

Sündegut, Schandegut.

10028.

Was Sünd ist zu tun, ist auch Schande zu reden.

10029.

Alte Sünde macht oft neue Schande.

10030.

Ade Sünde, ade Schande!

10031.

Was keine Sünd ist, ist keine Schande.

10032.

Wir sind alle arme Sünder.

10033.

Wären keine Sünder, so wären keine Heiligen.

10034.

Wer kleine Sünden meidet, fällt nicht in große.

10035.

Suppen machen Schnuppen,
Füllen den Bauern nicht die Juppen.

10036.

Viel Suppen machen dünne Backen.

10037.

Wer lange suppt, lebt lange.

10038.

Es ist keine Suppe so teuer, als die man umsonst ißt.

10039.

Mit der Suppe muß man nicht artig sein.

10040.

Zwischen der Suppe und dem Mund kann sich vieles ereignen.

10041.

Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler entzogen.

10041a.

Die Suppe ist versalzen, du bist verliebt.

10041b.

Man soll die Suppe nicht versalzen, wenn man gleich Salz genug hätte.

10042.

Diese Suppe ist ihm zu fett.

10042a.

Ich habe noch keine so gute Suppe gegessen, seit ich Gerichtsvogt bin.

10042b.

Er ist mir verwandt, aus der neunten Suppe ein Tünklein.

10042c.

Daß Gott erbarm'!
Sieben Suppen und keine warm.

10043.

Supplizieren und appellieren ist niemand verboten.

10044.

Süß ohne Reu
Wird alle Tage neu.

10045.

Was süß ist, kommt sauer an.

10046.

Süßes kriegt der nicht zu lecken,
Der nicht will das Saure schmecken.

10047.

Süß getrunken, sauer bezahlt.

10048.

Hast du Lust zum Süßen,
Laß dich Bittres nicht verdrießen.

10049.

Wer nie bitter geschmeckt hat, weiß nicht, was süß ist.

10050.

Süßer Wein gibt sauern Essig.

8773.

Das Szepter soll Augen haben.

 


S – Schicksal       Schief – Schwarz       Schwatzen – Spiegel       Spiel – Szepter

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z

 


Vorige Seite Titelseite Nächste Seite